HMS Triton, 1773 -Versuch einer Rekonstruktion

  • Ok, habt vielen Dank für eure Beiträge - ich gebe mal wieder, was ich glaube jetzt verstanden zu haben: Mit einem spantenriss kann man sehr gut ein Schiffsmodell bauen; die Zahl der Spanten, die man sich aus dem Riss herausarbeitet, reichen aus, um da dann ordentlich Planken drumzuwickeln. Zack, Rumpf fertig. Die Rekro soll aber das komplette Spantengerüst, so wie es damals gebaut wurde, also mit ganz vielen, eng nebeneinander sitzenden Spanten, hervorbringen, richtig?

  • Moin Bonden,


    Zitat von Bonden

    das komplette Spantengerüst, so wie es damals gebaut wurde, also mit ganz vielen, eng nebeneinander sitzenden Spanten, hervorbringen, richtig?

    Das ist mein Ziel. Es geht aber nicht nur um die Spanten sondern auch um alle anderen Hölzer und Details, die zur Konstruktion des Schiffs gehören.


    Nach dem Bau der HMS Triton wurden die AsBuilt Pläne angefertigt, die das fertige Schiff incl. seines Dekors zeigen. Der wichtigste diese AsBuilt-Pläne ist der "Sheer and Profile" Plan (in deutsch Linienriss und Längsschnitt). Die Linienrisse umfassten damals den Spantenriss, die Abwicklung der Diagonalen, die Du im Riss sehen kannst sowie einige horizontale Linien.
    Der Spantriß gibt, wie Du richtig beschrieben hast, die Form des Schiffes auf der Außenkante der Spanten wieder. Die Festlegung der Linien erfolgt an den sogenannten "Stationlines". Diese definieren den Abstand von "Room and Space" oder anders ausgedrückt den Abstand der Spanten beim richtigen Schiff.
    Alle anderen Angaben, wie die Lage der Decks, den Abstand der Stükpforten usw. kannst Du dem Linienriss nicht entnehmen. Aus den Angaben der Linienrisse kann man ein Blockmodell bauen, die Bilder zeigen das Kontrollmodell meiner ersten eigenen Rekonstruktion, der HM Sloop Fly von 1775. Am Heck siehst Du noch einen Fehler, den ich irgendwann mal korrigieren muss.


    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Danke Speedy, wenn es zu umfangreich wird, müsst ihr mich bremsen. Das Rekonstruieren und Verstehen der Zusammenhänge anhand der historischen Unterlagen ist mittlerweile meine große Leidenschaft geworden.

    Gruß Christian


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  • Es kann nicht zu umfangreich werden....


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Das Rekonstruieren und Verstehen der Zusammenhänge anhand der historischen Unterlagen ist mittlerweile meine große Leidenschaft geworden.

    Ja, ob man will oder nicht, findet man früher oder später seine eigene kleine Niche, in der man sich besonders wohl fühlt.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Lage der Decks

    Nach der Rekonstruktion der Linienrisse wollte ich eigentlich mit der Anordnung der Spanten (Disposition of Frames) fortfahren. Hierzu ist die Lage der Stückpforten wichtig, deren Höhenlage wiederum von der Lage der Decks abhängt; daher also zuerst die Decks


    Betrachtet man Originalpläne englischer Schiffe, sieht man, dass die Decks meistens mit 3 Linien dargestellt werden:

    Obere Linie Oberkannte des Decks in Schiffsmitte
    Mittlere Linie Unterkante des Decks in Schiffsmitte
    Untere Linie Unterkante des Decks am Spant


    Die mittleren und unteren Linien geben die Krümmung Oberkante der Decksbalken und damit des Decks an. Wenn ich die Vorgehensweise zur Konstruktion richtig verstanden habe, weist die untere Linie gerade im Bereich der Kantspanten Abweichungen zu meiner Rekonstruktion auf.
    Die Lage der Decks habe ich an der mittleren Linie dem „Sheer and Profile Plan“ entnommen. Die Längskrümmung der Decks wurde mit zwei Kreisbögen nachgebildet; im Bereich von Spant 0 habe ich eine kurze Zwischengerade verwendet.


    Im “Shipbuilders Repository” [SR] und in „The Element and Practice of Naval Architecture” [EPNA] werden alle wichtigen Maße zum Aufbau der Decks angegeben.Diese habe ich mit den von mir aus dem Originalplan ermittelten werten verglichen. Wie man sieht gibt es Abweichungen zwischen den theoretischen und den beim Bau des Schiffs verwendeten Maßen.


    Lower Deck

    EPNA SR Plan
    Deck planks – thick 2,5‘‘ 2‘‘ 2,5‘‘
    Beams to round up midships 4’’ 4’’ 4,5’’
    Beams in the midship sided 9,5’’ 8’’ 11’’
    Beams in the midship moulded 8,5’’ 7,5’’ 8’’


    Upper Deck

    Deck planks – thick 3’’ 3’’ 3’’
    Beams to round up 7’’ 7’’ 6’’
    Beams sided 11,5’’ 10’’ 12,5’’
    Beams moulded 9’’ -- 8,5’’


    Der Wert "Beam to round up midships gibt die Krümmung des Decks an. Ob sich der Wert zum Bug oder Heck ändern muss, konnte ich nicht feststellen.
    Die Angabe bezieht sich auf die maximale Breite auf Spant. Die folgende Skizze zeigt die Vorgehensweise zur Bestimmung des Wertes auf Spant:



    Anschließend habe ich noch die Decksbalken und die Öffnungen für alle Decks ergänzt:



    EDIT: Sorry, leider bekomme ich die Tabellen nicht besser hin

    Gruß Christian


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  • Oh Mann, es ist schon fast ein Jahr her, seit ich hier mein letztes Update gepostet habe. Da wird es dringend Zeit, den Bericht fortzusetzen.


    Das Spantgerüst


    Bevor ich mit der Beschreibung meiner Rekonstruktion fortfahre, denke ich sind ein paar einleitende Worte nötige, damit die Admiralität einen Eindruck von der aufwendigen Konsturktion bekommt:


    Während bei einem französischen Kriegsschiff das Spantgerüst nur aus Doppelspanten bestand, wurde im englischen Schiffbau des 18. Jahrhunderts das Spantgerüst aus einem Doppelspant gefolgt von zwei Einzelspanten aufgebaut. (es gibt auch Ausnahmen zu dieser Regel, z.B. die die Schiffe der Tisiphone Class, die ausschließlich Doppelspanten hatten) Im Ausschnitt des DOF-Plans der HMS Triton habe ich die Doppelspanten dunkelbraun und die Füllspanten hellbraun angelegt. Der Plan zeigt auch direkt eine Besonderheit der Schiffsklasse, nämlich die überbreiten Spanten bei Station 0.



    Jeder einzelne Spant wurde wieder aus einzelnen Hölzern, den sogenannten Futtocks aufgebaut.


    Mein Traum ist es diese Bauweise an meinem Modell nachzuvollziehen. Daher muss das gesamte Spantgerüst rekonstruiert werden.


    Aus dem Asbuilt-Plan habe ich zuerst die Lage der Stückpforten entnommen. Die Höhe der Unterkante Stückpforte über dem Upper Deck wird in beiden Dokumenten mit 1‘ 9‘‘ angegeben. Dieser Wert stimmt mit dem aus dem AsBuilt Plan abgegriffenen Wert überein.


    Für die Abmessungen der Stückpforten findet man folgende Werte:



    EPNA

    SR

    Plan


    Ports deep

    2‘ 3‘‘

    2‘ 2‘‘

    2‘ 3‘‘


    Ports fore and aft

    2’ 6’’

    2’ 4’’

    2’ 5’’


    Wie immer liegen die Werte zwischen den theoretischen Angaben.


    Die seitlichen Maße der Hölzer lassen sich dem Disposition of Frames Plan entnehmen; für die „moulded“-Werte muss ich auf die Tabellen der beiden Bücher zurückgreifen. Leider wurde das Spantgerüst zwischen den Station-Lines E und I sowie, 7 und 19 im Plan nicht dargestellt, so dass ich für diese Bereiche nur auf die theoretischen Werte zurückgreifen kann.




    EPNA

    SR

    Plan

    Floor Timbers




    Sided (frames C to 3)*

    1‘ 0,5‘‘

    1‘ 0,5‘‘

    12,5‘‘


    Forward and aft (before C; 4 - 8)*

    1’

    1’

    12’’


    Quite forward and after 8

    10,75’’

    --

    --


    Moulded at the heads

    9,5’’

    9,5’’

    --

    Lower or First Futtocks




    Sided (frames C – 8)*

    1’ 1’’

    1’ 1‘’

    12’’


    Afore and abaft (before C)*

    1’

    1’

    11,5’’


    Moulded at the heads

    9,5’’

    9,25’’

    --

    Middle or Second Futtocks




    Sided (frames C – 8)*

    11’’

    11’’

    11’’


    Afore and abaft (before C)*

    10,5’’

    10,5’’

    10,5’’


    Moulded at the heads

    8,5

    8,375’’

    --

    Third Futtock




    Sided (frames C – 8)*

    10,75’’

    10,5’’

    10,5 -10,75’’


    Afore and abaft (before C)*

    10,25’’

    10’’

    10,25’’


    Moulded at the heads

    8’’

    7,375’’

    --

    Upper or Fourth Futtocks




    Sided

    10,5’’

    10,25’’

    10,5’’


    Moulded at upper deck

    7,25’’

    6,75’’

    --

    Toptimber




    Sided at heels

    10,25’’

    10,25’’

    10,25’’


    Sided at upper futtock heads

    10,25’’

    10’’



    Sided at top of side

    9,5’’

    9’’



    Moulded in the range of lower ports

    7,75’’

    --

    --


    Moulded in the range of the quarterdeck

    5,75’’

    4’’

    --


    Moulded in the range of the forecastle

    5,75’’

    4,25’’

    --


    In the waist at the top of the side

    5’’

    4’’

    --

    * Aufteilung gem. Disposition of Frames Plan


    Für die zeichnerische Rekonstruktion werde ich mit den Werten von Steel weiterarbeiten. Im Modellbau muss ich später noch weiter vereinfachen müssen, da die Unterschiede im Maßstab 1/48 marginal sind.


    Das Ergebnis meiner Bemühungen ist die Rekonstruktion der Parallelspanten


    Im nächsten Beitrag geht es dann um die Kantspanten

    Gruß Christian


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  • Das sieht nach richtig viel Recherche und Detailarbeit aus, das benötigt schon seine Zeit. Schön, dass Du an den Fortschritten teilhaben lässt.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Es hat eine ganz Weile gedauert, aber endlich habe ich eine mögliche Anordnung der Spanten gefunden. Gerade die Anordnung der Spantköpf, wie sie im AsBuilt Plan gezeigt wird, hat mir einige Mühe bereitet.


    Da die Zeichnung dieses Mal etwas größer ist, habe ich nur ein Vorschaubild eingefügt.


    Als nächstes werde ich die Bauteile für den Kiel und alle Spanten zeichnen, sowie meinen Längsschnitt vervollständigen. Bis zum nächsten Update wird es daher etwas dauern.

    Gruß Christian


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  • Mir geht schon bei den Zeichnungen das Herz auf! Große Klasse.

    "As a ship is undoubtedly the noblest and one of the most useful machines that ever was invented, every attempt to improve it becomes matter of importance, and merits the consideration of mankind."

    Thomas Gordon, Principles of Naval Architecture (1784)

  • Mal wieder eine Wasserstandsmeldung zu meinem Projekt...

    Die letzten 2,5 Monate habe ich die Spanten aus den Linienrissen herausgezeichnet. Mittlerweile sind alle Parallelspanten und die vorderen Kantspanten fertig. Die beiden Bilder zeigen einmal die äußeren Konturen und einmal die inneren Konturen. Anhand der beiden Übersichten werden die einzelnen Spanten kontrolliert.




    Als nächstes folgen die hinteren Kantspanten und die Kielkonstruktion

    Gruß Christian


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  • Hier kommt das vorerst letzte Update ...


    ... bei dem ich Euch nur meine Rekonstruktion der kleinen Fregatte zeigen kann.


    bevor ich mit dem Bau beginnen kann, musste ich noch die Bauteile des Kiels, der Steven und weiteren Bauteile des Backbones der HMS Triton zeichnen. Die Vorgehensweise war eigentlich wie immer, nachschlagen, was meine Literatur an Maßen hergibt, die Werte anhand der Originalzeichnung verifizieren und dann im Plan umsetzen.


    Die beiden folgenden Bilder zeigen den Vordersteven, mit "Knee of the Head" und dem vorderen Totholz und den Achtersteven mit dem hinteren Totholz. Für die Floortimber habe ich eine Aussparung vorbereitet. Hiermit lässt sich die Position der Spanten auf dem Kiel später sehr präzise einhalten.



    Der Joint über den Stufen des Totholzes ist nicht unbedingt nötig, da man am fertigen Modell nichts mehr davon sehen wird; er erleichtert allerdings den Bau der ganzen Konstruktion.



    Ob ich den Joint am unter Holz anbringe weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich werde ich das Holz aus einem Stück bauen.


    Nach gut 25 Monaten (mit allerdings längeren Pausen zwischendurch) habe ich den ersten Teil meiner Rekonstruktion abgeschlossen. Durch die Corona-Krise und das damit verbundene Homeoffice, sowei meinem ursprünglich anders geplanten Urlaub, werde ich über die Osterfeiertage den Kiel für die Fregatte legen.

    Gruß Christian


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  • Es bleibt ein spannendes Projekt.

    Gut das du mit CAD umgehen kannst. Ich verzweifle da immer.


    aga

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    Adm. Horatio Nelson

  • Ostermontag war es endlich soweit. Der Kiel seiner Majestät Fregatte HMS Triton wurde gelegt.


    Zuerst wurden die 5 Bauteile für den Kiel ausgesägt.


    Die Ausführung der Laschen habe ich stark vereinfacht, da sie später durch weitere Bauteile vollständig verdeckt werden. Dieses Prizip werde ich auch beim weiteren Bau anhalten, um den Bau soweit wie möglich meinen handwerklichen Fähigkeiten anzupassen.


    Die erste Klippe, die es zu bewältigen galt, ist der Übergang zwischen Kiel und "Lower Stem". Diesen habe ich mit Fräse und Stechbeiteln ausgearbeitet.


    Nachdem ich den falschen Kiel angebracht hatte, mußten die Laschen noch gedübelt werden. Diese sind für den gewählten Maßstab etwas zu groß, aber dünner als 0.8 mm kann ich Birnenholz nicht ziehen. Ich weiß, dass viele Modellbauer auf Bambus schwören, doch finde ich Birne am fertigen Modell dezenter.

    (Bitte auf die Vorschau klicken)


    Die Kalfaterung habe ich mit einlagigem Zellstoff simuliert.

    Gruß Christian


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  • Weiter geht es mit dem "Upper stem" - oder auf deutsch dem oberen Teil des Vorderstevens. Eigentlich sind es nur zwei Bauteile, die an das schon im letzten Teil gezeigte untere Teil des Stevens geleimt werden müssen. Kompliziert wird das Thema dadurch, dass selbst winzige Winkelabweichungen im "Joint" zu Abweichungen am oberen Ende des Bauteils führen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Bauteil ca. 1,7mm dicker ist als der Kiel


    Zuerst habe ich mir eine kleine Helling gebaut, die den Kiel während der Anpassungsarbeiten fixiert. Zur Kontrolle der Position der Bauteile wurde auf der Arbeitsfläche eine Vorlage ausgerichtet und mit Klebeband festgeklebt. Unter den Kiel wurden dünne Holzplättchen gelegt, um den halben Höhenunterschied auszugleichen.


    Als nächstes wurden die beiden Bauteile des "Upper stem" zusammengeklebt. Seitlich wurde bewusst etwas mehr Material stehen gelassen, um die Bautoleranzen später ausgleichen zu können. Anschließend wurde die Fuge zwischen dem neuen Bauteil und dem "Lower stem", solange mit Fräse, Stechbeiteln und Schleifpapier angepasst, bis das obere Ende des Stevens mit der Vorlage übereinstimmt. Nun konnten die Bauteile verklebt werden.


    Die alte Vorlagen wurden entfernt und eine neue Vorlage aufgeklebt und ausgerichtet. Abschließend wurde das Bauteil in Form geschliffen.

    Gruß Christian


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  • Weiter geht es.


    Heute habe ich das "Knee of the Head" vorbereitet. Dieses habe ich ganz bewusst in zwei Teile gegliedert, um mir später die Anpassung an den Steven zu erleichtern. Zuerst wurden die Chocks des oberen Bauteils angepasst und zusammen geklebt. Für die Kalfaterung wurde wieder einlagiger Zellstoff verwendet. Um kleine Toleranzen auszugleichen, wurde auch hier wieder nach Fertigstellung der Baugruppe die Templates gegen ein einziges ausgetauscht. Anschließend wurden das "Mainpiece" und die übrigen Bauteile der oberen Baugruppe ergänzt


    Anschließend wurde die untere Baugruppe angepasst und zusammengebaut.

    Die beiden folgenden Bilder zeigen den aktuellen Stand:


    Da mein Urlaub zu Ende geht, wird die Werft nun wieder gegen das Homeoffice getauscht. Ich hoffe nächstes Wochenende das "Knee of the Head" fertigstellen zu können.

    Gruß Christian


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  • Eigentlich ist das Wetter zu schön, um in der Werft zu arbeiten ...

    ... aber etwas habe ich dieses Wochenende doch noch geschafft.


    Die beiden vorbereiteten Teile des "Knee of the Head" wurden vorsichtig an den Steven angepasst und dann zusammengeklebt.


    Als nächstes wurden vorsichtig alle Vorlagen entfernt und die Passung noch einmal kontrolliert


    Um mir das Ankleben des "Knee of the Head" an der Steven zu erleichtern habe ich drei Löcher a 2.0mm gebohrt und das Bauteil mit Messingdraht angehalten. Bei diesem Schritt wurde die Passung ein letztes Mal kontrolliert und noch leichte Korrekturen angebracht.


    Jetzt wurde das "Knee of the Head in Form geschliffen. Es verjüngt sich vom Kiel bis zur oberen Ecke der Vorderkante von ca 10.5'' (gem SR 9.5'') auf 7,5''; die Hinterkante hat eine konstante Breite von 10,5''. Um die Maße auf das Holz zu übertragen, habe ich mir kleine Schablonen im CAD angefertigt und auf das Bauteil geklebt. Der Steven ändert seine Breite von 10.5'' am Übergang zum Kiel auf 16'' an der Oberkante. Auch hierfür habe ich mir eine Schablone angefertigt. Vor lauter Schleifen habe ich leider vergessen noch Fotos von dieser Baustufe zu machen.


    Die letzten drei Bilder zeigen das fertige Ensemble. Auf dem vorletzten Bild kann man hoffentlich die Holzdübel erkennen, die ich anstelle der Messingstäbe am Modell eingeleimt habe.


    Gruß Christian


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