Hiermit und dahier gestatte ich, Guido (Guy) Ludwig Nelson,Captain RN,mir, Euren Lordschaften befehlsgemäß Bericht zu erstatten über meine jüngst angesetzte und erfolgreich beendete Reise in die Freie und Hansestadt Hamburg zwecks Ausführung der an mich durch Eure Lordschaften ausgegebenen geheimen Order.
Zu eurer Lordschaften besserer Kenntnissnahme zunächst ein allgemeiner Überblick:
1)Hamburg ist feucht
Man könnte sogar sagen : Nass!
Die Feuchtigkeit bestürmte uns von oben in Form von Regen, von unten durch regnerische , durchs Kopfsteinpflaster verstärkte Reflexionen rückprallenen Regens sowie durch von Fahrzeugen hervorgerufene Bespülungen, und schließlich ringsum aus allen Himmelsrichtungen durch einen kräftigen, kalten Nordpüster herbeigetragene Spritzwassertätigkeit.
Die zweimal täglich auftretende Flut tat ihr Übriges.
Aussage von Meike von der Stadtrundfahrt: (eine Süße, die Meike)
" Denn lassen wir bei S-turmflut mal einfach anner Fischmarkthalle die Tore vorn un achtern offen, denn s-pült das gut durch un wir brauchen nich zu kehren."
Bei soviel Feuchtigkeit s-pülten, pardon, spülten wir zum inneren Ausgleich innerlich mit Ratsherren-Pilsener und Astra nach. Das Zeug erwies sich auch für bayerische Mägen als durchaus bekömmlich und lief abwärts ohne den Schluckreflex zu stören.
Trotz der wohlgemeinten Warnung eines Barkassenführers :
"Hast du "Astra" in dei´m Keller,
S-terben deine Ratten s-chneller!"
Aber welcher durstige Binnenländler glaubt schon an Seemannsgarn?
2)Hamburgisch-babylonische Verwirrung
"Un denn geh´n Sie mol surück sum Bahnhof Hamburg-Altona un fahr´n mitte S-Bahn bis su den Landungsbrücken. Die S-Bahn is drei S-tockwerke unnern Bahnhof. Un anne Landungsbrücken s-teig´n se inne U-Bahn bis Baumwall."
Sacht die Dorte inne, ähem, im Meinninger-Hotel in Altona. (eine Süße, die Dorte)
"Also runter in die U-Bahn?" Ich.
"Nee nee, ruff inne U-Bahn. Die U-Bahn is vier S-tockwerke über´n die S-Bahn. Fährt im Freien!"
??????? Dumme Gesichter in unserer Männerrunde.
Dorte lacht.( Und sie lacht süß)
"Tscha, so isses dort in Hamburg."
"Hier nicht?"
"Nee, hier nich. Wir sin hier in Altona!"
Das war bereits ein Vorgriff auf Punkt drei.
3) Bürgerkrieg in Hamburg
"Un die kleinste Brauerei von Hamburch is der 1.FC St.Pauli!
Gesamtausstoß: 11 Flaschen!"
"Un denn sacht die gute Fee zu mir, ewig leb´n kann ich nicht , da is der Cheff dagegen. Gut, sach ich, denn solange, bis der HSV Deutscher Meister ist.
Nennt se mich n´S-chweinehund, die gute Fee!"
Das ist wie zuhause, FC Bayern gegen die "Löwen"von 1860.
Ich fühlte mich gleich wie daheim.
4) Flachland
Da erzählt mir irgendwer von einem Berg. Ich seh keinen.
Flachland, soweit das Auge reicht. Man sieht schon an Neujahr, vor welcher Schwiegermutter man an Ostern flüchten muß.
Nur: Wo kommen die vielen Treppen her?
Rauf, runter,rauf, runter.
Soviele Treppen, wie ich in vier Tagen im flachen Hamburg steigen musste, steige ich in meinen Bergen in vier Monaten nicht.
(Na gut, ich wohne im Erdgeschoß)
Unsere armen Füße!
Axel jammerte, weil er seine alten Stiefel angezogen hatte, ich jammerte, weil ich meine Stiefel NICHT angezogen hatte.
Dirk lachte uns beide aus.
Habt ihr schon gemerkt, daß bei Treppen die beiden obersten Stufen komischerweise IMMER höher sind , wie alle anderen?
Aufstiegshilfen sind in Hamburg Rolltreppen und Aufzüge.
Man kommt schnell drauf, daß die Rolltreppen entweder kaputt sind oder in die falsche Richtung verlaufen.
Die Aufzüge sind langsam, vor allem beim Öffnen und Schließen der Türen.
Hamburg eben.
Zu den "Niedergängen" komme ich noch.
5) Hamburger Deerns
Wo kommen die bloß alle her?
Und wo waren die vor mir versteckt?
Die Meike und die Dorte kennt ihr ja schon.
Dann waren da die Lissy, die Babsi, die Frauke, die Anke, die Katja, die Nadja, die.............
Und fast alle blond!
Und alle so nett!
Kam mir vor wie Muselmann im Paradies mit 77 (Nicht)Jungfrauen.
PS: Ich bitte Eure Lordschaften den Abschnitt 5 mit dem Stempel "Streng geheim" zu versehen und ihn vor allem vor meiner Braut, Miss Desireé Margeaux Fabér zu verstecken.
Kameradschaftlicher Dank.
Fortsetzung folgt.