Beiträge von Angarvater

    Aye, Aga,


    Diese Bauweise begrenzte dann auch die Masthöhe, zumal man im Mittelmeer ja keine Kompositmasten, also aus Kantelen die mit Wuhlingen gebunden wurden, einsetzen konnte, da man dann die Lateinersegel nicht mehr richtig heißen oder niederholen konnte.


    Den vorderen Teil der Ruten bekam man, wenn man sich die Konstruktion ansieht, durchaus unter den Stagen durch. Entweder ging das einfach so, oder man gab am achteren Ende der Rute Lose und holte die Rute vorn mittels einer der Schoten weiter runter um sie dann zur anderen Seite zu schwenken.

    Aye, Mates,


    Danke für die Likes und eure netten Worte zum Baustand.


    @ Bonden. Die Blickwinkel oder Bildausschnitte entstehen, wenn ich, wie gestern, über die nächsten Details nachdenke und dabei mein Blick auf dem Neubau ruht. ( klingt etwas hochgestochen, aber na, ja). Trotzdem kommen die Bilder die die Kamera festhält, nur näherungsweise dem, was ich sehe nahe.


    Aber, wie sagte der Admiral bei der Werftinspektion: es ist doch etwas anderes die Schiffe zu sehen, als nur als Bild zu betrachten.

    Derzeit geht es nur mit keinen Schritten weiter. Aber davon hier einige Bilder.


    Als Überblick: die Decks sind fertiggestellt und nochmal lackiert. Zuvor wurden die Speigatten eingebracht.



    Das Gallion bekam seinen Lieger, und die Stückpforten ihre Deckel.






    Wenn schon der Rumpf des Dickschiffes, bis auf einige Linien und den achteren Aufbau, geteert, und ohne große Farbspielereien gemacht werden, habe ich die Stückpforten in Englisch Rot gemalt. Dazu meine Überlegung: Sinn der Bewaffnung des Dickschiffes dürfte es in erster Linie gewesen sein Piraten abzuschrecken, oder, wenn die dämlich genug waren sich dem Beschuss durch die garnicht so kleinen Kanonen auszusetzen, die hart zutreffen. Sind die Pforten aber kaum erkennbar, da geteert, schrecken sie auch mit ihren dahinter stehenden Stücken, niemanden ab.




    Den Bänder der Pfortendeckel fehlen noch die Gegenlager und natürlich die Aufholer. Kommt noch.


    best regards


    Angarvater

    Damit es in den Clubs nicht wieder heißt: auf Angarfathers Dockyard tut sich garnichts. Möchte mal wissen ob der Shipwright nichts anders im Kopf hat als mit ihrer Ladyschaft sich auf Reisen zu begeben oder sich im Royal Theater

    ( und dann auch noch im Hoftheater des Königreich Hannover) unterhalten zu lassen- hier ein sehr kleiner Einblick.


    Derzeit werden solche nicht gerade photogenen Details wie Rüsten, Nagelbänke, Augbolzen mit O Ringen ( im Dutzend auch nicht billiger), Kreuzhölzer und Scheibgatten angefertigt. Ein Kleinteil ist vielleicht vorzeigbar, die Pumpe.





    Parallel hierzu werden die Fertigungszeichnungen für die Gestaltung des Hecks gearbeitet.


    Best regards


    Angarvatr

    Zwischendurch bekamen die oberen Handläufe der Reling ihre Farbe.



    Weiter ging es mit der Anfertigung der Grätinge für die Großdeckluken.

    Herstellungsweise: Zuerst werden die Bauteile gesägt und auf Maß abgerichtet. Also die Querträger und die Längsholme.

    Um die Quereträger besser bearbeiten zu können habe ich sie statt der benötigten 4mm 11mm hoch gemacht. 11mm weil Holz mit der Stärke von 11mm vorhanden war. Diese Leisten wurden auf 2mm geschnitten, gehobelt und dann auf die benötigte Länge von 20mm geschnitten.

    In jeweils 11 Stück wurden dann auf der Oberfräse im Päckchen die Nuten für die Längsholme eingefräst.



    Gebraucht wurden insgesamt 70 dieser Teile. Hier ein kleiner Teil davon.



    Um die Grätinge zusammenzubauen machte ich eine Lehre, in die, wie hier zu sehen, die Querträger eingesetzt wurden.



    Das Ganze wird mit hochfüssigem Acrylcyankleber geklebt.


    Dann wird die künftige Gräting in die Form des Decksprungs geschliffen und es werden zum Abschluß die Arbeistüberstände der Unterseite bis auf 3mm abgeschliffen.




    Nach einigen Nacharbeiten, als da sind von offenen Restkleber eingesammelten Schleifstaub entfernen, die Gräting an die Passform der Luke anpassen usw., sind jetzt die Grätings des Großdecks holzmäßig fertig. Augbolzen und O-Ringe für das Handling der Grätings sowie die Lackierungen kommen im nächsten Arbeitsschritt dran.




    Cheers!


    Angarvater

    Aye, Mr. Pullings,


    Lehren haben schon ihre Berechtigung, nur frage ich mich wie das hier vor sich gehen soll. Also: werden die Jungferntaljen auf der Lehre fertiggemacht und dann als gesichertes Paket auf die Rüsten gebracht, an die Rüsteisen angeschlagen und dann das jeweilige Want getakelt?


    Ich mache das so, daß ich mir zwei stabile Drähte als Abstandshalter mache, die ich dann in die untere Jungfer, die ja schon mit ihren Püttingseisen angeschlagen ist,und in die freie Jungfer einhänge. An die wird das Want getakelt. Dann wird das Want mittels der Jungferntalje steif geholt. Sicherlich werden die Jungferntaljjen dabei nicht ganz gleichmäßig, aber das sind / waren sie im Age of Sail mit Sicherheit auch nicht, da sich die Naturfaser der Wanten unterschiedlich beim Durchsetzen längten.

    Die Ketch ist (die Shipwrights mögen meine Saloppe Darstellung nachbesser) ein Vollschiff, bei dem man den Fockmast weg genommen hat. Zumindest provoziert die etwas asymetrische

    Mylord mögen mir die Besserwisserei verzeihen.

    Ein Vollschiff hat drei rahgetakelte Masten. Z.B. handelt es sich bei der Gorch Fock nicht um ein Vollschiff, sonder um eine Bark, da ihr Besan nur mit Schratsegeln getakelt ist.


    Eine Ketsch fährt außer dem Großmast einen wesentlich kleineren Besan, der im Regelfall innerhalb der Lote steht, also vor dem Rudergänger.


    Eine Brigg hat Vor- und Großmast, die beide rahgetakelt sind. Zudem führt sie am Großmast ein Schratsegel ( Briggsegel), häufig als Gaffelsegel getakelt.

    Schrieb nicht schon Modellbaupapst Mondfeld, dass alle Bausätze Mist wären?! ;)

    Diese Zitat würde ich heute nicht so ganz unterschreiben. Der geschätzte zu Mondfeld schrieb das, soweit ich mich richtig erinnere, schon in der ersten Ausgabe der „Aufgetakelten Schönheiten“. Bausätze in den fünfziger und sechziger Jahren waren für uns damals

    traumhaft schön, und auch ( zumindest die aufwändigeren, egal ob Holz oder Plastik) sehr teuer. Nach heutigen Maßstäben würde man diese Sätze kaum als Modellbausätze, zum Teil eher als Phantasieteile bezeichnen. Dennoch war ihr Bau von höchstem Genuss.


    Mein letzter Bausatz kam ja schon vor etlichen Jahren auf die Helling. In meiner „Out of the Box“Zeit, machte ich mit den Caldercraft Sätzen durchaus gute Erfahrungen. Allerdings , und nicht nur bei uns moniert, scheint die Qualität, bei steigenden Preisen, wohl nachgelassen zu haben.

    Wenn man allerdings anfängt nach ggf. vorhandenen guten, externen Plänen aus der Box zu bauen gibt es eine Menge was man ergänzen und hinzufügen kann, was dann ja auch ein Spaß sein kann, oder ist. Nach dem Motto: I pimp my modell .

    Aye, Mr. Pullings,


    Vielen Dank für die sehr schönen Bilder. Die sind für mich ganz besonders von Interesse, da ich ja derzeit einen Indienfahrer der VOC baue, der allerdings circa 100 Jahre vom Typ her älter ist. Da sieht man doch schon sehr große Unterschiede zwischen den beiden Schiffstypen.


    Das war wohl ein großer Schritt vom Kolderstock bis zum Doppelruderrad, oder von den Rundmarsen des 17. Jahrhunderts zu den Marsen des 18. Jahrhunderts.


    Und wie Du schon schriebst, waren diese großen Frachter recht wehrhaft, und sahen auf den ersten Blick, vielleicht auch auch noch auf den zweiten, wie große Kampfschiffe aus. Sie könnte aus der Entfernung betrachtet als kleines Linienschiff durchgehen.

    Cheers!


    Angarvater

    Aye, Mr. Pullings,


    Sehr schön mal wieder eine Fregatte im Bau zu sehen


    Das Verfahren die Platten gerade zu bekommen finde ich sehr gut.

    Das Caldercraft allerdings so etwas liefert empfinde ich bei deren Preisen als dreist.

    Egal, gutes Gelingen und viel Spaß beim arbeiten!


    Best Regards from Angarvaters Dockyard


    Angarvater

    Was hätte mein Meister in meinem ersten Beruf dazu gesagt: "Na siehste, geht doch!"


    Die Methode mit dem Goldbroncepulver ergibt für mich recht brauchbare "Metalloberflächen". Ich habe im Archiv mal nachgesehen wie so was bei mir früher aussah, als ich die Schiffsglocken mit Blattgold überzogen habe. Das sah im Macro dann immer mehr wie ein alter Bilderrahmen aus.

    Hier jetzt die endgültige Version der Schiffsglocke der Witsen.




    Zur Glocke selbst: Aus 14mm ausgelagertem Buchenrundstab gedrechselt. Durchmesser 11mm, Höhe 15mm. Um die Textur möglichst nicht sichtbar zu haben wurde der Rohling bis auf 440iger Körnung geschliffen. Danach wurde Goldbroncepulver aufgebracht und das Ganze dann lackiert



    Cheers!


    Angarvater

    Trotz der o.a. Werftinspektion und diversen noch laufenden Arbeiten am Werftgebäude ( Holzschutz usw.) blieb doch noch Zeit um einer Frage nachzugehen, nämlich, ob so ein Pinasschiff ohne Schiffsglocke fuhr. Im Bauplan war nichts zu finden, jedoch schreiben sowohl zu Mondfeld als auch Curti, daß nach 1650 Schiffsglocken zur Ausrüstung der Handelsschiffe gehörten.

    Ergo wurde ein Glockenstuhl mit der zugehörigen Glocke angefertigt und ( probeweise) verbaut.




    Dabei stellt sich auch die Frage, wie groß so eine Glocke gewesen sein könnte. Das Ding diente ja nicht nur der zeitlichen Steuerung des Schiffsbetriebes, sondern auch als Warngerät bei schlechter Sicht. Damit das auch zu hören sein sollte konnte es sich nicht so ein Spielzeug, wie sie heute auf Jachten als Deko verwendet werden, sein.

    Best regards


    Angarvater

    Sehr durchwachsenes Wetter ist dem Modellbau doch förderlich. So entstanden heute die beiden Leitern zur Campania hinauf und die Reling des Decks.


    Diese barocken Geländer mit ihren gedrechselten Säulen zu machen ist ein schöne Sache.


    So soll das Bauteil aussehen.



    Dazu gehört als erstes das drechseln der Säulen (aus 6mm Buche gemacht), dann müssen das Unterehm und der Handlauf zugeschnitten, gebogen und mit ihrer Schmuckleiste versehen werden.



    Diese und andere derartige Bauteile kommen fertig an Bord.




    Cheers!


    Angarvater

    Gestern wurde zu Werftschluß das Achterschiff fertiggestellt.


    Hier ein paar Bilder vom aktuellen Bauzustand.







    Weiter gehts jetzt mit der Fertigung der Relingen der Deckvorderkanten, Anfertigung und Einbau der Wassergänge, Nagelbänke und dergleichen mehr. Es gibt also noch erfreulich viel Kleinarbeiten zu dergleichen. Ach, ja, da fehlt dann ja auch noch die komplette Takelage.


    Cheerio!


    Angarvater