De Zeven Provincien - Admiral de Ruyters Flaggschiff, 1:100, Seahorse-Verlag

  • Ahoi allerseits,


    im Geburtstagsthread hatte ich es bereits angekündigt: Es gab ein tolles maritim-historisches Geschenk! Jessica hat mir einen enormen Motivationsschub verpasst, meine Kolumbusflotte zügig fertig zu bauen. Denn wenn die drei Schiffe fertig sind, geht es mit diesem Schmuckstück hier weiter:


    Natürlich ist das wieder ein Kartonmodellbausatz. Und unser östliches Nachbarland hat eben nicht nur die Firma Shipyard, die tolle Kartonmodelle anbieten, sondern u.a. auch die Firma Seahorse, die bereits einige interessante Segelschiffe am Start hat. Das stolze Flaggschiff von Michel de Ruyter ist das jüngste und wohl auch bisher aufwändigste Modell aus dem Verlag von Tomaz Weremko, einem in Kartonmodellkreisen hoch geschätzten Meister der Zunft.

    Ich darf mich am Komplettpaket erfreuen, also einschließlich aller erhältlichen Zurüstsätze. Aber, das sei gleich zu Beginn klargestellt, es ist keine zweite Mercury, es gibt trotz vieler Lasercuts noch jede Menge auszuschneiden.


    Werfen wir also gemeinsam einen Blick in die Zukunft von Bondens Werft:

    Hier die Lasercutteile für die Lafetten der Geschütze, diverse Blöcke und Juffern aus dem 3-D-Drucker und die Rundhölzer, welche einen weitaus besseren eindruck machen als die krummen Hölzchen für die Kolumbusflotte.



    Spannend sind ja die §-D-Teile. Hier beispielhaft die Galionsfigur, und es gibt noch jede Menge weiterer Figuren, von denen ja das Schiff bekanntlich reichlich viele hat. Die Grätings sehen auch klasse aus.


    Auch sämtliche Geschützrohre kommen aus dem 3-D-Drucker.


    Als Lasercut dann noch viele Zierteile sowie die Teile für die Marsplattformen, die Eselshäupter, Laternen und noch ein bissel Kleinkram, den ich im Einzelnen noch nicht genau definieren konnte.


    Weiter geht`s:

  • Ein großes Stück feiner Stoff ist mit allen Segeln und Flaggen bedruckt. Zwar nur einseitig, aber da habe ich mit den Segeln für die Mercury gute Erfahrungen mit einem extraharten Bleistift gemacht, mit dem sich auf der Rückseite die Linien der Nähte wunderbar nachzeichnen lassen.


    Die Bauanleitung ist hinsichtlich der Textpassagen auf polnisch und englisch; die Bilder dazu zeigen viel, werden aber vermutlich mindestens genau so viele Fragen offen lassen wie die Bauanleitungen von Shipyard und anderen. Aber ok - das hier ist auch wirklich kein Einsteigermodell.



    Wie bereits erwähnt, es gibt ganz viel auszuschneiden. Als Lasercut gibt es noch das Spantengerüst und die erste und zweite Beplankung, wobei auf die zweite Laserplankenschicht dann noch ausgeschnittene Plankenstreifen kommen. Das wird spannend. Und es gibt sozusagen eine "nullte" Beplankungsschicht, nämlich die üblichen senkrechten Streifen zwischen den Spanten. Die kommen auch als Ausschneideteile.



    Das Basispaket umfasst allein schon ca. 70 A-4-Seiten, davon 6 Seiten Geschichte und 14 Seiten Bauanleitung.


    So, jetzt habt ihr einen ersten Eindruck bekommen. Ich sitze mit glänzenden Augen vor dem Kasten, sehe im Detail auch schon jede Menge Herausforderungen und bin freudvoll gespannt! Was zu so einem Projekt natürlich dazu gehört, ist eine umfangreiche Recherche. Und damit ist mal wieder ein Besuch in Lelystad auf der Bataviawerft fest eingeplant, um dort sowohl das 1:1-spantengerüst samt Galionsfigur und Heckspiegel sowie das 1:10-Modell genauestens unter die Lupe zu nehmen und mit geschätzten dröllfzigtausend Fotos zu dokumentieren. :D


    Zum Schluss lassen wir den bekannten Museumsleiter, Restaurator und absoluten Kenner holländischer Segelschiffsbaukunst Ab Hoving zu Wort kommen, der über diesen Bausatz sagte:

    Zitat

    I am happy that there is finally a kit maker who takes Dutch shipbuilding seriously / Beautiful.

  • Das hört sich toll an. Die Holländer werden ja neben der übermächtigen Royal Navy immer wieder vergessen.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Da sieht nach was ganz Feinem aus.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Das hört sich toll an. Die Holländer werden ja neben der übermächtigen Royal Navy immer wieder vergessen.

    Wie kann man nur die Nummer 1B vergessen. Hat den Ostindienhandel im Großen Stil erfunden und dann seine Nische erfolgreich gegen den großen Nachbarn verteidigt. Und ihr Flaggschiff hat bestimmt auch in Papier seinem großen Auftritt. :wink2:

  • Hallo Bonden


    Danke für die ausführliche Vorstellung des Bogens. Wie schon andern Orts geschrieben, das macht Hunger, sich diesen Bausatz auch zuzulegen. Jedoch sind meine Interessen zum Bauen aus feinmotorischen Gründen etwas in andere Richtungen gegangen.


    Zur Bauanleitung und insbesondere dem Takelplan kann ich folgendes beisteuern: Ich hatte ja seinerzeit den Cutter Speedy gebaut. Es stammt vom gleichen Konstrukteur. Und im Vergleich zu Shipyard Modellen war hier der Takelplan deutlich detaillierter und präziser. Insofern lässt das hoffen. Aber das war auch ein extrem viel einfacheres Modell! Bei den mir vorliegendnen Bögen dieses Konstrukteurs fällt aber auf, dass die Bauanleitungen durchs Band deutlich übersichtlicher als bei SY sind.


    Ich freue mich extrem auf Deinen Bau, vermutlich fast so sehr wie Du selber :)


    Beste Grüsse

    Peter

  • Sabber, eines meiner absoluten Lieblingsschiffe. Für Deinen Baubericht zücke ich direkt ein Abo.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Aye,Bonden,


    Glückwunsch zu den vielen künftigen Arbeitsstunden.


    Frage: in welchem Maßstab baust Du das Schiff?


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Hi Bonden,


    schick mir doch mal Deine Mail-Adresse Dann kann ich Dir einige Fotos vom Großmodell und auch vom nicht mehr vorhandenen Nachbau als Appetizer für Deinen Nachbau schicken

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • und auch vom nicht mehr vorhandenen Nachbau

    Was meinst du mit dieser Aussage? Nach meinem Kenntnisstand steht das Spantengerüst der 7P noch immer in der Bataviawerft. Den ursprünglichen Plan, das Schiff gänzlich nachzubauen, so wie dereinst die Batavia, hat man schon lange fallen lassen. Da fehlte wohl einiges an Gulden, und mittlerweile ist das Spantengerüst derartig verwittert, dass niemand weiß, was passieren würde, wenn man da jetzt Planken draufnagelt, das Schiff fertig baut und zu Wasser lässt. So hat man mir das vor einigen Jahren bei einem Besuch auf der Werft erzählt.

  • Ich hatte, als ich noch meinen Wohnsitz in Amsterdam hatte, gehört, dass das Spantgerüst abgebrochen werden soll oder sogar schon ist. Beim Bau des Spantgerüsts hatte man wohl auch festgestellt, dass die usrprünglich verwendete Rekonstruktion einen Fehler enthielt, der beim Bau des 1:10 Modells korrigiert wurde.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Wie soeben im Kolumbusflottenthread angekündigt, lüfte ich nun das Geheimnis (das vermutlich für niemanden wirklich eins war), was ich nun als nächstes bauen werde. Natürlich ist es dieses schöne Schiff hier - und gerade noch rechtzeitig fange ich damit an. Weil, wie eingangs berichtet, war das ja im vorigen Jahr ein Geburtstagsgeschenk, und wenn ich das jetzt nicht vor dem diesjährigen Geburtstag beginne, gibt es vielleicht keine neuen Geschenke - PANIK! fr21


    Also wurde mein Werfttisch nach dem Verholen der Pinta in die Galerie gründlich aufgeräumt und gesäubert, und nun kann es also losgehen mit dem wuchtigen Holländer. :sun: fr18


    Das ist jetzt nur das, was in den Zeitungen immer "Symbolbild" heißt - der Arbeitsplatz wurde nach diesem Foto sofort wieder klariert, damit Platz für das Spantengerüst da ist. :D

    Ich bin schon mächtig aufgeregt und freue mich, dass es nun endlich losgeht. :huzzah: