Die dänische Marine nach den napoleonischen Kriegen

  • Dänemark, obwohl während des größten Teils der napoleonischen Kriege neutral, gehörte zu den großen Verlierern. 1813 musste der Staatsbankrott erklärt werden und im Vertrag von Kiel ging 1814 das Königreich Norwegen an die schwedische Krone verloren.
    Bereits zuvor hatten die beiden britischen Angriffe auf Kopenhagen (1801 und 1807) Dänemark des größten Teils seiner Marine beraubt. Während des sich anschließenden Kanonenbootskrieges gingen sämtliche verbliebenen größeren Kriegsschiffe verloren. So bestand die königlich-dänische Marine nach der Aufteilung der ehemals dänisch-norwegischen Marine über folgende Einheiten:


    3 Briggs
    1 Schoner
    3 schwimmende Batterien
    43 Ruderkanonenboote
    sowie einige kleinere Segelboote


    Der Wiederaufbau der Marine besaß aufgrund der geografischen Lage Dänemarks und seiner Handelsinteressen eine gewisse Priorität. Der Auftrag dazu erhielt der Werftdirektor Kapitän Andreas Schifter, ein verdienter Marineoffizier und Schiffbaumeister. Unter seiner Regie wurde die Marine im Lauf der nächsten jahre auf folgende Stärke gebracht:


    6 Linienschiffe
    6 Fregatten (8 waren geplant)
    8 Briggs (Korvetten)
    80 Ruderkanonenboote


    Damit war die dänische Marine natürlich nur noch ein Schatten ihrer selbst und konnte nicht mehr als Seemacht betrachtet werden. Dieser Niedergang wurde durch anhaltende finanzielle Probleme bestärkt, denn die Marine war nicht einmal mehr in der Lage, diesen bescheidenen Schiffsbestand im Dienst zu halten. So bestand die Marine tatsächlich nur aus den Wachschiffen im Öresund und im Großen Belt sowie einem Schiff in Dänisch Westindien. Um dieses überhaupt unterhalten zu können wurde eine spezielle Zuckersteuer erhoben. Daneben wurde in den Sommermonaten ein kleines Schiff als Schulschiff vorübergehend in Dienst gestellt.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)