Patrick O’Brian – Duell vor Sumatra
Patrick O’Brian – Duell vor Sumatra
Literaturvorstellung April 2021
Es gibt nur wenige Bücher, an denen nichts zu kritisieren ist, es sei denn, man empfindet sie als zu kurz. Zu diesen Büchern gehört für mich ganz ohne jeden Zweifel der dritte Band der Saga um Jack Aubrey und Stephen Maturin. Duell vor Sumatra hat alles, was ein guter marinehistorischer Roman braucht: Schiffe, ferne Länder, Kämpfe auf See und an Land und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Die Handlung beginnt mit einer Indiskretion in der Admiralität, die Stephen Maturin als Agenten enttarnt. Trotzdem ist er zu einem letzten Einsatz auf Menorca bereit. Dabei fällt er in die Hände des französischen Geheimdienstes. Jack Aubrey, noch immer temporärer Kommandant der Fregatte Liveley, erhält den Befehl, Stephen von Menorca abzuholen. Als er von Stephens Verhaftung erfährt, entschließt er sich zu einer spektakulären Befreiungsaktion.
Testudo Aubreii
Zurück in England muss sich Stephen Maturin von der erlittenen Folter erholen. Sir Joseph, der Chef des Marinegeheimdienstes schlägt ihm eine Reise in südliche Gefilde vor, um seine Tarnung als Naturforscher wieder glaubhaft zu machen. Durch Stephens Vermittlung erhält Jack Aubrey das Kommando über die Fregatte Surprise, die einen Botschafter in ein südostasiatisches Königreich bringen soll. Mit der Surprise überstehen sie Stürme, lernen die Wunder Indiens kennen und haben eine Seeschlacht – das Duell vor Sumatra – zu bestehen. Die Fülle an Erlebnissen bei einer zugleich sehr ruhigen Erzählweise lassen den Leser auch emotional an diesen Abenteuern teilhaben.
Duell vor Sumatra ist einer der besten Romane der Aubrey-Maturin-Reihe und gleichzeitig ein Vorgriff auf die „unendliche Reise“ der späteren Bände.
Speedy