Hab gerade die Bleistiftskizze über dem Modell bemerkt - auch nicht schlecht :thumbup:
Die Revenge, Drakes Flaggschiff in der Armada-Schlacht
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Die Bleistiftzeichnung ist ein Frühwerk meiner Jugendzeit. Sie zeigt das berühmte Gefecht der Revenge, (sie war 1588 in der Armadaschlacht Drakes Flaggschiff), gegen eine spanische Flotte von 40 (!!!) Schiffen im Jahr 1591.
Die Zeichnung basiert auf einer Abbildung in der Zeitschrift "Blue Peter", erschienen 1931 in London. Zu finden ist sie im Buch von Hoeckel u.a. "Risse von Schiffen des 16. und 17. Jahrhunderts". Ich denke mal, ich war so 14 etwa, als ich das aus dem Buch abgezeichnet habe. -
In jedem Fall auch für „abgemalt“ besser als ich mit 14 :S
Aber waren das nur 40 Schiffe bei den Spanier - oder war das Drakes Zuteilung? -
Ja, das war schon eine beeindruckende Schlacht. Mehrere Enterversuche der Spanier konnten abgewehrt werden. Am Ende hatten die Engländer keine Munition mehr, kein Mast stand mehr, und es gab eine ehrenvolle Kapitulation. In einem nachfolgenden Sturm sanken sowohl die Revenge als auch 16 spanische Schiffe.
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Hallo Bonden,
die Zeichnung der Revenge bestätigt ja, dass die Beseglung nur bis zur Marshöhe ging. Ich habe in der Zeit des Baus meiner Revenge auch Bilder mit Segeln an Fock- und Großmast bis zur Bramstenge gefunden.
Gruß
Fritz -
Axe, Mates!
Auch wenn wir jetzt gleich out of topic sind: bei meinen Recherchen zur G.H. fand ich heraus( bei Kirsch u.a.), daß die Bramsegel wohl erst nach der Armada campain, also gegen Ende des 16. Jahrhunderts entwickelt wurden. Kirsch zeigt das anhand etlicher Bilder aus circa 150 Jahren der Schiffbauentwicklung im 16. und 17. Jahrhundert.
Cheers!
Angarvater
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Nun, schauen wir dazu in das o.g. Buch. Hoeckel hat alle nur verfügbaren Quellen ausgewertet; Originalzeichnungen oder gar Baupläne existieren ja leider nicht. Er kommt auf folgende Besegelung:
Zitat von Rolf HoeckelEs wurden geführt:
a) am Bugspriet: die Blinde
b) am Fockmast: das Focksegel
das Vormarssegel
das Vorbramsegel
c) am Großmast: das Großsegel
das Großmarssegel
das Großbramsegel
d) am Besanmast: das dreieckige Besansegel der Besanrute
e) am Bonaventuramast: das dreieckige Bonaventurasegel an der RuteAllerdings ist das Buch von 1970; die Geschichtsforschung hört ja nie auf...
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Stimmt schon. Nach Kirsch und anderen aber eben erst längere Zeit nach der G.H. Die war ja auch ein recht kleines dreimastiges Schiff , insbesondere im Verhältnis zu den einige Jahre später von der Marine Elizabeths auf Kiel gelegten Kampfschiffen. Für die, scheint mir, ist die Liste der Besegelung stimmig.
Das soll auch keine Kritik an Hoeckels Buch sein. Der Herr hat m.E. eine sehr gute Pionierarbeit geleistet.
Best regards
Angarvater
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Hallo Angarvater und Bonden,
wenn ich es richtig verstanden habe, zeigt meine Revenge also den Zustand vor und während der Armada campain und erst danach wurden auch die Vorbram und Großbramsegel geführt! Da habe ich ja nun meine Erklärung! Danke!
Gruß
Fritz -
Diese Weiterentwicklung der Takelage war nicht unproblematisch wegen der Verschiebung der Hebelverhältnisse, sofern man die überkommenen Rumpfformen und -Breiten unangepaßt beibehielt. Man muß bedenken, daß der Begriff des Metazentrums und dessen Berechnung, der ja für die Stabiltätsberachtungen eines Schiffe elementar ist, erst im 18.Jahrhundert mathematisch definiert und damit auch den Konstrukteuren zugänglich wurde. Hinzu kam, daß die unteren Batterien dieser größeren Galeonen nach den bisher bekannten Daten nur 1,5 bis 1,7m über der Wasserlinie lagen. beim Erhöhen der Takelage kam es sehr schnell zu stärkeren Krängungen, die die Pforten eintauchten.
Bestes Beispiel für dieses Nichtwissen ist der Untergang der Vasa. Der Rumpf des Schiff wurde nach oben bei gleicher Rumpfform und Ballastierung aufgestockt und mit zusätzlicher Artillerie versehen, die Masten wurden zudem noch erhöht. Das Ergebnis ist bekannt. Bei offenen Pforten genügte schon ein leichter Drücker um sie bis über die unteren Pforten zu krängen und sie absaufen zu lasen.
Die englischen Schiffbauer hatten wohl mehr Gefühl für diese Gleichgewichtsprobleme da sie schon Ende des 16.Jahrhunderts die Neubauten deutlich verbreiterten und die Höhe von Vorderkastell und Heckaufbau verringerten. Möglicherweise auch nur ein wenig Glück, da sie wie z.B. Pett vor Baubeginn Modelle der Schiffe bauten oder bauen ließen anhand derer man erkennen konnte ob die Proportionen des künftigen Schiffes für den Werftmann schlüssig waren. An diesen Modellen wurden auch die konstruktiven Grundlagen wie Senten und daraus sich ergebende Spantenriße entwickelt.
Konstruktives Grundlagenwerk war damals in England (so Stand der Geschichtsforschung) die "Abhandlung über den Schiffsbau" deren Autoren leider nicht bekannt sind. Die Entstehungszeit dieses für die englischen Shipwrights grundlegenden Buches ist nicht genau bekannt, dürfte aber Anfang des 17.Jahrhundertzs liegen da Schiffe wie die Warspite (1596), die Lion( 1609) und die Price (1610) im Text erwähnt werden.
Regards
Angarvater