Lord Nelsons letzte Liebe - That Hamilton Woman

  • Passend zum Trafalgar-Tag habe ich mir mal diesen mittlerweile historischen Film "Lord Nelsons letzte Liebe" bzw. "That Hamilton Woman" von Alexander Korda aus dem Jahre 1941 gegönnt. Bei Youtube geistert immer mal wieder die englische Originalfassung herum, aber es gibt ihn tatsächlich auch mit mit deutscher Synchronisation.

    In den Hauptrollen niemand geringeres als Vivien Leigh und Lawrence Olivier als Emma Hamilton und Horatio Nelson.

    Für 1941 und die damaligen Umstände finde ich die Schlachtszenen und Schiffsmodelle sehr gut gelungen.

    Die Handlung befasst sich mit der Beziehung zwischen Nelson und Lady Hamilton vom ersten Kennenlernen bis zur Schlacht von Trafalgar.


    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • ...denn in der deutschen Fassung wurden einige Seeschlachtszenen herausgeschnitten.

    Was für ein Frevel! Der dafür verantwortliche Mensch gehört eindeutig :sm:sm:sm

    Warum tut man sowas? Zum einen ist es immer eine gruselige Angelegenheit, wenn andere sich anmaßen, ein Kunstwerk durch Beschneidung zu verstümmeln. Zum andern fragt man sich, warum? Weil die Synchronsprecher mit dem Geräusch einer abgefeuerten Kanone überfordert waren vielleicht? Fragen über Fragen... :hmm:

  • Warum tut man sowas? Zum einen ist es immer eine gruselige Angelegenheit, wenn andere sich anmaßen, ein Kunstwerk durch Beschneidung zu verstümmeln.

    In dieser Hinsicht war die (west)deutsche Nachkriegszeit schon sehr seltsam. Da wurde wirklich geschnitten, was das Zeug hielt, um die Kino- und/oder Fernsehzuschauer nicht zu beunruhigen. Da wurden nur ausgewählte Folgen synchronisiert und dann strahlte man sie auch noch in einer sehr eigenen Reihenfolge aus. Ich glaube, es war "Bonanza", das bei der ARD damals nach der ersten Folge aus dem Programm flog, weil es angeblich zu brutal war, später war es im ZDF ein ganz großer Erfolg.

    Ja, die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und die Zensurbehörden glaubten damals, die Zuschauer erziehen zu müssen. :censor

    Hinzu kam dann ja noch - und das sehe ich hier als wahren Grund - ein guter deutscher Film dauerte 90 Minuten, was länger war, wurde "kupiert".

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Die Trafalgar Schlacht gehört schon zu den technisch aufwändigsten Szenen die damals mit Schiffsmodellen und Studiobecken möglich waren. Merkwürdig ist allerdings die Tatsache das Sir Alexander Korda für Englands berühmtesten Seehelden kein Technicolor übrig hatte. Für alle seine anderen Filme die im selben Zeitraum gedreht wurden, nutzte er Technicolor als da wären: "Gefahr am Doro Pass" / "Die vier Federn" / "Das Dschungelbuch" / "Der Dieb von Bagdad"

  • Merkwürdig ist allerdings die Tatsache das Sir Alexander Korda für Englands berühmtesten Seehelden kein Technicolor übrig hatte.

    Vielleicht sollte es so ja dokumentarisch wirken. :hmm:


    Edit: Oder es lag ganz schlicht am Geld.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

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  • Ich habe mir die deutsche Variante noch gar nicht angeschaut. Da bin ich echt mal gespannt, welche Szenen gekürzt bzw. geschnitten wurden.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Das wußte ich auch nicht mit den gekürzten Szenen. Ich habe den Film als Teenager gesehen, als ich damals sowohl eine *hust* Teenieschwärmerie für Olivier hatte als auch im ersten Age-of-Sail-Fieber Nelson-Biographien verschlungen habe. Die Seegefechte etc. haben mich damals nicht wirklich interessiert, und den Film sonst fand ich eher kitschig für heutige/damalige (80er) Verhältnisse. :D Ich hab ihn mir irgendwann auf Scheibe gekauft und unter mehr oder weniger gleichen Vorgaben geschaut, mit gleicher Meinung, und neulich überlegt ob ich ihn hergebe. Da muß ich doch glatt nochmal schauen, und zwar auch besonders gründlich hin! ^^ Auch ob meine Ausgabe die englische oder deutsche ist.

    "The pessimist complains about the wind; the optimist expects it to change; the realist adjusts the sails." (William Arthur Ward)

  • In erster Linie dreht sich der Film ja auch um die Beziehung zwischen Lady Hamilton und Nelson. Trafalgar bietet das passende Untergangsfinale des Dramas; für die Briten so oder so unverzichtbar, für die deutsche Fassung eben leider nur "stutzbares" Beiwerk.

    Der Stil der Liebesgeschichte ist sicherlich mit dem aus "Vom Winde verweht" u.a. Filmen der Epoche vergleichbar.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.