Herman Melville – Billy Budd

Herman Melville – Billy Budd

Literaturvorstellung Februar 2022

Billy Budd ist Herman Melville letztes Prosawerk. Es entstand lange nach seinen anderen Romanen und konnte vom Autor nicht endgültig abgeschlossen werden. Das macht es besonders Literaturwissenschaftlern schwer, den Roman einzuordnen. Es könnte natürlich auch sein, dass Herman Melville einfach nur eine gute Geschichte erzählen wollte.

Billy Budd – Vortoppmann

Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Billy Budd ist ein junger Seemann, der vom Handelsschiff Rights-of-Man in den Dienst in der Royal Navy gepresst wurde. Er wird als schöner Junge geschildert, der bereits auf dem Handelsschiff von der Besatzung verehrt wurde. Patrick O’Brian hat ähnliche Fälle übrigens ebenfalls geschildert. Auch auf der Indomitable schlägt ihm diese Bewunderung entgegen. Allerdings ist er geistig ein wenig zurückgeblieben und hat einen Sprachfehler.
Besonders Bootsmann Claggart fällt der junge Mann auf, mit dem er jedoch ein falsches Spiel treibt. Während er ihn einerseits mit fast übertriebener Freundlichkeit behandelt, versucht er ihn gleichzeitig in eine Falle zu locken, indem er ihn zur Teilnahme an einer vermeintlichen Meuterei überreden will. Billy Budd geht darauf nicht ein. Schließlich verliert Claggart die Geduld und beschuldigt Billy Budd ohne jegliche Beweise vor Captain Vere der Meuterei. Billy Budd soll sich rechtfertigen, doch sein Sprachfehler verschlägt ihm die Sprache. In seiner Not schlägt er Claggart nieder. Nun nimmt die Gerechtigkeit ihren Lauf.

Fazit

Um es kurz zu machen, Herman Melville und ich werden wohl keine Freunde mehr. Wie schon bei Moby Dick sehe ich die gute Geschichte, aber seine Sprache ist furchtbar sperrig. Kritiker meinen, das Problem bestünde in einer exzessiven Verwendung von seemännischen Fachbegriffen, doch das ist meiner Meinung nach nicht korrekt. Wer über ein wenig maritimes Grundwissen verfügt, bekommt bei dem Text keinerlei Probleme. Aber Herman Melville war ganz einfach nicht in der Lage, einen einzigen geradlinigen Satz zu schreiben. Das ist das Problem. Nun ist es sicherlich vermessen, einen Verfasser von Weltliteratur für seine Sprache zu kritisieren. Doch was soll ich tun? Hier stehe ich, ich kann nicht anders.

Speedy