Beiträge von Speedy

    Aber ernsthaft. Bonden hat sich nach meinem konkreten Problem erkundigt, um mir eventuell einen Vorschlag zu machen. Er ist ja auch mein Lektor und hat schon oft zündende Ideen eingebracht. Ich habe es ihm erläutert und auch erklärt, in welche Richtung es ungefähr gehen soll. Dabei hatte ich plötzlich eine ganz gute Idee. Jetzt bin ich gespannt, ob Bonden da mitgeht oder einen noch besseren Vorschlag hat.

    Der 31. März ist erreicht. Das mag so aussehen, als wäre ich in den letzten Tagen nicht so recht vorangekommen, was aber bis zum Montag dieser Woche nicht stimmt. Seitdem hänge ich aber tatsächlich fest. Ich wollte meinen Helden in Schwierigkeiten geraten lassen, habe bis jetzt aber nur die Lösung, wie er sich daraus wieder befreit. Klingt komisch? Ist aber so.

    Ich bin inzwischen ungefähr bei der Hälfte des Buchs angekommen und möchte ein kurzes Fazit anbringen.

    Wenn man das Buch, so wie ich, vorgelesen bekommt, entfällt natürlich das Problem mit dem Schreibrhythmus des Autors.

    Deshalb hat man ja auch mehr Muße, sich auf Kleinigkeiten zu konzentrieren. Dabei bekomme ich bei fortschreitender Handlung immer mehr den Eindruck, dass Mac P. Lorne mindestens einen maritimen Roman gelesen haben muss. Da tauchen immer wieder mal vertraute Floskeln im Text auf, die man bei fast jedem maritimen Autor findet, wie z.B. "die Navy ist ein Dorf...". Insgesamt empfinde ich den Roman momentan als eine Art Berg- und Tal-Fahrt. Es gibt richtig gute Momente, wo man in die Geschichte abtauchen kann und dann haut er plötzlich wieder so eine Breitseite raus, wo man nur noch zusammenzucken kann und sich fragt: "Warum konntest Du nicht jemanden, der sich mit der Materie auskennt, mal drüberlesen lassen. Dann wären solche Dinge wie Lord High Admiral, Kommandant einer Schaluppe, schon mit 20 Kapitän auf der Brigg Badger, Master im Range eines Leutnants, 16jähriger 4. Leutnant, Major der Marines auf einer 3rd Rate usw usf auf jeden Fall aufgefallen und abgebogen worden. Das ist extrem schade, denn eine Geschichte erzählen kann der Mann. Manchmal bleibe ich direkt noch im Auto sitzen, weil ich mich nicht von der Geschichte trennen mag. Hier ist leider richtig viel Potential verschwendet worden, dass bei einer Neuauflage ja vielleicht noch gerettet werden könnte. Aber bei den heutigen Verlagen...

    Ich finde, dass Admiral Callo ein wenig zur Dramatisierung neigt. 1784 war der Krieg vorbei. Sollte Nelson da tatsächlich unzufrieden sein, dass man ihm das Kommando über eine Fregatte gab, während die Mehrheit der Offiziere auf Halbsold gesetzt wurde? Für ein Kommando in dieser Situation hätte doch jeder (Nelson eingeschlossen) den nackten Arsch eines Pavians geküsst, wenn es geholfen hätte.

    Aber Nelsons Verbissenheit bei der Durchsetzung geltenden Rechts gegen alle Widerstände ist schon sehr gut beschrieben. Auch die folgenden Beiträge sind sehr interessant. Danke fürs teilen.

    Ich habe mir das betreffende Kapitel nochmal angeschaut. Für mein Empfinden verläuft die Versöhnung zwar unausgesprochen, aber trotzdem vollkommen organisch. POB setzt da auf die ganz normale nonverbale Kommunikation. Stephen warnt Jack vor der drohenden Meuterei. Nach dem Gefecht kümmert er sich dann um den langsam ausblutenden Jack und flickt ihn wieder zusammen. Was soll da sonst noch kommen? Ich habe da keine Vorstellung, wie eine ausgesprochene Versöhnung ohne erneute Entzweiung funktionieren könnte, besonders wenn man die damalige Ehrauffassung beachtet. Sollen beide etwa eine ausgedehnte Unterhaltung führen, in der jeder seinen Fehler einsieht und sich entschuldigt? Das geht so nicht und passt nicht für Männer des frühen 19. Jahrhunderts, sondern nur für heutige Duttträger.

    Damit die Threads zu den einzelnen Romanen nicht durch Ankündigungen und sonstige Wasserstandmeldungen verstopft werden, habe ich mich entschlossen, diesen Thread zu eröffnen. Hier wird es zukünftig Informationen über laufende Projekte und Fortschritte bei der Arbeit geben.


    Im Moment arbeite ich am 7. Band der Reihe. Der Arbeitstitel Kopenhagen sagt im Grunde ja bereits aus, worum es gehen wird. Höhepunkt und Endpunkt der Handlung soll die berühmte Schlacht am 2. April 1801 sein. Um die historischen Fakten nicht zu sehr zu verbiegen, wird Henry in der Schlacht eine eher passive Rolle einnehmen, aber trotzdem mittendrin sein. Bei unserem Weihnachtstreffen hatte ich ja berichtet, dass die Handlung bis zum 28. März vorangekommen war, inzwischen ist der 30. März erreicht. Es wird also bald ernst.

    Noch eine kleine Ergänzung: Auslöser des Duells ist ja eigentlich ein Hinweis von Heneage Dundas, den Stephen an Jack weitergibt, denn in der Admiralität hat man bereits registriert, dass Jack seinen Dienst vernachlässigt, während er mit Stephen um Diana Villiers konkurriert. Jack wertet das als unfairen Versuch Stephens, ihn bei Diana auszuschalten und es kommt zum Streit und zum Duell. Wenig später entdeckt Kack jedoch, dass Diana ein Verhältnis mit Cannings hat und er selbst sich komplett zum Narren gemacht hat. Zu diesem Zeitpunkt bereut Jack ja schon den ganzen Streit.


    Grundsätzlich sollte man hier keine Aussprache erwarten. Das passiert ja im richtigen Leben, wenn es mal zum Streit zwischen Freunden kommt, ja auch höchst selten. In der Regel geht man da doch auch einfach zur Tagesordnung über.

    Mal aus dem Gedächtnis: Stephen bekommt doch mit, dass es eine Meuterei geben soll. Er warnt Jack und der kann entsprechend reagieren. Dabei wird ihm auch klar, was zu dieser Situation geführt hat und er sieht seinen Fehler ein und er begreift auch, dass Stephen wie ein Freund gehandelt hat. Da gibt es nichts weiter zu diskutieren. Außerdem geht es doch unmittelbar ins Gefecht.

    Band 1 - Korsaren und Spione (2020)

    Band 2 - Korsaren in der Ostsee (2021)

    Band 3 - Verrat vor der Korsarenküste (2022)

    Band 4 - Die Festung des Paschas (2023)

    Band 5 - Freibeuter und Verräter (2024)

    Band 6 - Gefährliche Untiefen (2024)