Patrick Prugne – Vanikoro
Patrick Prugne – Vanikoro
Literaturvorstellung März 2021
Der Splitter Verlag hat die Graphic-Novelle Vanikoro im November 2019 auf Deutsch herausgebracht. Der Band erzählt das fiktive – aber wahrscheinliche – Ende der La Pérouse Expedition 1788.
La Pérouse war ein Offizier der französischen Marine, der 1785 durch König Ludwig XVI. zum Kommandeur einer hochkarätig besetzten Weltumseglung ausgewählt wurde. Die beiden Fregatten Boussole und Astrolabe wurden ausgesandt, Frankreich wollte mit dieser Reise dem Ruhm Cooks nacheifern.
Letzte Lebenszeichen (WDR ZeitZeichen, Audiobeitrag) der Expedition gab es im Februar 1788, als die Schiffe zu Besuch in Botany Bay waren, sie verließen Australien mit Kurs Neuguinea.
Schicksal Vanikoro – Das Gegenteil einer Trauminsel
Die Novelle beginnt in einem Sturm vor Vanikoro im Juni 1788, die Boussole läuft auf ein Riff und sinkt, die Astrolabe läuft auf Grund und wird schwer beschädigt.
Auf 86 Seiten erzählt Prugne, wie es den Überlebenden ergeht. Man kann sagen: nicht gut. Die Insel ist bewohnt mit einem Kopfjägerstamm, der die Eindringlinge jagt. Aber auch die Franzosen verhalten sich nicht clever, geraten in Streit mit einem übers Meer kommenden Trupp Mikronesier. Dabei hält sich Prugne gut an die bekannten Fakten, die bei verschiedenen Expeditionen und Forschungen gesichert wurden. Die beiden Schiffe und das Schicksal der Seeleute sind fester Bestandteil der Legenden und Geschichten, die auf Vanikoro noch heute präsent sind. Alle genannten Personen hat es so mit Ihren Rängen gegeben.
Der Band wird abgerundet durch 15 Seiten mit Skizzen, Karten und einer kurzen Zusammenfassung des Wissenstandes zum Verbleib der Expedition.
Wenige Comiczeichner arbeiten mit Aquarellfarbe als Zeichenmedium. Dies macht den Band speziell: die Farben, das Setting der Dschungelinsel und die Story sind einfach großartig.
Aga