Posts by Bonden

    Sorry, dass es hier noch nicht wie versprochen weitergegangen ist - die Martinique-Woche muss ja noch erzählt werden. Aber außer der Erneuerung des Forums gab es noch andere Dringlichkeiten - dieser Bericht wird aber auf jeden Fall demnächst noch fertiggestellt. :wink::sun:

    Leute, das muss ich ja noch in Verbindung mit dem Segeltörn erzählen - unbedingt! Es gab eine Sache, die uns leider verwehrt blieb. Das hätte dann das emotionale Fass vermutlich nicht nur zum Überlaufen gebracht, sondern gesprengt: Am letzten Abend an Bord, Abschiedsparty und so, sind dann irgendwann doch alle in die Kojen gestiegen. Aber es wurden - zumindest von einigen, auch von uns - Wecker gestellt. In dieser Nacht gab es über der Karibik eine totale Mondfinsternis zu bestaunen. Also wäre, hätte, könnte und so - leider war das die einzige Nacht, in der der Himmel aber sowas von Wolken verhangen war - man ahnte zwar, wo der Mond war, aber wirklich sehen konnte man leider nichts.

    Nun, schon im März nächsten Jahres gibt es dort wieder eine... :D

    Kleine Zwischensequenz:

    Auf einem Traditionssegler mitzufahren, ist immer wunderschön, und wir freuen uns jetzt schon wieder auf unseren diesjährigen Törn mit der Hendrika Bartelds, der im Mai stattfindet. Aber mit einem Segelschiff durch die Karibik zu fahren, bei (durchaus angenehmen) tropischen Temperaturen, dabei so vielfältige, interessante und exotische Orte zu besuchen, im warmen, glasklaren Wasser zu baden, neue Kulturen, Speisen und Getränke auszuprobieren, mit Menschen aus den verschiedensten Ländern in Kontakt zu kommen und sich dabei unbewusst von dieser überall präsenten karibischen Gelassenheit tragen zu lassen - das ist einmalig schön.

    Und das Wichtigste: Sich allein vom Wind tragen zu lassen, jede Welle zu spüren, im Team mit den Mitsegelnden selbst mit Hand anzulegen beim Segel setzen, um voran zu kommen - das ist der Weg! :huzzah:

    Auf Martinique geht es morgen weiter.

    Als am nächsten Morgen der Anker gelichtet und die "Palmentrosse" eingeholt sind, geht es unter vollen Segeln in Richtung Martinique. Segeltechnisch wird das noch einmal eine traumhafte Fahrt! Ein letztes Mal lümmeln wir zwei eine ganze Zeit lang im Klüvernetz.

    Wir machen locker unsere 6 Knoten, das Schiff liegt wieder schön über, und das Meer besucht das Deck durch die Speigatten, wie man hier sehen kann:

    Uns gefällt's, und Jessi winkt vom Achterdeck.

    Wir nähern uns Martinique von Süden, und bei diesem Anblick hüpft einem doch das Herz vor purer Freude bis zum Hals.

    Man möchte gleich von Bord springen und an diesen Traumstrand schwimmen.

    Wenig später ankern wir dann in der Bucht von Le Marin. die ist gut gefüllt mit großen und kleinen Segeljachten.

    Und während unsere Steuerfrau mit den Pässen im Dingi an Land fährt, um die "Immigration" zu erledigen, sind wir schon wieder im Meer.

    Auch wenn wir am Ziel angekommen sind: Der Törn endet erst am nächsten Tag - heute Abend ist Kapitänsdinner angesagt! Das Schöne daran ist die Tatsache, dass es keinerlei Dresscode gibt, und niemand erscheint im Smoking oder rückenfreien Abendkleid. fr21

    Zur Begrüßung gibt es Cocktails und ein paar kleine Reden, vom Kapitän und einigen Mitreisenden.

    Und dann serviert uns die Crew DEN kulinarischen Höhepunkt der Fahrt. Ihr erinnert euch noch an die Thunfischfilets? Nun, die kommen heute in Form perfekt und sekundengenau gebratener, saftiger Steaks auf den Tisch. Wir sind uns alle einig, dass wir noch nie vorher derartig leckeren Thunfisch auf dem Teller hatten.

    Wir feiern dann alle unseren gelungenen Törn bis weit in die Nacht. Und als wir uns in unsere Kojen verholen, schwingt neben der Meeresdünung auch eine gehörige Portion Abschiedsschmerz mit, denn morgen früh heißt es für uns: Adieu, Twister!

    Aber auch wenn wir nun Abschied von unserem schmucken Zweimaster, seiner tollen Crew und unseren tollen Mitreisenden nehmen - da gibt es ja jetzt in den nächsten 7 Tagen eine weitere Karibikinsel zu entdecken! Dieser Reisebericht geht also weiter... :sun: :wink:

    Hier mal noch ein wenig vom Bordalltag:

    Jeden Nachmittag verwandelte sich das Vordeck in einen großen Wäscheplatz. Klar, die Kapitänsfamilie und ebenso die Mitreisenden, die schon seit Rotterdam an Bord waren, hatten immer mal Bedarf, ihre Wäsche zu waschen. Und wenn wir baden oder schnorcheln waren, hängten wir natürlich die Badesachen und Handtücher ebenfalls dort auf. Am nächsten Morgen war dann immer alles trocken, und die provisorisch angebrachten Leinen verschwanden rechtzeitig, bevor das erste Segel gesetzt wurde. :wf:

    Und dann mal noch ein paar Worte zu unserer Smutje. Mit Lotus (schöner Name, wie ich finde) habe ich mich ja gleich am ersten Tag unterhalten. Genau wie ich ist sie keine ausgebildete Köchin, macht das einfach nur aus Freude am Kochen und Segeln. Und ich ziehe alle Hüte vor ihr, deren ich habhaft werden kann! Schaut euch das hier an:

    Das ist ihre Kombüse. Ich habe auf der Hendrika fast viermal soviel Platz - und ich habe backbord, steuerbord und über mir Fenster, die ich öffnen kann - ihr Arbeitsplatz ist unter Deck! :resp:

    Was in dem Zusammenhang echt witzig ist: Hinter dem Großteil aller an und unter Deck zu findenden Luken lagern Lebensmittel. Wenn Lotus anfangen will mit kochen, pirscht sie mit ihrer Gehilfin erst einmal durch das ganze Schiff und sammelt sich ihre Zutaten zusammen. Da kann es dir passieren, dass du gemütlich auf der Heckbank hinterm Steuerrad sitzt und sie scheucht dich hoch, weil darunter das Schapp mit den Mehlvorräten ist. :D

    Und diese Vorräte werden sowohl an Land als auch direkt am Schiff, von den erwähnten Bumbooten, aufgefrischt.

    Das mit den Thuns hatte ich ja bereits gezeigt - die Filets kommen auch gleich wieder auf die Bühne.

    Und zum Schluss dieses Postings noch ein Foto, bei dem man automatisch sagt: Klar doch - Karibik eben! fr21

    So, und dann nähern wir uns unweigerlich der letzten Etappe des Törns...

    Konkurrenz bekamen die Fischer übrigens von einem Pelikanpärchen, die uns mit ihrem eleganten Flug beeindruckten.

    Ich hab hier noch ein paar schöne Bilder vom Vortag, als wir St. Lucia schon direkt vor uns hatten:

    Und, klar: Neues Land, neue Flagge!

    Und ein paar stimmungsvolle Sonnenuntergangsbilder gibt es auch, so als Sehnsuchtsverstärker gewissermaßen:

    Ja, und wie bestellt gleitet auch hier wieder ein Segelboot in das Bild! fr21

    Zurück nehmen wir dann erstmal nicht das Dingi, sondern machen eine schöne Wanderung auf einem Weg immer dicht am Meer.

    Direkt gegenüber von unserem Liegeplatz ist ein kleines Hotel mit einer hübschen Strandbar. Dort kehren wir auf zwei leckere Cocktails ein.

    Den links im Bild hat sich Jessica bestellt - und das hauptsächlich wegen seines Namens: Er heißt "Bob Marley". Ja, klar - wie sonst? fr21

    Und nachdem ich dann mal gekostet hatte, musste ich auch noch so einen haben. :D

    Später machten wir uns dann am Ufer bemerkbar und wurden vom Dingi wieder an Bord geholt - nur um nach einem leckeren Mittagessen gleich wieder mit Brille und Schnorchel nach der Unterwasserwelt zu schauen.

    Am zeitigen Abend beobachteten wir noch einheimische Fischer bei ihrer Arbeit; sie brachten unweit von der Twister ein großes Netz aus, holten es bald wieder ein und hatten doch recht ordentlich was drin.

    Heute wird mal nicht gesegelt - wir legen einen Ruhetag hier vor St. Lucia in der Soufriere Bay ein. Mit dem Dingi fahren wir dann in den kleinen Hafenort, der der Bucht den Namen gab.

    Der Ort bietet jetzt nur wenig wirklich Sehenswertes, es ist aber sehr interessant, das alltägliche Leben auf dieser Insel zu beobachten.

    Ab und an bekommen wir Taxifahrten zu den nahegelegenen Wasserfällen angeboten, aber danach steht uns heute nicht der Sinn. Wir kaufen ein wenig ein - nur die nötigsten Dinge, also z.B. eine Flasche Rum, direkt hier von der Insel. Solche Dinge eben. :D

    Trotz Party am Abend zuvor heißt es am nächsten Tag schon kurz nach 06:00 Uhr Anker auf. Wir frühstücken dann später auf See.

    Da wir heute heftigen Wind erwarten, wird in jedes der beiden großen Segel ein Reff eingebunden, ehe sie gesetzt werden. Das Segeln ist dann wieder Spaß pur, wir pflügen nur so durch das Wasser, und das bei teilweise bis zu 8° Schräglage. Klingt nicht viel, aber nehmt mal einen Winkelmesser und stellt es nach. Oder schaut euch dieses Bild hier an:

    Um mal wieder die Twister mit der Hendrika zu vergleichen. Wenn die Hendrika Bartelds eine flotte ältere Dame ist, ist die Twister ein junges Vollblutrennpferd. Da wird das Steuern auch zur Herausforderung: Matrosin Katrin hat mir ausführlich erklärt, wie ich eine sanfte Balance zwischen Anluven, Geschwindigkeit aufnehmen, abfallen und Kurs halten hinbekomme, um nicht in einem Zick-Zack-Kurs soeben gewonnene Strecke gleich wieder zu verlieren. Hat man den Bogen erst einmal raus, macht es aber unglaublich viel Spaß.

    Am zeitigen Nachmittag ankern wir dann vor St. Lucia. Wir beeilen uns immer, unser Tagesziel möglichst zeitig zu erreichen, da die Immigration-Büros meist schon sehr zeitig schließen, wir aber unsere Einreise jedes mal ordentlich anmelden müssen.

    Heute bekommen wir einen Ankerplatz etwas entfernt vom Hafen zugewiesen. Da der Ankergrund hier nicht der sicherste ist, bringt Floris noch zwei Kopfleinen aus - und in Ermangelung eines festen Stegs und Pollern muss eben eine recht stabil aussehende Palme dafür herhalten. :D

    Für uns heißt es dann wieder ausgiebig baden und schnorcheln; Jessica versucht sich erfolgreich im Stand up paddling. Zum Abendessen serviert Lotus dann Spaghetti Carbonara, und da kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bei diesem Lieblingspastagericht von mir bin ich ziemlich kritisch, aber wie sie es geschafft, das in dieser Menge so gut hinzubekommen, war meisterlich!

    Wir sind noch immer beim selben Tag. Man hatte das Gefühl, die Welt wollte testen, wie viele unglaubliche Momente wir so aushalten. Schaut es euch an:

    Wer schon immer mal wissen wollte, wo ein Regenbogen anfängt:

    Abends gab es dann wieder Party - eine weitere englische Mitreisende hatte Geburtstag, und dann auch noch den 50.! Jessica und ich hatten uns und alle anderen diesmal richtig gut vorbereitet, so mit ausgedruckten Liedtexten und so, und so erklang dann vor dieser eben gezeigten tollen Kulisse zu später Stunde ein vielstimmiger Chor, der mit voller Inbrunst "Spanish Ladies" intonierte. :tanz: :trink:

    Fortsetzung folgt bald!

    So, und schon naht das nächste Highlight:

    Gegen 15:00 Uhr ankern wir vor St. Vincent, Wallilabou-Anchorage. Alle Filmfreaks wissen jetzt Bescheid:

    Glücklicherweise hängen sie nicht mehr dort. fr21

    Und es ist wie im Film - der Steg, an dem dann Captn. Jack Sparrow an Land geht, ist gleich nebenan. Und wir waren dort.

    Und hier nochmal alles in einem Bild: Das Felsentor im Meer, der Steg und zwei glückliche Menschen, die einen Plan haben. fr21

    Am nächsten Tag ist die Abfahrt erst für 11:00 Uhr geplant. also gehen wir nach dem Frühstück an Land, essen lecker Eis, kaufen die unbedingt nachzukaufende Sonnencreme, und der Bonden bekommt noch ein neues T-Shirt.

    Das hier:

    fr21

    Zurück an Bord geht bald der Anker auf, und wir haben so richtig tollen Wind! Stärke 5, wir machen 9,7 Knoten! Was für ein geiles Segeln!

    Als dann der Wind plötzlich abflaut, gehe ich zu Käptn Floris und frage, ob wir nicht das Dingi (so nennen sie ihr Beiboot) runterlassen können und mit uns gruppenweise Fototouren ums Schiff machen können. "Ja, klar doch, Bonden! Mensch, dass ich da nicht dran gedacht habe - das machen wir doch immer!" war die Antwort. Und dann passierte was sehr Schönes: Kaum saß ich mit anderen im Dingi, kam wieder richtig schöner Wind auf! Und der hielt auch noch an, als Jessica ihre Runden drehte.

    Genießt die Bilder!

    nav2 :sun:

    Ein neuer Tag. Kurz nach 8 geht's wieder los.

    Das Großsegel bekommt erst mal ein Reff gesteckt, welches wir aber später wieder ausschütteln. Windstärke 4, wir machen so locker 7 Knoten.

    Natürlich wieder ganz viel Sonnenschein, wir sehen jede Menge fliegende Fische und auch zwei Meeresschildkröten auf dem Weg zu ihren Laichplätzen.

    Jessica macht es ganz lässig am Ruder. fr18

    Wir durchqueren ein großes Seegrasfeld, auch beeindruckend - man hat den Eindruck, man kann darauf spazieren gehen.

    Am Nachmittag ankern wir vor Bequia, in der Admirality Bay.

    Ein kurzes Bad im Meer, dann lassen wir uns, zusammen mit einigen weiteren unternehmungslustigen Mitreisenden, vom Beiboot zur "Floating Bar" bringen.

    Der Parkplatz dort sieht so aus:

    Genau - man kommt nur mit einem Boot hin. Die Stimmung dort ist phänomenal und das Publikum international. Ich komme mit einem Kanadier ins Gespräch und staune, dass er mein seltsames Englisch versteht - ob es an meinen verbesserten Sprachkenntnissen oder doch eher an den leckeren Cocktails liegt, sei mal dahingestellt - wir hatten jedenfalls dort jede Menge Spaß!

    Auch dieser Tag war wieder wunderbar! :sun: fr18

    Überall, wo wir ankerten, kamen irgendwann mehr oder weniger viele Bumboote. Obst, Gemüse, Schmuck... das Angebot war vielfältig.

    An diesem Morgen, noch vor dem Frühstück, klopfte ein einheimischer Fischer bei uns an die Bordwand und präsentierte stolz seinen Fang: Drei Thunfische! Lotus, unsere Smutje, war sofort begeistert und kaufte alle drei. Der Fischer hat dann die Thuns gleich auf seinem Boot sauber filetiert, und als er die erste Karkasse über Bord warf, hat Lotus heftig interveniert und ihm die anderen beiden auch noch abgekauft.

    Die Filets hat sie sofort eingefroren, von den Köpfen und dem Rest wurde dann zum Mittag eine wunderbare Suppe mit ganz viel Gemüse gekocht. Was mit den Filets passierte? Davon wird später zu berichten sein.

    Nach dem Frühstück im Sonnenschein geht es dann auch bald los, und beim Segelsetzen packen natürlich wieder alle mit an.

    Heute heißt das Ziel Tobago Cays. Es ist wieder ein herrliches Segeln, nur unterbrochen von kurzen Motorphasen, weil der Wind eingeschlafen ist.

    Tobago Cays - ganz ehrlich, mehr Karibik geht nicht. Weißer Strand, Palmen bis ans Ufer, ein Leguan schaut mal vorbei, und Jessica und ich entdecken das Schnorcheln für uns. Aber sowas von faszinierend auch! Die Vielfalt an Fischen in allen Farben und Größen ist unglaublich.

    Abends dann das nächste Highlight: Ein Barbecue am Strand! :eat: Fisch, Fleisch, Langusten, Gemüse... Dazu der unvermeidliche und wieder tolle Sonnenuntergang - ich merke grad beim Tippen dieser Zeilen, wie sehr ich mich dorthin zurück wünsche... :sun:

    Karibische Gelassenheit...

    Ich weiß eure Zurückhaltung zu schätzen - aber fühlt euch frei, hier auch schon mittendrin eure Kommentare abzugeben, wenn ihr gern möchtet. Stört mich nicht, im Gegenteil, möchte ja gerne wissen, was ihr so denkt über unseren Törn.

    :sun: :wink:

    Was niemanden verwundern wird, der uns kennt: Wir ziehen natürlich immer mal wieder Vergleiche zu unserer guten alten Hendrika Bartelds. Die Twister hat schon einige Besonderheiten aufzuweisen, die wir so noch nicht kannten. Da wären zum einen die Winschen zum Bedienen der Schoten der Vorsegel. Man sieht sie auf dem zweiten Bild im vorigen Posting - die flaschenartigen dunklen Dinger auf dem Vordeck. Mit denen kann man locker zu zweit jede Schot schnell und präzise trimmen.

    Was auch neu für uns war, sind die sog. Strecker. Die gibt es sowohl für die drei Vorsegel als auch die beiden großen Schonersegel. Und das funktioniert so: Zuerst wird am Fall (bei den Vorsegeln) bzw. an der Klau und der Piek beim Segelsetzen so lange gezogen, bis es kräftemäßig nicht mehr weiter geht. Dann belegen, festmachen, und jetzt kommt der Strecker ins Spiel, eine zusätzliche Talje, mit der der letzte Meter beim Hochziehen des Tuchs locker von zwei bis drei Leuten erledigt wird.

    Und wenn wir beim Vergleichen mit unserer Hendrika sind: Unser Lieblingsort ist hier wie da genau so schön: Das Klüvernetz!

    Es ist einfach nur unglaublich schön, da drin zu liegen, jede Schiffsbewegung intensiv zu erleben, die geblähten Segel vor sich zu sehen und dieses unendliche Gefühl von Freiheit zu spüren, was einen bei so einer Fahrt unwillkürlich befällt.

    50 Seemeilen später sind wir am heutigen Ziel angekommen und lassen in einer geschützten Bucht vor Union Island den Anker fallen. Das war übrigens bei jedem Halt so: Die Häfen sind allesamt zu flach für unser Schiff, und oftmals gibt es auch nicht mal wirklich größere befestigte Kais, so dass wir stets etwas weiter draußen ankern. Und kaum ist der Anker gefallen, wird das Türchen in der Reling geöffnet, und dann:

    Ah, herrlich! Glasklares Wasser, 26°, keine Haie. :D

    Später dann - auch das dann jeden Abend! - ein herrlicher Sonnenuntergang über dem Meer. Klar doch, da muss noch ein Segelboot in die Szene fahren - das grenzt dann wieder mal an Kitsch. fr21

    Nach dem Abendessen steigt dann noch eine Party - Paul, einer der Engländer, hat Geburtstag. Jessica und ich erfreuen ihn mit den ersten beiden Strophen von "Don't forget your old shipmate", und auch sonst ist eine fröhliche (und ziemlich feuchte) Feier. :trink:

    Und am nächsten Morgen gibt es eine tolle Überraschung...

    Am nächsten Morgen gibt es niemanden, der das Frühstück verschläft. Man nimmt sich etwas vom Buffet, holt sich einen Kaffee oder macht sich einen Tee - und Tee wurde viel getrunken, es waren schließlich einige Engländer an Bord! - und beginnt den Tag entspannt und ruhig. Wer Lust hat, springt erst mal ins Meer und schwimmt eine Runde.

    Dann aber geht es endlich los! Unser heutiges Ziel heißt Union Island, der Kurs ist klar abgesteckt.

    Anker auf und das erste Segel geht hoch - hurra! :huzzah:Bald ist alles Zeug gesetzt, und die Twister unter Segeln ist ein fantastischer Anblick! fr18

    Man sieht auf diesem Foto übrigens das Sicherungsnetz, dass immer auf der Leeseite angebracht wurde. An diesem Tag war es noch nicht so heftig, aber einige Male fehlten da gefühlt nur wenige Zentimeter, dass die Reling die Wasseroberfläche kratzte.

    Und eine feine Flagge haben wir gesetzt!

    :D

    Fortsetzung folgt