Ahoi allerseits, hier wieder ein kleines Update von meiner Werft:
Die Fockrah ist soweit bestückt; es sind dann doch ein paar Blöcke weniger geworden, da ich auf das Anbringen der für die Leesegel erforderlichen Teile verzichtet habe. Die wurden auch immer nur dann angebracht, wenn die Leesegel gesetzt wurden, was mein Kapitän aber in der momentanen Situation für obsolet, um nicht zu sagen für unsinnig hält.
Zur Rah komme ich gleich, zuerst möchte ich euch etwas zum Vorbereiten des Focksegels berichten. Ursprünglich wollte ich es ja im geborgenen Zustand darstellen, aber ich finde die Führung der Halsen an diesem Segel derartig spannend und interessant, dass ich das doch zu gern zeigen möchte. Stichwort Butluvspieren. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist.
Also wird das Segel derzeit vorbereitet. Die Vorderseite ist bedruckt, die Rückseite nicht. Macht nichts, ein harter Bleistift sorgt hier für Abhilfe, und mit ihm habe ich auch die angedeuteten Nähte der Vorderseite nachgezogen. Dann habe ich mir wieder ein schönes Liektau geschlagen (3x0,25 mm Amati hell). Das Focksegel hat - wie das Großsegel auch - dabei eine Besonderheit: Zusätzlich zum Fußliek, also dem Tau am unteren Rand des Segels, kommt noch an jede Ecke ein Schotliek. In echt wurde das zusätzlich in das Fußliek eingespleißt und dann getrenst und gekleedet; der 1:72-Modellbauer begnügt sich damit, die entsprechenden Abschnitte zu kleeden. Dazu habe ich vorher genau Maß genommen und dann passgenau mit der Kleedemaschine die beiden Strecken mit Amati 0,25 gekleedet. Die Schothörner werden aus diesem Stück heraus geformt und eingebunden - hier kann man das gut sehen:
Im nächsten Bild sieht man das Seitenliek und denkt sich erst mal: Huch, was ist denn da passiert? Nun, das ist passiert: Der Bonden übt sich jetzt im Spleißen. Also ein ganz ein klein wenig.
Die mühsam gereepten Kardele habe ich wieder aufgetrennt, um dann ein Nockhorn zu formen. Die Adern wurden dann einzeln vernäht.
Und warum das, fragt man sich jetzt. Ein Blick in den Schrage belehrt uns: Weil es richtig ist. Das Kopfliek, auch Anschlagliek genannt, habe ich dann nach der selben Methode an den beiden Nockhörner befestigt.
So schaut das Segel jetzt aus - mit meinen neuen Spleißtalenten werde ich dann noch die Legel anbringen, also die Tauschlaufen zum Befestigen der Buline und Geitaue und was da später noch so rumbaumelt.
Und im nächsten Posting erzähle und zeige ich euch noch ein wenig von der Rah.