Brown Bess Musquet, load and fire
-
-
Drei Schuss in 46 Sekunden... -> Brown Bess Musket: Three shots in 46 seconds
-
Der letzte Schuß kommt aber ordentlich verzögert. Wäre da eine Kugel drin gewesen, hätte der Rückstoß ihm echt unangenehm in den Magen gedrückt.
-
Nach meiner Erfahrung ist der Rückstoß bei einer Ladung mit Kugel garnicht so heftig, wie man immer meint. Zumindest, wenn man mit der heutzutage verwendeten Pulvermenge schießt. Die im 18. und 19. Jahrhundert verwendeten Pulverladungen waren natürlich exorbitant höher. Ich glaube, dass ein Schütze damals eh eine recht starke Schulter brauchte.
-
Tatsächlich bekommt man mit Kugel nur mit viel gutem Willen 3 Schuß in der Minute hin
Unser bester Schütze hat das ausprobiert.
Ohne Kugel hat er 4 Schuß in 56 sek. und hat sich dabei noch zeit gelassen, damit die anderen sich nicht so schlecht fühlen. Mit Kugel sinds 3.
Es liegt einfach daran, das man viel mehr kraft braucht, wenn man die Kugel mit hineingibt, sie sollte ja nicht rollen, sondern gut sitzen um den Schuß in seiner Flugbahn zu stabilisieren. Dazu wurde (wird immer noch, wer historisch schießen geht) sie mit einem Schußpflaster in den Lauf gestoßen.
Der Rückstoß ist wirklich nicht arg. Gefährlicher ist es, wenn der Zündfunke durch die Gegend spritzt, das kann noch den übernächsten Mann in der Reihe treffen. Deswegen sind bei uns Schützen ohne Schutzblech nicht gerne gesehen.Die Schote mit dem "Kugel hinein-spucken a la Sharpe" ist nebenbei eine TV-Erfindung. Wer lutscht schon freiwillig an Blei herum
-
Bezüglich "Kugel spucken" gebe ich Arry recht. Normalerweise wurde die Papierparone am entgegengesetzten Ende aufgebissen und am Schluß die Kugel samt dem Papier als Dämmung in den Lauf geschoben
Zum Laden der Waffe biss der Schütze die Papierhülse hinten auf, wobei die Waffe mit der zweiten Hand gehalten werden musste, gab etwas Pulver auf die Zündpfanne und leerte den Rest in den Lauf der Muskete. Um nicht aus dem Zündloch auszutreten, musste das Pulver eine ausreichend grobe Körnung aufweisen. Das Papier samt Projektil wurde anschließend nachgeschoben. Das Papier glich als Dichtmaterial die großen Fertigungstoleranzen der gegossenen Kugel im Lauf aus. Gezündet wurde die Ladung mittels Steinschloss und dem Pulver in der Pulverpfanne, ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch ein Zündhütchen. Die Vorteile dieser frühen Patrone lagen in der Möglichkeit der Massenfertigung, der besseren Transportierbarkeit der Munition und der gleichmäßigeren Ladung der Waffen. Aus einer preußischen Dienstanweisung stammt das Zitat: „… beißen soll der Kerl bis er das Pulver schmeke.“
-
Wobei ich anmerken möchte, daß Schußpflaster und exakt passende Munition nur für Büchsen verwandt wurde.
Musketen haben einen glatten Lauf und die Kugeln waren kleiner als das Kaliber des Laufs. Ist der Lauf sauber, fallen sie von ganz alleine
auf die Sohle des Laufs. Nur wenn sich, nach mehreren Schuß, bereits Rückstände im Lauf angesammelt haben, wird's schwierig.
Dann muß man mit dem Ladestock wirklich nachhelfen. Das braucht aber nicht viel Kraft.
Drei bis vier Schuß pro Minute sind durchaus belegt. Schließlich kommt es in der Linie nicht auf's zielen an, sondern darauf, möglichst schnell
möglichst viel Blei in die Luft zu pusten! -
Wir hatten doch zum Spaß glaub ich schon mal ausgerechnet, welche Unmengen an Blei, Schwefel, Kohle und Salpeter bei so einem Musketengefecht in der Linie die Luft so im 18. Jahrhundert verpestete... *hust*
Allein das Aufbeißen/reißen der ollen Papierpatronen, die mit Schwarzpulver bis zum Rand gefüllt sind, ist kein kulinarisches Highlight. ;-)
-
Interessante Diskussion, danke die Herren.
Hier noch ein Abbild der kürzeren Marineversion. Jetzt wissen die beiden Herren endlich, was die Benchmark ist :-)
XXXDAn
-
Eine ganz kurze Marineversion, klasse dafi.
-
Mal wieder Feinstarbeit, dafi, klasse.
-
Und wieso Dafi ist die Brown Bess nicht funktionsfähig?
Weil der Abzug fehlt...
Aber ganz gross geworden in dem Masstab.
Aga
-
....psssst!!!
*besorgt*
das dafi
-
Bin gespannt....
Aga