Der Quasi-Krieg zwischen den USA und Frankreich 1798 bis 1800

  • Durch ein Kalenderblatt unseres Kalenders vom Harenberg-Verlag bin ich auf diesen hier bisher nicht näher behandelten Zoff zwischen den USA und Frankreich gestoßen.


    Quasi-Krieg - erst einmal ein seltsamer Name. Schuld waren in erster Linie die USA. Im Bündnisvertrag von 1778 hatte sich die französische Monarchie bereit erklärt, die USA im Unabhängigkeitskrieg gegen England finanziell zu unterstützen. Dann kam die französische Revolution von 1789. Da sah sich dann die USA auf einmal nicht mehr genötigt, die Darlehen zurückzuzahlen. 1794 kam die nächste Eskalationsstufe; die USA schlossen mit England den Jay-Vertrag gegen die französischen Freibeuter auf den Weltmeeren. Am 7. Juli 1798 hob der US-Kongress die Verträge mit Frankreich auf, womit ein nie offiziell erklärter Krieg, eben ein "Quasi-Krieg", begann.

    Erst durch den Vertrag von Mortefontaine im Jahr 1800 wurde ein Ende der französischen Freibeuterangriffe auf amerikanische Schiffe vereinbart; die USA garantierten darin ihre Neutralität hinsichtlich der Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich.


    Das Kalenderbild ist ein Gemälde von J.W. Smith aus dem 20. Jh. und zeigt die USS Constellation gegen die L'Insurgente. Dieses Gefecht fand am 9. Februar 1799 vor Basse-Terre bei den Kleinen Antillen statt; die US-Fregatte unter Kpt. Truxton zwang nach hartem Kampf den Franzosen zum Streichen der Flagge.