Beiträge von Griffiths

    Unmöglich alle Bücher der letzten zwei Jahre aufzuführen, hier nur mal die zwei aktuellen:


    Conn Iggulden: Drei Könige, der dritte und letzte Teil eines Rosenkriegsepos


    Rebecca Gable: Der Palast der Meere, fast schon maritim

    Gestern mit der amazon Kurierbrigg eingetroffen:
    SPQR = Senat und Volk von Rom
    Die tausendjährige Geschichte Roms von Mary Beard
    Tausend Seiten hat es nich ("nur" 650), der erste Blick zwischen die Deckel zeigt aber eine Fülle an Information, einen feinen sachlichen Stil, der Lust aufs Lesen macht. Bericht evtl. im eigenen Fred.

    von Bernard Cornwell Die Herren des Nordenss, dritter Teil der Uhtred Saga
    im typischen Stil des Autors (soll heissen, der Leser bekommt das, was er erwartet) und ein klitzekleines bissel maritim!

    Hallo Postcaptain, schön das Du wieder da bist.
    Betr.Thema muss ich aber widersprechen, "Augusts Kunstspleen" hat ursächlich etwas mit dem Dragonervasentausch zu tun.
    Mit dem Ende des Nordischen Krieges waren auch Augusts militärische Möglichkeiten zu Ende und zwar total am Ende.
    Da er in seiner Jugend von einer glänzenden Karriere als Militär geträumt hat (und mit dem Sieg über die Türken in Galizien) Jugenderfolge gehabt hat, muss dies für ihn eine große persönliche Enttäuschung gewesen sein.
    Insofern zeigt dieses Geschäft eine strategische Neuausrichtung dar, die für das gesamte augustaeische Zeitalter richtungsweisend war.
    Aufgrund der Erfahrung, dass man zwar den (Nordischen) Krieg verlieren kann, mittels Diplomatie trotzdem gewinnen kann, wurde die Politik umgestellt. Wenn keine Glorie zu haben ist, so hat man eben Glanz: Porzellanvasen, Kaisertochter (erbberechtigt!) als Schwiegertochter, Grünes Gewölbe etc., nur hat die Geschichte gezeigt, dass all diese Investitionen erst sehr viel später Zinsen bringen sollten.


    Die Verkleinerung der sächsischen Armee, folgend das Dogma der Diplomatie in der sächs.Politik führten dann 20 Jahre später unter v.Brühl leider zur Verpreußung von Deutschland (2.+3.Schlesischer Krieg) und damit, indirekt, zu den Weltkriegen im 20,Jhdt.


    Parallelen zur Gegenwart liegen hier recht offen auf der Hand, will ich aber nicht näher ausführen, a) weil wirklich OT und b) (schlimmer) der aga hat schon gemeckert!

    Ein Nachtrag:
    22.12.2016 Der Kreuzchor singt im DDV (falsch, richtig:Dynamo) Stadion Dresden Weihnachtslieder. 20 000 Leute(+Griffiths) bei kaltem aber gottlob trockenem Wetter. Euer griffiths war etwas erschrocken das nicht nur die traditionellen (christlichen) weihnachtslieder gesungen wurden, sondern moderne Lieder, sogar amerikanische, Und deutlich war zu spüren das vor allem die jugendlichen Besucher von den moderneren Stücken deutlich mehr angesprochen wurden und das selbst die people des Kreuzchores bei Jingle bells und feliz navidad mehr Engangment zeigt als bei den alten Liedern. Nachdem Griffiths also aufgrund dieser Tatsachen einen Tag den Kopf hat hängen lassen, kam ihm die Idee, dass das vollkommen normal und richtig ist, weil vor 500 Jahren hat man ja auch nicht mehr die Lieder gesungen, die vor 800 jahren modern waren, und vor 300 Jahren, nicht mehr die vor 500 Jahren usw.
    Schön das das Konzert überhaupt stattgefunden hat, nur dank einer Spende von VW, weil für Weihnachtslieder wie wir sie kennen und schätzen, gibt es natürlich kein Geld. Nur für Konzerte für... na ihr wisst schon welche Konzerte von unseren .... gesponsert werden.
    Noch Fragen?

    Da hat man dieses Spitzenbuch nun schon so oft gelesen, aber den herrlichen Kalauer erst jetzt gefunden:


    S.241 1.Absatz "Besser vorher gewarnt, als nachher gesunken."


    Von den vielen maritimen Höchstgenüssen, will ich gar nicht sprechen, das Buch ist wirklich mit eines der besten der ganzen Reihe.

    ach übrigens wer allzu idealistischromantische Vorstellungen von Integration und friedlichem Zusammenleben verschiedener religionen hat, sollte das Buch wohl besser beiseitelegen. Es soll ja nich niemand mit der Realität (des ausgehenden 18.jhdt) im Roman in Indien konfrontiert werden, der seine Traumsichten behalten möchte

    Wir lesen hier den Beginn einer merkwürdigen Karriere, eine Karriere die um Haaresbreite ausgefallen wäre. Warum darf hier natürlich nicht geschrieben werden, dafür soll das Buch ja gelesen werden, was der Griffiths nur empfehlen kann, obwohl es gar kein bisschen maritim ist (wie bei Sharpie schon manchmal), denn das Durchwaten eines Flusses zählt nicht. Ansonsten ist es ein Gemälde zweier unterschiedlicher Welten und man kann gar nicht schnell genug schauen, pardon lesen, schwups sind 476 Seiten alle!
    ISBN 9783404158621 (wie ging das nochmal mit dem Amazon link)

    Heute Sonntag 8.5.2016 Kammermusik in der Hoflößnitz, unter dem Titel 'Für Kenner und Liebhaber' englische Musik aus der Spätrenaissance, Musik die so in diesem Gebäude geklungen haben mag, die aber zu 'unserer' zeit keinen bezug hat, weil im ausgehenden 18.Jahrhundert so altmodisch wie heute vielleicht 'let it be'?
    Es ist die Zeit von Elisabeth und Ihrem Spiel auf einem Virginal, was angeblich so heisst, weil sie (himself) ja Jungfrau gewesen sein soll.
    In Wahrheit aber heisst es so, weil die Saiten mit Gänsefedern (Virga) betätigt weren. Logisch das bei solch organischen Materialien eine
    exakte Wiederholung eines Musikstückes immer eine anderes Musikerlebnis herauskommt. Für unsere elektronikpopschrott geübten Ohren ein etwas anderer Klang. Das Instrument steht übrigens für die letzte Epoche englischer Musikgeschichte weil mit Cromwell die englische Musikgeschichte ja, bis auf Purcell, ihr Ende nahm.
    Im zweiten Teil dann Carl Phillip Emanuel Bach (dessen Musik die meisten unserer Seehelden mit Sicherheit gekannt haben dürften) auf einem Hammerflügel, nur 160 jahre Musikgeschichte dazwischen und doch Welten entfernt.
    Beide Instrumente übrigens von Martin Skowronek, gespielt von Ludger Remy, dem echten Ludger Remy.

    Dieser Band zeigt dem Leser erneut wie tief der Held in die politischen Wirren Unserer Zeit verstrickt ist und mit welch genialem Ansatz, dieser gordische Knoten nicht zerschlagen, sondern eben, typisch Horry, entwirrt wird. Die Story meisterhaft und historisch theoretisch sogar möglich.
    Auch typisch für den Autor, im Band finden sich mehrere Handlungen, nicht paralell, sondern nacheinander, was dem Buch insgesamt, aber nicht schadet.
    Habe das Glück noch die Ausgabe von 1998 lesen zu dürfen, mit der genialen Übersetzung des Herr v. Beulwitz.
    wenn es hier nun tatsächlich noch den einen, oder die andere geben sollte, die diesen band nicht im Regal stehen hat, Leute vergesst den Buchhandel* und kauft antiquarisch.


    *Sorry Buchhandel

    Das Buch zum Film von Wolfgang Petersen
    Den Film habe ich nie gesehen (Schade!), das Buch zum letztenmal 2007 gelesen, bin vor kurzem drübergestolpert und lese zur Zeit voller Begeisterung.
    Es ist in erster Linie kein roman, sondern eher ein Sachbuch, obwohl es eine halbwegs durchgehende Handlung gibt (Der Untergang des Schwertfischfängers 'Andrea Gail').
    Behandelt wird die art und weise der Schwertfischfängerei, sehr viele hochinteressante maritime Themen von Wellenenstehung, Verbreitung, dem (theoretischen) Prinzip der Schiffahrt allgemein, Metereologie, Geographie, rettungstechniken, ausgehendes 20. Jhdt., Geschichte Seefahrt Neuengland/Neufundland. noch dazu sehr amüsant geschrieben, wie heissts im Klappentext:"...die geburt des Epischen aus dem Geist der Fakten und seiner Verwandlung in Poesie."
    Kurz Pflichtlektüre für jeden Bolithoiden, ach das darf man ja nich mehr sagen, oder doch, egal.
    Lesen leute, lesen.
    ISBN 3453178734
    wahrscheinlich nur noch ganz unten, in irgendeiner Dreckecke zu finden, vollkommenst zu Unrecht!!! ;)

    Beim lesen ist mir diese Stelle auch aufgefallen, in DD gibt es eine Strasse dieses Namens, ich wusste es geht um Astronomie und hatte in meinem maskulinem Selbstbewusstsein immer angenommen es handelt sich um einen Astronomen, nun weiss ich es handelt sich um eine Astronomin und einen Astronomen. Und nun soll noch mal einer sagen PoB würde nicht bilden.

    Einbindung historischer Dokumente, genau Capt., den Lump und dem Held betrifft aber auch deutsche Geschichtsbücher.
    Zum Buch möchte ich aber auch die vielen liebvoll gezeichneten nebenfiguren erwähnen und für unsereinen naturellerment extrem wichtig, den maritimen Charakter, mit genauen (und aus meiner Sicht) korrekten Wind und Segelbetrachtungen, des Buches. Auch vile Hinweise zu andern maritimen Themen, Trimm, auspumpen, etc.

    Habe das Buch soeben beendet und bin recht begeistert, nicht nur das maritime Feeling, mit genauen Beschreibungen der unterschiedlichsten Schiffstypen, der Beschreibung der unterschiedlichen Eigentuemer und daraus abfolgender Motive und Handlungen,
    aber auch der sehr detaillierten Sicht auf unterschiedliche Strategie und Taktik See/Landstreitkräfte und daraus resultierendem Scheitern der Amerikaner. Langeweile kam nie auf, im Gegenteil, möchte 'Das Fort' mit dem Musikstück Bolero vergleichen, die Spannung steigt (nach einigen Längen am Anfang) mit jeder Seite bis hin von diesem Autor gewohnt sehr sehr gutem Nachwort, einmal was die unmittelbar folgende Zeitgeschichte (Epilog) betrifft, aber auch und vor allem die spätere Geschichte, mit einem Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, die Geschichtsklitterung, betreffend der Person des heimlichen Haupthelden Paul Revere.
    Ein kleines Manko, die naturalistisch überflüssigen 'Blut durch die Speigatten', in diesem Fall durch die Decksplanken...Aber gut, es ist nur ein klitzekleines Manko.