Ende letzten Jahres ist die vierbändige Reihe um Kapitän Dalton als eBook erschienen. Grob umrissen geht es um einen irischen Leutnant, der aufgrund einer Intrige als Verräter gebrandmarkt wird und auf eigene Faust für die Krone kämpft, um seine Ehre wieder herzustellen. Das klingt zunächst einmal nach einer spannenden Geschichte und vielleicht würde ich sie auch so empfinden, wenn sich mir nicht beim Lesen regelmäßig der Magen umdrehen würde. Der Grund ist die vollkommene Ahnungslosigkeit und Ignoranz des Autors was maritime Dinge betrifft.
Hier ein kleiner Auszug der tausend Köstlichkeiten:
Der Held dient auf einer mit 27 Kanonen bewaffneten Brigg mit 80 Mann Besatzung und einer Kompanie Seesoldaten.
Bereits im ersten Kapitel begegnet er einer Fregatte mit zwei Geschützdecks und 44 Kanonen. OK, ich weiß, solche Schiffe gab es, doch die würde ich nicht als Fregatte bezeichnen.
Hinzu kommt, dass besagte Fregatte ein schneller Segler ist, sich in Privatbesitz befindet und für die Dauer des Krieges der Royal Navy zugeordnet wurde. Natürlich gab es Kriegsschiffe, die von der Royal Navy gechartert wurden, doch das waren Kutter oder Lugger und der Besitzer wurde nicht mal eben so als Kapitän eines solchen Schiffs eingesetzt.
Schon bald kommt der Feind ein Sicht. Zwei große schwer bewaffnete Schnaus mit jeweils 30 Kanonen. Um sie auf Abstand zu halten, werden auf der Brigg die Heckkanonen eingesetzt. Die beiden neunpfünder werden von jeweils drei Mann bedient. An dieser Stelle hatte ich genug und war dankbar, nur die Lesevorschau geöffnet zu haben, denn selbst 99 Cent wäre mir die Qual nicht wert gewesen.