Im Jahre 1806 verhängte Napoleon die Kontinentalsperre, um Großbritannien endlich in die Knie zu zwingen. Da die Niederlande noch eigenständig waren und sich nicht an der Kontinentalsperre beteiligen wollten sollten Warenströme, die bisher durch die Niederlande gingen, drum herum geführt werden.
Daher sollte eine direkte Verbindung vom Rhein über Maas und Schelde bis zu einem französischen Seehafen gebaut werden. Hier bot sich Antwerpen an, das damals zu Frankreich gehörte.
Auch konnte man mit diesem Kanal die hohen Zölle auf dem Rhein umgehen.
Am 23.Dezember 1809 erließ die französische Regierung ein Gesetz zur Neuordnung der französischen Wasserwege regelte. Der Staat verkaufte damit die Nutzungsrechte an 3 Kanälen, um damit 3 neue zu bauen:
- den Canal Napoleon (zwischen Rhone und Saône)
- den Canal de Bourgogne zwischen Saône und Seine und
- den Grand Canal du Nord, der Antwerpen mit dem Rhein verbinden sollte.
Mit den Planungen zum Kanal wurde der Wasserbau Ingenieur Aimable Hague beauftragt.
Wichtige Kriterien der Strecke waren:
- Möglichst kurze Strecke
- Möglichst wenige zu errichtende Wasserbauwerke (Schleusen, Epanchoir etc.)
- Gute Verteidigung gegen Osten
Ursprünglich wurde der Kanal auf einer nördlicheren Route (bei Duisburg) geplant, aber verworfen. Neusser Händler hatten sich für eine Route bei Neuss eingesetzt, und durch den Naturhafen bei Grimlinghausen konnte Geld gespart werden. Man musste keine Flächen ankaufen und Arbeitszeiten und damit Geld sparen.
Die ab 1808 begonnene Streckenführung Neuss-Venlo bot einige Vorteile:
- Die Erft, Schwalm und die Niers führten genug Wasser, um den Kanal zu bewässern
- In Grimlinghausen, an der Erft Mündung gab es im Rhein einen natürliches Hafenbecken.
Die Bauarbeiten wurden 1808 unter der Leitung des Wasserbauingenieur Aimable Hageau begonnen.
Zum 1.Januar 1811 wurden die Arbeiten eingestellt, da zwischenzeitlich die Niederlande in das Kaiserreich Frankreich integriert worden war und damit der Zweck (Umgehung der Niederlande und Zollersparnisse) wegfielen. 1/3 des Kanals war fertiggestellt, 12,5 Millionen Francs waren ausgegeben worden.
Stattdessen wollte man einen Canal Baltique bauen, der den Rhein mit der Ostsee verbinden sollte. Das Scheitern des Russlandfeldzuges 1812 stoppte aber weitere Planungen
Der Kanal war ausgelegt für Lastkähne von 200-400 Tonnen. Der Kanal sollte bei einer Breite von 16 Metern 2,6m tief sein. Seitlich des Kanals plante man Dämme anzulegen, auf denen die Treidelpfade liegen sollten. Pferde sollte diese Aufgabe übernehmen.
Insgesamt sollte der Kanal bis zur Maas 53km lang werden, der Scheitelpunkt lag 42km von Neuss, bei Herongen liegen. Die größte Herausforderung war der -auch heute noch vorhandene -steile Abstieg zur Maas.
Aga