Ich hab da mal ne Frage.
Und zwar wird das Großbesanstag mittels einer Talje auf der Vormars steifgesetzt.
Soweit so gut, nur wo wird das Reep dieser Talje in der Mars belegt?
Angarvater
Ich hab da mal ne Frage.
Und zwar wird das Großbesanstag mittels einer Talje auf der Vormars steifgesetzt.
Soweit so gut, nur wo wird das Reep dieser Talje in der Mars belegt?
Angarvater
Na, am Dings…
Eine Nagelbank wird da zu Schwachsinn oder?
Am Foremast direkt? Wäre eine Idee.
Oder an der Vormars umgelenkt und dann an Deck fest?
Aga
Aye,Aga
Nach den mir bekannten Plänen wurde nicht nur das Stag sondern ein Teil des laufenden Gutes aus der Mars bedient. An Deck gab es dafür einfach zu wenige Belegpunkte. Die Marsen der Galeonen waren für Nagelbänke zu klein, im Gegensatz zu den demgegenüber riesigen Gefechtsmarsen der Nelsonschen Schiffe. Am Mast mit einer Klampe? Lönnte gehen.
Aus dem „Götterforum“ bekam ich gerade den Hinweis, dass das Problem bei diesen Schiffen wohl so gelöst wurde, indem dort keine Taljen, sondern Jungfern verwendet wurden. Dabei wird das Reep auf dem Stag belegt.Leuchtet ein.
Das hört sich schlüssig an.
So machen wir das bei unseren Zelten auch.
Funktioniert also.
Aga
Aye, Mates
zwischenzeitlich wurden noch etwa 60 Blöcke ( klein) und Sprutenblöcke zur Vorbereitung der weiteren Takelarbeiten angefertigt.
Hier nun die praktische Ausführung der Belegung des Stags, die ja in den vorherigen Posts diskutiert wurde.
Ich habe das Stag wie bei den Wanten und den Hauptstagen mittels Jungfern getakelt. Scheint mir eine ganz brauchbare Lösung zu sein.
Als nächstes wurde das Stag des Großmastflaggstockes getakelt. So etwas habe ich bisher noch in keinem Plan jüngerer Schiffe gesehen. Wie Kirsch in "die Galeonen" schreibt, ist dieses Stag eigentlich vollständig überflüssig, wurde aber aus ästhetischen Gründen bei diesen Schiffen gefahren.
Arbeitstechnisch wurden dafür erst noch einige spezielle Blöcke gebraucht. So dieser dreifach Sprutenblock mit einem Scheibgatt, was ich bis dato auch noch nicht kannte.
Oder der Doppelblock.
So sieht das Ganze dann aus.
Hier noch ein Blick auf die Details.
Diese Spruten einigermaßen sauber zu takeln ist schon eine schöne Geduldsarbeit.
Es wurde von den Takeln der damaligen Zeit immer darauf hingewiesen, daß diese ganze Seilführung bei hoher Stabilität sehr elastisch sei, was bei hartem wind von Vorteil wäre.
Kapitän Villiers bestätigte dies nach seinen reisen mit der Replika der Mayflower.
Zieht man mit der Hand am Stag so nimmt das Stag die Kraft weich und elastisch auf. Scheint also auch beim Modell zu funktionieren.
P.s. die Scheiben der Blöcke sind bei dieser Größe nicht mehr drehbar. Sie bestehen aus 3 resp. 4mm Buchenrundholz mit einer Stärke von 1mm
Nach einer kurzfristig anberaumten Reise nach Fynen (DK) konnte jetzt das Ausweben der Wanten in Angriff genommen werden. Zu diesem Thema gibt es mancher Orts intensive Diskussionen darüber, ob die Webeleinen nun geteert (dunkel) oder hell getakelt wurden oder wie stark sie gewesen sind. Hier meine völlig umprofessionelle Antwort darauf: in hell sehen sie besserer aus, und zu dünn können sie mit Spinnweben verwechselt werden.
Ein interessantes Detail war hier auch noch das Besanmarsstag, daß mit seinen Spruten am achtersten Großwant steuerbords angeschlagen wird und über die Taljen zur steuerbord Reling des Achterdecks läuft. Dies ist nötig, da sonst die Rute des lateinischen Besanmarssegels
nicht umgeschiftete werden könnte.
Cheers!
Angarvater
Ein kurzer Baustandsbericht
Heute wurden die Webeleinen auf Steuerbord fertiggestellt, sodaß damit Beginn der nächsten Schicht auch das Ausweben der Backbordwanten beginnen kann.
Cheers!
Angarvater
Ladies and Gentlemen,
Zum heutigen Schichtende wurde das stehende Gut der Countess of Kingsbridge fertiggetakelt .
Die Fertigung der Rahen läuft an, und die Segelmacherei hat ausreichend Segeltuch eingekauft und die Schnitte gezeichnet.
Cheers!
Angarvater
Schick.
Aga
Deine Gräfin sieht einfach klasse aus Angarvater .
Eine imposante Erscheinung - auch auf die Gefahr mich zu Wiederholen
Ich kann es kaum erwarten, sie komplett getakelt zu sehen
Aye, Mates,
vielen Dank für Eure freundliche Würdigung der Erscheinung ihrer Ladyschaft.
Während sich die Segelmacherei an die Arbeit macht wurden die vier Anker gefertigt.
Benötigt wurden der Buganker, der Muringsanker mit den zwei zugehörigen Ankerbojen , und zwei kleinere Stromanker.
Morgen kommen die Anker an Bord, sodaß anschließend die restlichen Rahen gedrechselt werden können.
Cheers!
Angarvater
P.s. Das Ständer aus 10mm Acrylglas in seiner endgültigen Form.
Wie bearbeitest/sägst Du Acrylglas und womit klebst Du es?
Moin, Christian,
Ich säge das Acryl mit einer Proxxonbandsäge (Kunststoffsägeband), und klebe es mit Uhu Max repair extreme. Das ist ein lösemittelfreier Kleber der bisher sehr gut hält.
Angarvater
Kanten flämmst du oder behandelts Du die mit Kleber, damit sie so sauber sind?
aga
Meistens flämme ich die Kanten mit einem kleinen Brenner. Bei dünnerem Glas geht der Gasstrahl sehr schnell daneben und kräuselt die Flächen. Dann schleife und poliere ich das ganze lieber.
Auf Steuerbord wurden die Anker auf ihre Fahrtposition gebracht.
Der Muringsanker und der kleinere Stromanker mit ihren Ankertrossen, wie es als üblich beschrieben wird. Der Muringsanker ist mit einer Ankerboje getakelt. Ich habe die Trossen in "Hell" getakelt, da ich mir nicht richtig vorstellen kann, daß man Trossen, die über das Spill gezogen werden müssen, teert. Das würde die Trossen sehr steif machen und u.U. im Trossengatt zusammenkleben lassen. Beides keine gute Aussicht auf vernünftiges Arbeiten bei den Ankermanövern.
Bei überschlägig 1,5 Tonnen ist der Dreifachzug nötig um diesen Eisenbrocken einigermaßen sicher zu händeln.
Hier die Vertäung der Ankerboje am Muringsanker,
Und hier die Ankerboje
Der achterlicher liegende Stromanker
Als nächstes werden die Backbordanker aus Schiff gebracht, dann können die Segel in Angriff genommen werden.
Cheerio!
Angarvater
P.s. Was müssen die Ankermanöver für eine schwierige Knochenarbeit im Age of Sail gewesen sein! Einen zig Tonnen schweren Anker fall zu lassen ist heute nur eine sorgfältig zu machende Maschinenarbeit, und geht im Gegensatz zu den Ankermanövern unserer Zeit "blitzschnell".
Hier noch ein Bild von dem backbord Ankerkran. Circa 1.5 Tonnen Stahl. Nur mal das gegißte Gewicht des Muringankers, da ist eine dreifache Talje schon angebracht um diesen Brocken händeln zu können.
Einerseits läuft die Fertigung der Rahen und der Segel, andererseits werden einige Restarbeiten gemacht. Als da sind die Ausbesserung diverser Schrammen im Lack die von den Arbeiten herrühren, die Anfertigung der Belegnägel und wie gleich zu sehen die Takelung der Kanonen auf dem Hauptdeck.
Nach allem was ich z.B. aus der Untersuchung der Mary Rose entnehmen konnte waren der Rücklauf der Kanonen mit Brooktauen begrenzt. Die in späteren Jahren obligatorischen Taljen zum Vorholen der Stücke wurden allem Anschein nach zu Anfang des 17.Jahrhunderts nicht oder nur selten gefahren. Auch waren die Brooktaue zu der Zeit noch nicht mit gebundenen oder gespleisten Augen versehen.
Cheerio!
Angarvater
Die Hecklaterne, noch so ein Detail, das angefertigt und montiert werden sollte. bei der Gelegenheit wurde gleich der Rahmen des Königswappens farblich nochmal überarbeitet.
Die Laterne besteht aus einem 10mm Plexiglaskern mit einer inneren Bohrung, die so ein wenig wie eine große "Kerze" aussieht, Kappe und Bodenstück sind aus Holz gedrechselt und die Stege, Ringe und die Tragarme sind aus 2 x 3 mm Flachmessing gemacht. Ganz ohne Schrammen auf dem Plexiteil ging der Zusammenbau nicht ab, sodaß ich die Fenster mit Klarlack zur kaschieren der Macken überzogen habe.
Cheers!
Angarvater