Feine Abhandlung über den Schutz von Seilen.
Hier mein kleiner Beitrag dazu.
Pine tar oder Stockolm Tar wurden wohl je nach Liefermöglichkeit verwendet. Letztendlich wurde wohl die Bezeichnung Tar, ohne Blick auf das herkommen des Materials, gebräuchlich.
Ohne die Hanfseile zu imprägnieren dürften die auf See nur kurz dem allgegenwärtigen Rott nassen organischen Materials standgehalten haben.
Tar ist ja bitte auch keine schwarze Schmiere wie Teer aus Erdöl. Eine hochviskose, "ölige" Flüssigkeit die auf heller Faser oder hellem Holz zuerst eine dunkel/goldbraune Schicht bildet. Die zudem recht flexibel und elastisch ist. Klar, wenn laufendes Gut hart gesegelt wird, und z.B. bei einer Wende mit Speed durch die Blöcke rauscht führt das genauso wie die Drucksituation im Block oder den Belegstellen zum Abrieb. Ergo waren die Tampen, wenn sie dann mal einigermaßen trocken waren, dran mit Nachteeren.
Bei den Bordwänden und bei Tauen die lange hielten, wie die Stage, führte das wohl dazu, daß diese Bereiche durch Schichtung von Tar im Laufe der Zeit fast schwarz wurden. Mir erscheint für die Bordwandteerung das "vanDyck Braun" der Sache nahe zu kommen.
Nebenbei wird Tar auch heute noch für die Konservierung von z.b. Vintage Furniture die für den Außenbereich ja nicht Lackiert werden, oder anderen Vollholzmöbeln die geölt und gewachst werden , bei der Herstellung von Hochleistungsskiern und natürlich auch als Grundmaterial des "Klebers" beim Handball verwendet.
Cheers Angarvater