Stapellauf der Potosi

In Bremerhaven läuft 1895 die Fünfmastbark Potosi vom Stapel.

Fünfmastbarken wurden insgesamt weltweit nur sieben Stück gebaut. Zum Vergleich: Viermastbarken gab es ca. 440.

Die Potosi war zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung mit einer Länge über alles von 132,89 m das größte Segelschiff der Welt, bevor im Jahr 1902 das Vollschiff Preußen ihr diesen Rang ablief.

Potosi ist der Name einer bolivianischen Bergwerkstadt.

Das Schiff war ein Frachtsegler, der hauptsächlich für Salpeterfahrten von Chile nach Deutschland eingesetzt wurde. 1920 ging die Potosi in chilenischen Besitz über und wurde in Flora umgetauft.

Im Jahr 1925 ging vor der patagonischen Küste ihre Ladung, die aus Hartkohle bestand, in Brand. Der Brand griff auf das gesamte Schiff über. Gewisse Umstände des Brandhergangs und der Löschversuche gaben damals Anlass, eine Brandstiftung zu vermuten. Nach dem das Schiff auf Grund gesetzt wurde und es eine heftige Explosion gab, welche beide Stahldecks aufriss und das gesamte Rigg bis auf den Fockmast wegsprengte, brannte es tagelang aus und wurde schließlich durch einen argentinischen Kreuzer versenkt.

Das Schiff war 1895 für die Reederei F. Laeisz gebaut worden und wurde daher, entsprechend der dortigen Tradition, mit einem Namen getauft, der mit P begann. Man spricht daher im Allgemeinen auch von den Flying-P-Liners. Einziger noch auf den Weltmeeren segelnder Flying-P-Liner ist die Viermastbark Kruzenstern, ehem. Padua. In Deutschland kann man aber zwei weitere dieser stolzen Großsegler als Museumsschiffe besuchen: Die Peking liegt in Hamburg und die Passat in Travemünde.