De Zeven Provincien - Admiral de Ruyters Flaggschiff, 1:100, Seahorse-Verlag

  • Hah!


    ein richtiges Schiff, möchte ich sagen!


    Frage: in welchem Maßstab baust Du das Schlachtschiff?


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Bonden

    Hat das Label von Vorstellung eines Bausatzes auf Im Bau geändert.
  • Sabber. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Es fiel mir schwer dem Kauf des Bogens zu widerstehen.

    Gruß Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Heute war wieder einiges los in der Werft. Für das untere Kanonendeck mussten 28 Lafettendummies gebaut und angebracht werden. Zum Glück waren die jeweils vier Teile pro Stück Teil de Lasercut-Satzes. Nicht dass die Dinger irgendwie anspruchsvoll auszuschneiden und zu bauen waren, aber das ist eben eine recht eintönige Arbeit, da war es schön, hier nicht erst 112 Teile auf Karton ziehen und dann ausschneiden zu müssen. Markierungen auf den Decksteilen zeigen genau, wo die Lafetten dann hin mussten.


    Lt. Bauanleitung soll man diesen Bereich dunkel einfärben. Ist schon sinnvoll, auch wenn man dann später durch die Stückpforten und mit den eingesteckten Kanonenrohren kaum was sieht. Auf einem Foto vom Probebau des Konstrukteurs sah man aber, was man später sieht - daher die etwas seltsam anmutende Bemalung. Die schwarze Farbe war übrigens schnell aufgebracht: Wie hier an anderer Stelle berichtet, werden in diesem Haushalt auch gern und oft Figuren angemalt, also hat man dafür auch schwarzes (und weißes) Grundierspray zur Hand.


    Und es gab erste Takelarbeiten - juchhuh! Das Fall der Großrah wird unter Deck befestigt, und daher muss man das anbringen, bevor man das (den) Deck(el) zu macht.


    Ja, so langsam sieht es immer mehr nach Schiff aus. Die ersten Deckteile sind dran, ebenso ein erstes Element für das Heck. Die Fenster der Admiralskajüte habe ich mit feiner Gaze verschönert, da kann man sich jetzt schon gut vorstellen, dass das später mal richtig toll aussehen wird.



    Die Zeit der schnellen Ergebnisse ist nun aber schon wieder vorbei. von wenigen Ausnahmen abgesehen muss ab jetzt sehr viel ausgeschnitten werden, und das ist zeitraubend. Vor allem, weil man sich erstmal einen Wolf sucht nach dem jeweiligen Teil, welches man braucht. Aber ich bin ja im Ruhestand - da hat man Zeit. :D

  • Ahoi Bonden


    Sag mal, warum ist der Baustart an mir vorbei geschrammt? Sehr geiles Teil, ist ja schon eine ziemliche Hausnummer! Deinen Bauspass kann ich durchaus nachvollziehen, Tomek's Modelle sind purer Genuss. Sag' mal, ,ist das eigentlich Dein erstes Modell dieses Konstrukteurs?


    Ein andere Frage, warum hast Du anthrazit eingefärbt und nicht zum Beispiel ein mittleres Braun, dass der Holzfarbe näher kommt? Man würde ja auch etwas mehr sehen, wenn eine etwas hellere Farbe genommen würde :hmm: Oder waren die Schiffe zu dieser Zeit auf den Kanonendecks so?


    Beste Grüsse

    Peter

  • Aye, Bonden


    Die Gazevariante macht sich immer gut. Ich habe sie noch etwas erweitert, indem ich eine Frischhaltefolie auf ein Brett spanne, darauf die Gaze lege, und die dann mit Holzleim einstreiche. Der trocknet nahezu durchsichtig auf. Wenn das Ganze ausgehärtet ist läst es sich gut von der Folie abziehen und das Scheibchen sieht schon nach einer Glasscheibe mit Rippen aus.


    Angarvater

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  • Ein andere Frage, warum hast Du anthrazit eingefärbt und nicht zum Beispiel ein mittleres Braun, dass der Holzfarbe näher kommt?

    Generell eine interessante Frage. Also eher nicht die nach meiner Motivation, da das dunkle Spray zu nehmen - das ist einfach nur in meiner Faulheit begründet, da jetzt mit dem Pinsel mühselig alles einzufärben. fr21 Die aber begründet ist. Weil, man sieht später wirklich so gut wie nichts durch die Luken. Morgen oder so kommen Bilder von der "nullten" Beplankung, und schon da wird deutlich, was ich meine.


    Aber interessant ist die Frage, wie es damals unter Deck aussah. Bei der Victory in Portsmouth sind die Wände unter Deck nahezu weiß gestrichen - siehe dazu auch DEN Film, in dem man dies sowohl auf der Surprise als auch der Acheron sehen kann. Wir haben es aber bei der ZP mit einem Schiff zu tun, welches gut 100 Jahre älter ist. Wie war das damals? Ich vermute mal, dass da doch eher das blanke Holz - sicher mit den damaligen Mitteln vor Verwitterung geschützt (Farbe, Teer, Öle...) versehen, aber nicht mit einem farbigen Anstrich im eigentlichen Sinne, dominierte.

    Auf der Replik der schwedischen Götheborg waren die Wände unter Deck einfach nur aus Holz, ohne sichtbare Farbe.

    Da werde ich mal ein wenig rumforschen und gleich mal an anderer Stelle hier im Forum einen entsprechenden Thread aufmachen. Dann können wir das dort diskutieren und widmen uns hier weiterhin dem dicken Holländerkahn. :D

  • Weil, man sieht später wirklich so gut wie nichts durch die Luken.

    Sagt einer, der eine Inneneinrichtung baut, wo sie niemand sieht, aber "er weiss, dass sie da ist" :lol :lol :lol

    Tschuldigung, der musste jetzt sein :wf:

  • Sagt einer, der eine Inneneinrichtung baut, wo sie niemand sieht, aber "er weiss, dass sie da ist"

    fr21 fr21 fr21


    Nun ja: Nehmen wir mal den Ofen der Mercury: Dieses Gerät mit seinen -zig Teilen zu bauen hat einfach nur Spaß gemacht! 24 Kämmerchens für Geschützdummies mit brauner oder roter oder weißer Farbe zu streichen bringt nun nicht ganz so viel Spaßfaktor mit sich... :D

  • Morgen oder so kommen Bilder von der "nullten" Beplankung, und schon da wird deutlich, was ich meine.

    So, hier wie versprochen zwei Bilder vom gestrigen Arbeitsstand. Ich habe mich nach dem zweiten Senkrechtstreifen dazu entschlossen, auf die Spanten schmale Papierstreifen zu kleben. Ich weiß, alle machen das, die solche Modelle bauen - warum ich das bisher abgelehnt habe, weiß ich jetzt auch nicht genau zu erklären. Auf jeden Fall arbeitet sich das viel, viel besser, denn die Bauteile haben selbst bei sorgfältigstem Ausschneiden mykrometerweite Abweichungen, was dann dazu führt, dass die jeweilige Kante eben nicht mittig auf der Kante des Spants aufliegt und so Platz lässt für den nächsten Streifen. Ich hoffe, ich habe das verständlich erklärt. :hmm:

    So aber geht das alles relativ problemlos. An kritischen Stellen habe ich vorher mit der Nagelfeile gestrakt; bis jetzt sehe ich nur drei kleine Stellen, an denen ich eventuell vor der ersten Beplankung nochmal mit der Feile drübergehen muss. Ich bin auch mal vorsichtig optimistisch: So wie es momentan ausschaut, kann ich wohl diesmal auf das spätere Spachteln verzichten. Nun ja, mal sehen.


    Peter_H Speziell für dich: Wenn ich statt der schwarzen Grundierung braune Farbe genommen hätte, würde man auch nichts anderes sehen als jetzt. Und da kommen ja später noch Trempelrahmen, die die Luken noch kleiner machen.

    So einen kleinen Ofen hätte ich aber schon ganz gerne eingebaut... :D

  • Ich bin auch mal vorsichtig optimistisch: So wie es momentan ausschaut, kann ich wohl diesmal auf das spätere Spachteln verzichten.

    Hmm, es kommen Zweifel. Zumindest schleifen werde ich wohl müssen.


    Aber der Reihe nach: Die "nullte" Beplankung ist nun auf beiden Seiten drauf. Und der untere Heckspiegel hat auch schon ein Teil dran. In den Stückpforten sind die Trempelrahmen auch schon dran. Lt. Bauanleitung waren die von hinten anzusetzen, so dass die schmalen Kanten der jeweiligen Kartonvierecke zur Hälfte über die Kante der Stückpforte guckt. Diese Kartonstückchen sind 5 mm breit. D.h., dass die Bordwand an dieser Stelle schon mal mindestens 50 cm dick war - ein durchaus realistischer Wert. Aber auch hier gilt: wenn da später noch das bedruckte Teil drauf und die Steckrohre drin sind, sieht man davon nicht mehr viel.


    So ging es dann also an die erste Beplankung. Die Teile dafür sind gelasert - aber, was für eine Überraschung, nicht vollständig. Die Luken müssen von Hand ausgeschnitten werden. Bei zumindest einem Teil führte das zwangsläufig dazu, dass es dadurch zweigeteilt wurde. Das war aber kein Problem.

    Baut man nach der Bauanleitung und demnach die Teile in der Reihenfolge ihrer Nummerierung, müsste man mit dieser Plankenschicht am Kiel anfangen. Nee, das war mir dann doch zu heiß. Ob dann am oberen Ende noch Stückpfortenöffnungen genau auf Stückpfortenöffnungen passen würden? Ich wollte es nicht riskieren und fing oben an. Das war bestimmt keine schlechte Wahl, auch wenn dann schließlich doch alles genau gepasst hat und ich nichts an den beiden untersten Streifen abschneiden musste.

    Einziges Problem: Jeder waagerechte Plankenabschnitt besteht aus zwei Teilen. Die waren dann jedes mal zu kurz. Ob meine wirklich dünnen Papierstreifchen auf den Kanten der Spanten die Ursache waren? Ich weiß es nicht, fand es aber am Ende nicht problematisch. Nachdem ich die ersten drei Lücken am Bug gelassen habe, habe ich dann ab Bahn 4 jedes Teilstück genau am Bug bzw. am Heck ausgerichtet und die Lücke in der Mitte dann mit kleinen Streifchen ausgeglichen. Ganz unten am Kiel passte es dann komischerweise wieder.


    Tja, aber wenn ich mir dann das Ergebnis so anschaue... Am Bug muss ich auf jeden Fall schleifen; das Heck geht einigermaßen. Aber da ändert weder die zweite Beplankung noch die finale, bedruckte Schicht etwas - diese Beulen müssen vorher weg.


    Jetzt aber ist die Steuerbordseite dran mit erstbeplanken.

  • Vielen Dank für Däumchen und nette Kommentare. fr18


    Ich bin jetzt bei der zweiten Beplankungsschicht - und von der ja regelrecht begeistert! Diese Lasercutteile (bei denen man die Stückpforten wieder händisch ausschneiden darf) sind aus einer Art Finnpappe. Kartonstärke 1 mm, sehr weich. Ich habe vorher mit einer feinen Feile an der ersten Beplankung herumgeschrubbt, aber nur an den wenigen markanten Stellen am Bug und ein wenig im Heckbereich, wo es diese hässlichen Beulen gab. Und das hat völlig gereicht. Die zweite Beplankung schmiegt sich regelrecht an den Rumpf, gleicht kleinere Unebenheiten aus, so dass sie nicht mehr sichtbar sind, und lässt sich eben nicht nur in Längsrichtung, sondern auch senkrecht formen, wenn der Leim noch nicht trocken ist. Ich nehme auch hier UHU-Bastelkleber, ein Weißleim auf Wasserbasis, und davon reichlich viel auf jeden Streifen. Das weicht den Karton etwas auf und macht ihn so herrlich formbar. Was ich jetzt an der Backbordseite für ein Ergebnis habe, zeigen die Bilder, glaube ich, recht gut: Einen schon sehr homogenen Rumpf ohne sichtbare Beulen. Zwei, drei kleine Stellen gibt es, wo ich aber mit einer Nagelfeile schnell für Ordnung sorge.

    Wichtig ist übrigens, die Teile vor dem Einleimen über einem Rundstab in Form zu biegen und Trockenübungen zu machen. Das noch so als Hinweis.



    Bevor dann später die finale Beplankung drauf kommt, werde ich den kompletten Rumpf mehrfach streichen, um eine schöne glatte Oberfläche zu bekommen. Dadurch lässt sich dann bei den bedruckten Teilen beim Ankleben leichter etwas korrigieren; ansonsten würde dieser Karton sämtlichen Leim blitzschnell wegsaugen...

    Aber bis es soweit ist, vergeht noch einige Zeit. Ich werde die Finalbeplankung erst draufpappen, wenn die nächsten Etagen Bordwand auch dran sind - zur Erinnerung: Das wird ein Dreidecker, :D

  • Zu dieser Phase hatte auch die Mercury noch kein Kupfer drauf. :pf:


    Ich habe heute Besuch auf der Werft bekommen - und ich befürchte, den werde ich auch nicht wieder los. Meint, er sei derjenige, für den ich dieses Schiff baue, und ich solle mich etwas sputen und so. Jetzt quakt der hier andauernd dazwischen. Ich hatte ja bisher noch keinen Abriss - vielleicht nehme ich die erste Decksplatte nochmal ab und schaue, ob da Platz für diesen nervigen Holländer ist...

  • Aye, Bonden,


    der Mann ist schon lange dafür bekannt, daß er, ansonsten umgänglich, bei Werftbesuchen sich zum Hobelspanzähler mausert. :hmm:   :D :D

    To the optimist, the glass is half full.
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