Beiträge von McAllister

    Nach langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Ich grüße alte Freunde und Bekannte, sowie alle mir unbekannten Deckskameraden! ;)


    Mein Interesse an marinehistorischen Themen ist in den letzten 3, 4 Jahren ziemlich in den Hintergrund gedränkt. Hausbau, Tochter (in 2 Wochen wird sie 4 - wie die Zeit vergeht!), berufliches und ehrenamtliches Engagement haben sehr viel meiner Zeit beansprucht.


    Jetzt habe ich aber mal wieder Anlass hier reinzuschauen.


    Ich möchte euch das Buch "Im Dienste der British East India Company" vorstellen.
    Aufmerksam wurde ich durch >Diesen Zeitungsartikel<.


    Es handelt sich um ein Tagebuch einer Reise nach Gibraltar, Sao Salvador/Brasilien und Madras von 1782 bis 1785.


    Herausgegeben und kommentiert ist das Buch von einem Dr. Steffen Arndt vom "Historischen Verein für Schwarzburg, Gleichen und Hohenlohe in Thürigen e.V.".
    Das Tagebuch enthält neben dem reinen Text auch alte Karten und aktuelle Bilder von Landstrichen, Städten oder ähnlich. Auch Fotos von der Victory oder alte Gemälde von Personen sind enthalten.
    Viel mehr kann ich noch garnicht schreiben, da ich das Buch erst seit Heute in den Händen halte.


    ISBN 978-3-00-056082-8
    Preis: 29,90 €
    283 Seiten, Hardcover


    Ich habe leider keine Onlinequelle gefunden, wo das Buch bestellbar wäre, sondern habe Dr. Arndt unter steffen.arndt@la.thueringen.de direkt kontaktiert. Er hat mir das Buch dann mit Rechnung für 34,70 € inkl. Versand zugeschickt.



    Vielleicht ist das Buch ja für den ein oder anderen interessant...

    Ja, ich verstehe auch (noch) nicht, warum das so sein sollte.
    Allerdings sollte man in die Betrachtung mit einfließen lassen, dass das "Wasser" um das es hier geht, mit dem "Wasser" welches wir heute kennen, nicht viel gemein hat. Die grüne, teils stinkende Brühe von damals ist eben schon was anderes.


    Nur:
    Rum allein war "haltbar".
    Wasser allein ebenso (zumindest einige Wochen, wenn auch mit Nebenwirkungen).
    Warum sollte es dann also in der Kombination nicht so sein? :?:


    Achja, ganz wichtig war in dem Roman auch die Tatsache, dass der Rum immer in das Wasser gegossen werden muss, nie umgekehrt! Nun ja, das tue ich mal unter Seemannsbrauch ab. Es soll ja auch Leute geben, die ihren Kaffee oder Tee immer nur in die Milch gießen & nie umgekehrt. :lol:

    In wohl jeder historischen Flotte war es üblich den Männern ihr schweres Leben mit diversen Alkoholika etwas etragbarer zu machen. Aus heutiger Sicht ist diese Methode natürlich äußerst zweifelhaft, aber darum geht es mir mit diesem Post auch garnicht (können wir aber im weiteren Verlauf gerne diskutieren).


    Ich lese gerade >His Majesty's Ship< von Alaric J. Bond und dabei bin ich auf eine Erklärung zur täglichen Rumausgabe gestoßen, die ich so noch nicht kannte bzw. die mir so nicht mehr bewusst war.


    Der Rum wurde zu "unserer Zeit" ja verdünnt ausgegeben - das ist bekannt! ;)
    Mein gefährliches Halbwissen hatte in etwa den Stand, wie ihn auch Wikipedia wiedergibt:

    Zitat

    Grog: Seit dem 17. Jahrhundert bis 1970 wurde auf den Schiffen der Royal Navy Rum (seltener Arrak) als Proviant an die Mannschaft ausgegeben. Disziplinlosigkeit und Trunkenheit waren nicht selten die Folge. 1740 ließ daher – und auch wegen steigender Knappheit auf den oftmals langen Kriegsfahrten – der englische Vize-Admiral Edward Vernon (1684–1757) seine Matrosen den Rum nur noch mit Wasser verdünnt trinken. Später wurde das Getränk auch mit Zucker und Limettensaft versetzt (wirkte gegen den auf langen Törns weitverbreiteten Skorbut, und ohne Rum hätten viele den Zitronen- bzw Limettensaft nicht getrunken).


    Nun lässt Alaric J. Bond während der Rumausgabe einen erfahrenen Seemann ein Gespräch mit einem neuen Landlubber an Bord führen. In etwa so:
    Seemann: "Weißt du warum der Rum nur verdünnt ausgegeben wird?"
    Landlubber: "Damit er den Männer nicht so zu Kopf steigt!".
    Seemann: "Das glauben viele, ist aber falsch, denn..."


    Alaric J. Bond beschreibt so, dass die Menge an reinem Alkohol durch die Verdünnung nicht weniger geworden ist (im Vergleich zu früheren Rumausgaben ohne Wasser). Die Männer also weiterhin in gleichem Maße "angetrunken" sind.
    Er beschreibt stattdessen, dass die Verdünnung hauptsächlich eine Maßnahme ist, um zu verhindern, dass die Leute den Rum horten. Denn "Reinen Rum kann man lange aufbewahren, bei Rum mit Wasser kannst du deine Tasse am Abend wegschütten."


    Frage in die Runde: War euch das so bekannt? Wie seht ihr diese "Theorie"?


    Bei meinen kleinen Recherchen hab ich noch 2 Dinge gelernt:
    1. nach einer Interpretation steht das Wort Grog für „Grand Rum of Grenada“ (wiki)
    2. Unter Norwegern heißt es übrigens zur Rumausgabe "Släpp nu lärkan ut ur buren!" - "Lasst die Lärche aus dem Käfig"


    Beenden möchte ich meinen kleinen Beitrag mit


    „Gott schütze uns vor Sturm und Wind
    und Gläsern, die voll Tinte sind!“

    Da mir so langsam der in deutscher Sprache verfügbare Lesestoff ausgeht, möchte ich es mal (wieder) mit englischsprachiger Literatur versuchen. Bevorzugt als Ebook.
    Dazu habe ich mich mal umgesehen und bin auf folgende interessante Seiten gestoßen, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
    >Novels of the Napoleonic Era<
    und
    >Historic Naval Fiction<.


    außerdem ein guter Blogeintrag zum Thema >Englische eBooks zum besten Preis kaufen<


    Zusätzlich habe ich natürlich auch auf der englischen Amazon-Seite geschaut, wie es mit den Bewertungen aussieht.
    Neben Glyn Adams und Tom Grundner (die irgendwie auf meinem Zettel gelandet sind) klingt besonders Alaric J. Bond vielversprechend.
    Band 1, >His Majesty's Ship<, werde ich mir wohl mal gönnen und bin gespannt wie ich mit der Sprache zurechtkomme und wie gut die Story ist.


    Mich würden aber auch eure Tipps interessieren! Gibt ja hier auch einige Englisch-Leser. Welche noch nicht übersetzten Autoren sind eure Favoriten?