Beiträge von AnobiumPunctatum

    Zitat

    Also bei der Bewertung von Comics immer darauf achten, ob Text- und und Bildautoren identisch sind.

    Den Sinn dieser Aussage verstehe ich nicht. Ein COmic besteht für mich immer aus den drei Komponenten "Handlung", "Text" und "Grafik". Unabhängig von den Autoren resp. Zeichnern müssen alle drei Komponenten eine Einheit bilden. Diesen Kriterien habe ich auch bei der Bewertung zugrunde gelegt.


    No Ryang Bei diesem Band kann ich Aga nur zustimmen, gut gezeichnet, stimmige Geschichte.:5*:

    Ich habe die ersten drei Bände jetzt gelesen:


    Trafalgar: Es war interessant mal eine Darstellung der Ereignisse aus anderer Sicht zu sehen. Ich bin nicht der Meinung dass es die französische Sichtweise ist, zumal der Autor aus Belgien, genauer aus Brüssel, kommt. Er spielt vielmehr mit der Vorurteilen der beteiligten Parteien.

    Diese Vorurteile sind auch bei vielen anderen Autoren erkennbar, nur durch die Erzählform des Comics fallen sie mir hier sehr deutlich auf.

    Interessant ist auch die Rahmenhandlung, die den Tod von Villeneuves behandelt. Während die Franzosen von einem Selbstmord sprachen, vermuteten die Briten einen Auftragsmord.

    Der Band erhält von mir gerade auch für die wunderbaren Zeichnungen :5*:.


    Lepanto: Hier entsetzt von der ersten Seite an, die bildliche Darstellung der Gewalt. Die Ermordung der venetianischen Verteidiger von Famalgusta liefert der katholischen Kirche die Begründung für die folgende Auseinandersetzung. Beim Weiterlesen erkennt man, dass die andere Seite und auch die Kirche keinen Deut besser sind. Das Sendungsbewusstsein ist beiden Weltreligionen gemeinsam.

    Interessant ist auch das Schicksal der christlichen Rudersklaven - welches wohl für die Sklaven auf beiden Seiten gilt.

    Leider sind die Zeichnungen, gerade auch der Schiffe nicht so gut wie beim ersten Band, daher:4*:.


    Chesapeake: Wie bei Trafalgar sind die Ereignisse in eine Rahmenhandlung eingebunden, die nach dem Ende des Krieges spielt.

    Die Geschichte ist mir für die beschränkte Seitenzahl des Comics zu weit gefasst. Die Zusammenhänge zwischen Lexington und Chespeake sind mit Sicherheit wichtig, die Darstellung der amerikanischen Vorbereitungen auf Lexington für die Seeschlacht jedoch nicht.

    Während der Band mich inhaltlich nicht überzeugen kann, reißen die großformatigen Zeichnungen der Schiffe den Band heraus. Daher erhält der Band von mir mit Wohlwollen :4*:.

    Jedes Mal, wenn ich Fotos Deines Modells sehe, habe ich das Gefühl, dass der Rumpf am Heck eine riesige Beule hat. Es verjüngt über einen kurzen bereich unheimlich stark. Auf den Rissen im Buch ist mir das bisher nie so deutlich aufgefallen

    Ansonsten zeigst Du wieder eine erstklassige Arbeit und es macht Spaß dir über die Schulter zu schauen. Vielleicht sollte ich mal ein Modell auf eine andere Art bauen, um ein fertiges Modell in der Vitrine zu erhalten.

    Die Erstbeplankung eines Modells ist ein Kunstgriff der Industrie, um die Modelspanten zu minimieren. Im DoF-Plan meiner Triton, kannst Du sehen, wie dicht die Spanten beim echten Schiff gesetzt wurden. Mit dem Auffüllen der Spantzwischenräume hat Angarvater das gleiche Ziel erreicht. Vorteilhaft bei dieser Variante, ist die Verwendung voon dickeren Leisten bei der Beplankung.

    Die Barkhölzer sind einfach dickere Planken, die der Längssteifigkeit des Rumpfes dienen. Diese wurden nicht nur außen sondern auch innen angebracht. Im Lauf der Zeit haben sich die Barkhölzer geändert. Während im 17. Jh. noch einzelne Planken breiter gebaut wurden, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jh. mehrere dickere Planken nebeneinander gesetzt. Zusätzlich wurden diese Planken nicht auf Stoß gesetzt sondern miteinander verzahnt (Stichwort Ankerstockbeplankung).

    Ein schönes Modell, eines interessanten Vorbilds hast Du gebaut. Wenn ich mir dem Kartonbogen nicht vor ewigen Zeiten heruntergeladen hätte, hätte ich Dein Rätsel nicht lösen können. Was kommt als nächstes?

    Leider war meine Konstruktion falsch, wie mir Alexander im AK Forum mitteilte. Die Kante am Übergang zwischen Stem und Knee of the Head gab es nicht. Es gibt eine Zeichnung in Steels Naval Architecture, die dieses Detail zeigt. Leider fehlt das Buch in meiner Bibliothek und ich habe die Vorgehensweise, welches D. Antscherl bei der Swan-Class verwendet hat, übernommen. Also zurück auf Anfang und einen neuen Steven gebaut.

    Eigentlich ist das Wetter zu schön, um in der Werft zu arbeiten ...

    ... aber etwas habe ich dieses Wochenende doch noch geschafft.


    Die beiden vorbereiteten Teile des "Knee of the Head" wurden vorsichtig an den Steven angepasst und dann zusammengeklebt.


    Als nächstes wurden vorsichtig alle Vorlagen entfernt und die Passung noch einmal kontrolliert


    Um mir das Ankleben des "Knee of the Head" an der Steven zu erleichtern habe ich drei Löcher a 2.0mm gebohrt und das Bauteil mit Messingdraht angehalten. Bei diesem Schritt wurde die Passung ein letztes Mal kontrolliert und noch leichte Korrekturen angebracht.


    Jetzt wurde das "Knee of the Head in Form geschliffen. Es verjüngt sich vom Kiel bis zur oberen Ecke der Vorderkante von ca 10.5'' (gem SR 9.5'') auf 7,5''; die Hinterkante hat eine konstante Breite von 10,5''. Um die Maße auf das Holz zu übertragen, habe ich mir kleine Schablonen im CAD angefertigt und auf das Bauteil geklebt. Der Steven ändert seine Breite von 10.5'' am Übergang zum Kiel auf 16'' an der Oberkante. Auch hierfür habe ich mir eine Schablone angefertigt. Vor lauter Schleifen habe ich leider vergessen noch Fotos von dieser Baustufe zu machen.


    Die letzten drei Bilder zeigen das fertige Ensemble. Auf dem vorletzten Bild kann man hoffentlich die Holzdübel erkennen, die ich anstelle der Messingstäbe am Modell eingeleimt habe.


    Weiter geht es.


    Heute habe ich das "Knee of the Head" vorbereitet. Dieses habe ich ganz bewusst in zwei Teile gegliedert, um mir später die Anpassung an den Steven zu erleichtern. Zuerst wurden die Chocks des oberen Bauteils angepasst und zusammen geklebt. Für die Kalfaterung wurde wieder einlagiger Zellstoff verwendet. Um kleine Toleranzen auszugleichen, wurde auch hier wieder nach Fertigstellung der Baugruppe die Templates gegen ein einziges ausgetauscht. Anschließend wurden das "Mainpiece" und die übrigen Bauteile der oberen Baugruppe ergänzt


    Anschließend wurde die untere Baugruppe angepasst und zusammengebaut.

    Die beiden folgenden Bilder zeigen den aktuellen Stand:


    Da mein Urlaub zu Ende geht, wird die Werft nun wieder gegen das Homeoffice getauscht. Ich hoffe nächstes Wochenende das "Knee of the Head" fertigstellen zu können.

    Weiter geht es mit dem "Upper stem" - oder auf deutsch dem oberen Teil des Vorderstevens. Eigentlich sind es nur zwei Bauteile, die an das schon im letzten Teil gezeigte untere Teil des Stevens geleimt werden müssen. Kompliziert wird das Thema dadurch, dass selbst winzige Winkelabweichungen im "Joint" zu Abweichungen am oberen Ende des Bauteils führen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Bauteil ca. 1,7mm dicker ist als der Kiel


    Zuerst habe ich mir eine kleine Helling gebaut, die den Kiel während der Anpassungsarbeiten fixiert. Zur Kontrolle der Position der Bauteile wurde auf der Arbeitsfläche eine Vorlage ausgerichtet und mit Klebeband festgeklebt. Unter den Kiel wurden dünne Holzplättchen gelegt, um den halben Höhenunterschied auszugleichen.


    Als nächstes wurden die beiden Bauteile des "Upper stem" zusammengeklebt. Seitlich wurde bewusst etwas mehr Material stehen gelassen, um die Bautoleranzen später ausgleichen zu können. Anschließend wurde die Fuge zwischen dem neuen Bauteil und dem "Lower stem", solange mit Fräse, Stechbeiteln und Schleifpapier angepasst, bis das obere Ende des Stevens mit der Vorlage übereinstimmt. Nun konnten die Bauteile verklebt werden.


    Die alte Vorlagen wurden entfernt und eine neue Vorlage aufgeklebt und ausgerichtet. Abschließend wurde das Bauteil in Form geschliffen.

    Ich könnte Dir auch anbieten die Pläne auf A3 zu drucken. Ich habe allerdings keinen A3 Scanner. Nach welchen Zeichnungen willst Du die Galeone bauen? Höckel? Hast Du mal im anderen Forum nach der Rekonstruktion geschaut? Das könnte auch ein interessanter Ansatz sein.