Nicht kleckern - klotzen! Eine komplette Flotte auf der Helling

  • Ach ja, das noch: Ich habe mir schon vor einiger Zeit eine bewegliche Welle zugelegt. Warum ich das nicht schon Jahre vorher gemacht habe, verstehe ich heute gar nicht.

    Wer jetzt nicht weiß, was das ist - so sieht die aus:

    Der Stift rechts wird in die Proxxon gespannt, links kann man mit verschiedenen Bohrfuttern verschieden starke Bohrer einsetzen. So kann man am Modell Löcher an Stellen bohren, an die man sonst mit der Proxxon nicht kommt. Hat mir jetzt zum Beispiel sehr geholfen für die Löcher an Deck für Augbolzen, in die die unteren Blöcke für die Wanten mittels angebrachter Haken eingehängt wurden.

  • Aye, Bonden,


    wird ja auch Zeit! Wo soll denn meine dicke Holländerin hinsegeln, wenn der Christobal Colon sich nicht endlich auf den Weg macht Westindien zu entdecken? :) :hmm: :)


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Spannend, das die Masten nicht nach hinten abgespannt werden, wo doch der meisste Druck drauf steht.

    Und für die LAteinersegel ist eigentlich das vordere Stag beim Schwenken im Weg oder nicht?



    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Schön, dass es weiter geht. Nicht weil ich diesen Schiffstyp so mag, sondern, weil ich weiss, was danach kommt und es daher Zeit wird, dass hier endlich mal die Segel gesetzt werden! chainsaw :pf:


    Beste Grüsse

    Peter

  • Aye, Aga,


    Diese Bauweise begrenzte dann auch die Masthöhe, zumal man im Mittelmeer ja keine Kompositmasten, also aus Kantelen die mit Wuhlingen gebunden wurden, einsetzen konnte, da man dann die Lateinersegel nicht mehr richtig heißen oder niederholen konnte.


    Den vorderen Teil der Ruten bekam man, wenn man sich die Konstruktion ansieht, durchaus unter den Stagen durch. Entweder ging das einfach so, oder man gab am achteren Ende der Rute Lose und holte die Rute vorn mittels einer der Schoten weiter runter um sie dann zur anderen Seite zu schwenken.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Danke für die Erklärung.

    Hätte gedacht das es genau andersrum besser ginge.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Für die Karavelle oder die Nao?

    Gruß Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Ein weiteres Update, und heute dann mit etwas mehr Text.


    Das Großsegel der Pinta ist gesetzt. Nach doch recht langer Zeit ohne jegliche Takelarbeit musste ich mich erst mal wieder reinfinden. Aber es ging recht gut. Die Erfahrungen - und die damals gebauten Hilfsmittel - haben viel geholfen. Es ist nur alles viel kleiner. Zum einen ist die Pinta gegenüber der Mercury sowieso ein Winzling, und dann kommt auch noch der kleinere Maßstab hinzu. Aber insgesamt ist die Takelage jetzt nicht so viel anders; Toppnanten, Brassen, Halsen, Schoten, Geitaue und Buline hat auch dieses Segel, und die Rah hat ein Rack und ein Fall. Die Besonderheit hier ist die Bauweise der Rahen damals, zumindest die größeren waren geschiftet, wie man auf den Bildern auch gut erkennen kann. Shipyard hat das zwar nicht vorgesehen, aber entgegen anfänglicher Pläne weiche ich ja doch wieder vom Bauplan ab, zumindest ein wenig... :pf:


    Als nächstes kommt jetzt die Fock dran. Jetzt aber erst mal die aktuellen Bilder:




    Ach ja, noch ein Wort zum Segel und dessen Bemalung. Da habe ich viel herumexperimentiert. Schlussendlich bin ich dann bei Wachsmalstiften gelandet. Mir gefällt es. Textilfarbe und andere Farben schlagen zu sehr durch, und das große Kreuz auf Japanpapier drucken, ausschneiden und dann aufkleben war auch keine so gute Idee. Die kleinen Motive in den Ecken wären mit der Methode schon dreimal nicht gegangen. Ich wollte aber auf jeden Fall die Stoffsegel des Bausatzes nutzen und keine Papiersegel basteln. Der Stoff ist, dem Maßstab entsprechend, auch schön dünn, deutlich dünner als der 1:72-Stoff der Mercury. Das hat Shipyard richtig gut gemacht. fr18

  • Das, euer Lordschaft, ist und wird weiterhin ein ganz feines Modell!


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Einfach wunderschön. Ich bin immer wieder erstaunt, was Du aus Papier so alles zaubern kannst.

    Gruß Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Weiter geht's. Die losen Strippen sind alle fest, und es sind noch ein paar dazu gekommen, auch wenn noch nicht alle Taue dran sind an der Fock. Es fehlen noch die Halsen und die Buline.

    Das ist alles so klein! search Manchmal wünsche ich mir die Mercury wieder in die Werft - das waren zwar ungleich mehr Taue, aber eben alles viel größer. :D Die Pinta ist ja mal bloß 'ne Hand voll Schiffchen. :lupe:

    Aber es geht voran, und ich war auch so schlau, die Ankerkabel einzufädeln, bevor ich damit angefangen habe, die vielen losen Taue zu belegen.




    Und bald schon ist der Besan dran - das wird dann spannend, da ich noch nie ein Lateinersegel getakelt habe.

  • Tolle Arbeit Bonden, sicher eine echte Frickelei. Aber Du bist ja ein Profi. Schön, das Du eine so ruhige Hand hast. Schöne Arbeit fr18 :sun:

    "Wir können den Wind nicht ändern,aber die Segel anders setzen" "Aristoteles"

  • Ahoi allerseits,


    jetzt geht es flott voran! Die Fock steht, ich arbeite jetzt für den Besan. Hier möchte ich mal wieder ein paar Details der Arbeiten zeigen.


    Zuerst werden zwei Rundstäbe (-stäbchen...) geschliffen, an jeweils einer Seite auf einem vorher abgemessenen Abschnitt auf eben geschliffen und da dann zusammengeklebt. Die Lateinerrute war damals ebenso wie die großen Rahen nicht aus einem Stück, sondern gebaut, hier aus zwei Teilen.

    Nun wurde nochmals schön glatt geschliffen, anschließend gebeizt und mit Acryl Firnis matt versiegelt. Dann habe ich die Wuhlings gesetzt.

    Das Segel bekam an allen drei Seiten Liektaue gesetzt und dabei auch ein Schothorn eingebunden.



    Im nächsten Schritt kommt dann wie gewohnt das Segel an die Rah, die hier Rute heißt. Dazu dann später mehr.

  • Sehr schön, es macht einfach Spaß Deinen Fortschritten zu folgen.

    Gruß Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."