„I have a dream …“
Diese Worte von Martin Luther King geben mein Verhältnis zum MSW-Projekt und zur HMS Triton sehr gut wieder. 2007 und 2008 habe ich meine ersten Erfahrungen mit Holz beim Bau meines Querschnitt-Modells gesammelt. Anfang 2009 nach Veröffentlichung der Pläne für das „Full-Hull“ Modell, habe ich das Modell auf Kiel gelegt. Abweichend vom Groupbuild wollte ich mein Modell von Anfang an mit dem Spantgerüst nach dem Disposition of Frames Plan bauen. Ich hatte gehofft, mit den Zeichnungen des MSW-Projekts die andere Spantanordnung realisieren zu können. Nur im Bereich der Kantspanten wären Änderungen nötig gewesen, die sich mit den MSW-Unterlagen doch bewerkstelligen lassen sollten. Diese Annahme hat sich als falsch erwiesen, nach zwei vergeblichen Versuchen habe ich das Projekt schweren Herzens abgebrochen.
Trotzdem haben mich das Projekt und das Modell nie losgelassen. Ende letzten Jahres habe ich das Projekt mit einer Bestandsaufnahme neu gestartet:
- Eine Umsetzung meines Vorhabens ist mit den MSW-Unterlagen nicht möglich.
- Bei den Zeichnungen für das POB-Modell sind in der Zwischenzeit Fehler bei den Linien festgestellt worden.
- Mir liegen alle benötigten Pläne des NMM für die Rekonstruktion der HMS Triton vor.
Da ich in den letzten Jahren etwas Erfahrung bei der Rekonstruktion eines Linienrisses nach Originalplänen sammeln konnte, beschloss ich, eine eigene Rekonstruktion des Schiffes in Angriff zu nehmen.
Anmerkung:
Mein Ziel ist es nicht, die Arbeit und das MSW-Projekt zu zerreden oder gar zu kritisieren. Einige wenige Menschen haben damals sehr viel Energie und Arbeit investiert, um der Gemeinschaft Unterlagen für den Bau einer englischen Fregatte des 18. Jh. zur Verfügung zu stellen. Diese Arbeit respektiere ich und werde sie soweit möglich auch für mein Modell gerne nutzen.
HMS Triton gehört mit ihren Schwesterschiffen HMS Boreas und der HMS Greyhound zur modifizierten Mermaid-Klasse, die auf einem Entwurf von Sir Thomas Slade (1703-1771), dem Konstrukteur der HMS Victory, basiert.
Im NMM gibt es einen vollständigen Plansatz für eine Rekonstruktion des Schiffs:
ZAZ 3240 | Sheer and Profile | Class design |
ZAZ 3241 | Disposition of Frames | Class design |
ZAZ 3242 | Inboard Profile | Class design |
ZAZ 3243 | Fore & Aft Platform | Class design |
ZAZ 3244 | Lower Deck | Class design |
ZAZ 3245 | Upper Deck | Class design |
ZAZ 3246 | Quarterdeck & Forecastle | Class design |
ZAZ 3235 | Sheer and Profile | Triton As Built |
ZAZ 3236 | Fore & Aft Platform | Triton As Built |
ZAZ 3237 | Lower Deck | Triton As Built |
ZAZ 3238 | Upper Deck | Triton As Built |
ZAZ 3239 | Fore & Aft Platform | Triton As Built |
ZAZ 3248 | Sheer and Profile | Boreas As Built |
Für die HMS Greyhound habe ich keinen As Built Plan gefunden.
Vergleicht man den Scheer and Profile As Built Plan mit dem Entwurfsplan der Klasse fallen zwei Änderungen auf:
- Die Form der Seitengalerie wurde geändert.
- Die Riemenpforten des Entwurfs sind entfallen.
Der As Built Plan der Boreas weist diese Details noch auf. Daher gehe ich bei meiner Rekonstruktion von einer während der Bauausführung durchgeführten Änderung aus.
In den letzten 5 Monaten habe ich den Linienriss der HMS Triton anhand der Angaben des As Built Plans rekonstruiert. Bei der Rekonstruktion des Spantrisses habe ich wie früher ausschließlich Kreisbögen verwendet. Abweichend zur damaligen Vorgehensweise habe ich die Linien nicht nur mit Diagonalen, sondern mit einer Reihe von horizontalen und vertikalen Linien kontrolliert.
Aktuell habe ich mit der Rekonstruktion des Spantgerüsts angefangen.