David Grann - Der Untergang der Wager

  • "Eine wahre Geschichte von Schiffbruch, Mord und Meuterei" wird in der Unterzeile des Buchtitels versprochen.


    Die HMS Wager gehörte zur berühmten "Anson-Expedition" von 1740.

    Ich selbst habe das Buch noch nicht gelesen. Gestern war im Tagesspiegel eine umfangreiche Rezension zu lesen, die Lust auf mehr macht. Das Buch ist derzeit auf der Spiegel-Bestsellerliste.

    Beim nächsten Besuch einer Buchhandlung werde ich mir das Werk kaufen, dann lesen, dann hier berichten. Klingt alles sehr, sehr spannend.


  • Ich habe das E-Book direkt auf meine Leseliste gesetzt.

    Gruß Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Wenn die Karten im E-Book enthalten und farbig sind, genieße ich diese in voller Pracht und kann sgar zoomen. Ich nutze mein IPAd Aid als Reader.

    Gruß Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Lauf den Rezensionen auf Amazon sollen sich die ersten 130 Seiten recht sperrig lesen. Erst mit dem Schiffbruch wird es spannend.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Packend von Anfang bis zum Ende


    Sachbüchern haftet ja oftmals so ein Hauch von Langeweile an, und man nimmt sie eher dann zur Hand, wenn man etwas Konkretes sucht, blättert dann, liest die passende Textstelle und stellt das Buch dann zurück ins Regal.

    Nicht so beim neuesten Meisterwerk des Amerikaners David Grann "Der Untergang der Wager". Der Autor hat sich augenscheinlich durch nahezu alles, was es an Quellen zur Anson-Expedition gibt, gearbeitet, wobei insbesondere die Tagebücher, Briefe, Berichte und Veröffentlichungen der Überlebenden und die Logbücher, soweit noch vorhanden, im Fokus stehen. Davon zeugen dann 31 Seiten Anmerkungen zu den vielen Fußnoten in den einzelnen Kapiteln. Und man kann sagen: Diese Arbeit hat sich gelohnt.


    Kleine Vorbemerkung: Wer auf wenigstens ein klein bisschen Seefahreromantik hofft, legt das Buch besser sofort wieder zur Seite.


    Grann lässt uns anfangs teilhaben an den 1739 beginnenden Vorbereitungen für die später "Anson-Expedition" genannte Reise. Ehe diese mit 6 Kriegsschiffen und zwei unbewaffneten Versorgungsschiffen starten konnte, vergingen etliche Monate. Im September 1740 stechen die Schiffe endlich in See, und man fragt sich als Leser, wie diese sich allesamt in keinem guten Zustand befindenden Schiffe eine Reise um die Welt schaffen sollen - denn das war der Plan. Man wollte Kap Horn umrunden und den Handel der Spanier in der Neuen Welt stören - ein Schatzschiff sollte dabei auch noch erobert werden.

    So segeln wir nun also mit auf große Fahrt, und zwar an Bord der Wager (28). Wir fiebern mit den Seeleuten beim Versuch, das gefürchtete Kap zu umrunden, leiden mit den Männern an Skorbut und anderen Krankheiten und erleben schließlich den Schiffbruch der Wager an der Westküste Patagoniens, wo sich die Überlebenden auf die später Wager-Island genannte Insel retten können. Der nun folgende monatelange Kampf ums Überleben auf einem Fleckchen Erde, dass so fast gar nichts an essbaren Tieren und Pflanzen zu bieten hat, ist so packend dokumentiert, dass man beim Lessen immer wieder Gänsehaut bekommt. Der Tod ist allgegenwärtig, es kommt zu Feindschaften, Grüppchenbildungen, meutereiähnlichen Zuständen und schlimmeren Dingen. Dass am Ende doch noch einige dieser Männer die englische Heimat wiedersehen, grenzt an ein Wunder - und dann ist die Geschichte noch immer nicht zu Ende erzählt.


    Von mir bekommt dieses Buch jedenfalls die volle Punktzahl. :5*:


    Nachbemerkung I: Anson ist es bekanntlich gelungen, die sagenumwobende Schatzgaleone aufzubringen und diese überreiche Beute auch nach England zu bringen. Dafür wurde er gefeiert und geadelt. Gemessen an den Kosten für die Expedition und dem Verlust von fast allen Schiffen - nur die Centurion kehrte nach Hause zurück - und der Tatsache, dass von 1.955 Seeleuten und Seesoldaten nur knapp 500 überlebten, in keinem Verhältnis zum Wert des erbeuteten Goldes und Silbers - von den Leiden all dieser Männer, auch denen von der Wager, ganz zu schweigen.


    Nachbemerkung II: Im hinteren Klappentext des Schutzumschlages kann man lesen, dass sich die Herren Martin Scorese und Leonardo DiCaprio die Filmrechte an diesem Buch gesichert haben. Da darf man also sehr gespannt sein. fr18

  • Danke Bonden.

    Habe es gerade als Höerbuch am Wickel. Und ja deine Einschätzung teile ich.

    Einziger Wermutstropfen für mich ist, das der Autor -oder der Übersetzer- keine ahnung von Seefahrt hat. Wie Segel und die Tätigkeiten an Bord beschrieben werden ist gelinde gesagt seltsam. Und das aus dem 1.Leutnant eine Oberleutnant wird ist gruselig.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Danke für die Rezension. Eigentlich war es ja ein Wunder, dass überhaupt jemand die Reise überlebte. Schiffe und Mannschaften kamen ja mehr oder weniger von der Resterampe.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)