Beiträge von Mr. Oxbelly

    Zitat von "Caleb Blakeney"

    Das ist wirklich erstaunlich. Denn - wie gesagt - für 1290 und 1810 sind die Werte fast identlich: gute 90 Tageslöhne, 2 Kühe und 1 Pferd für 500 Pfund.


    Für den Tagelöhner von 1790 und 1800 blieb sich allerdings insofern einiges gleich als dass er zwar nur halb so viel Lohn bekommen hat, aber für Getreide und Wolle auch annähernd nur die Hälfte zahlen musste. Allerdings weiß ich nicht, wie die Preisentwicklung bei anderen Produkten ausgesehen hat.

    Die Unterschiede in der Kaufkraft sind aber innerhalb kürzerer Zeitabstände teils beträchtlich:


    500 Pfund (um bei deinem Beispiel zu bleiben) waren:


    1790: 59 Tageslöhne, 9 Stone Wolle, 1 Quarter Weizen, 1 Kuh
    1800: 103 Tageslöhne, 17 Stone Wolle, 2 Quarter Weizen, 3 Kühe, 1 Pferd

    Eine japanische Flotte läuft aus, um einen Entlastungsangriff auf Okinawa zu führen. Während der Operation wird unter anderem das Schlachtschiff Yamato versenkt (sowie ein leichter Kreuzer und 4 Zerstörer). 3.700 japanische Seeleute sterben. Die Amerikaner verlieren 10 Flugzeuge und 12 Mann.

    In meinem Keller liegt seit mindestens zwei Jahren ein Bounty-Bausatz von Billing (ein Geschenk). Um dort aber überhaupt mal bauen zu können, müsste ich erst den Keller aufräumen, die Werft sanieren und mein ganzes Werkzeug zusammensuchen. Also fürchte ich, dass der Bausatz da noch eine Zeitlang liegen wird...

    Zitat von "Aga"

    Weiss eigentlich jemand wieviel Umdrehungen "standard" Rum früher hatte?


    Schwer zu sagen. Direkt aus der Distille kommt er mit 65 bis 75 Volumenprozent. Das dürfte früher nicht anders gewesen sein. Durch das Lagern im Holzfass verliert er aber Alkohol. Je länger die Lagerung, desto mehr. Darüber hinaus kann er auch vor der Fassabfüllung bereits mit Wasser verdünnt worden sein.


    Ich gehe daher davon aus, dass der Alkoholgehalt des damals verwendeten Rums stark geschwankt haben dürfte.


    Bei Whisky ist mit Cask Strength, also "Fass-Stärke" sofern ich mich richtig erinnere um die 56% gemeint.

    Was den Namen betrifft, halte ich mich bis zum Beweis des Gegenteil an Admiral Vernon.


    Was das Getränk betrifft: Ich werde niemals nicht mehr Rum 1:3 mit Wasser verdünnen. Ich schwör's! Außer Guy Nelson meldet sich freiwillig für mein Experiment (siehe oben)! ;)

    Ich weiß nicht, ob ich hier mit diesem Thema richtig bin (wenn nicht, bitte verschieben).


    Ich frische gerade meine Französischkenntnisse mit einem Volkshochschulkurs auf. Wie es sich so trifft, lasen wir gestern im Kurs einen Zeitungsartikel über den Nachbau der Hermione. Dabei kam der Artikel auch auf den typischen Aberglauben auf See zu sprechen - ausgehend von der Tatsache, dass die Crew, mit der die Hermione im April nach Amerika segeln will, zu einem Drittel aus Frauen besteht und man doch früher davon ausgegangen sei, Frauen an Bord brächten Unglück.


    Bei dieser Gelegenheit wurde noch ein anderer Aberglauben erwähnt, den ich noch nicht kannte: Hasen oder Kaninchen an Bord bringen ebenfalls Unglück. Dies geht soweit, dass nicht einmal der Name (auf französisch: lapin) erwähnt werden darf, sondern das Tier mit dem Begriff: "Das langohrige Monster, dessen Namen wir nicht nennen dürfen" umschrieben wurde (was mich wieder irgendwie an Lord Voldemort erinnert, aber sei's drum).


    Als ich heute danach gegoogelt habe, ist mir der folgende Artikel in die Hände gefallen:


    http://www.welt.de/wams_print/…-keine-Hasen-an-Bord.html


    Auch dort ist die Sache mit den Hasen erwähnt. Dies scheint eine spezifisch französische Angelegenheit zu sein. Oder wusstet ihr davon?


    Welche Aberglauben, schlechte Omen etc. fallen euch sonst noch ein?


    - Nicht an einem Freitag in See stechen
    - An Deck nicht pfeifen
    ...

    Ich muss zugeben, dass ich es am Dienstag Vormittag vergessen und erst gestern Abend einen Schluck Rum 1:3 mit Wasser verdünnt habe. Nicht 1:4, weil der moderne Rum ohnehin nur 40% Alkohol hat. Zitrone habe ich auch keine rein. Heute Abend hat es im wesentlichen noch genauso bescheiden geschmeckt wie gestern. Ich konnte nicht feststellen, dass es irgendwie verdorben wäre (abgesehen von der frevelhaften Zugabe von Wasser).


    Allerdings hält der Test natürlich keinerlei wissenschaftliche Standards ein. Beispielsweise habe ich einwandfreies Leitungswasser verwendet. Um den Test unter realistischen Bedingungen zu wiederholen, benötige ich einen Freiwilligen, der bereit ist, den Rum mit Wasser zu mischen, das sich mindestens 8 Wochen bei Zimmertemperatur in einem nicht ganz sauberen Holzfass befunden hat. Ich mache das jedenfalls nicht. :mrgreen:


    Fazit: "Never mix your rum me boys but always take it neat."

    Ich hab das auch gelesen und hielt es seinerzeit für plausibel. Es ist logisch, dass der geringere Alkoholgehalt möglicherweise nicht mehr ausreicht, um alle Keime im Wasser abzutöten und zudem damit zu rechnen ist, dass der Alkohol aus einem offenen Gefäß relativ schnell verdunstet. Ich werde es einfach mal ausprobieren, morgen früh einen Schluck Rum 1:3 oder 1:4 (?) zu verdünnen und ihn bis zum Abend stehen zu lassen. Ich kann mir aber vorstellen, dass er dann nicht mehr gut schmeckt. Lass mal ein Glas Wein einen Tag lang offen stehen, und du weißt was ich meine.


    Dass das Wort Grog von "Grand Rum Of Grenada" herrühren soll, glaube ich hingegen nicht wirklich (siehe den Wiki-Eintrag). Wenn schon die Legende um Admiral Edward "Old Grog" Vernon als widerlegt gilt, ziehe ich es vor, dass die Herkunft des Begriffs unbekannt ist als dass es von diesem bescheuerten Akronym stammt.


    Siehe hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Grog


    Witzigerweise widerspricht die englische Wiki der deutschen, was die Herkunft des Begriffes Grog betrifft und führt ihn sehr wohl auf Vernon zurück:


    http://en.wikipedia.org/wiki/Grog.


    Demzufolge ist das Wort Grog im Englischen erst ab 1749 nachweisbar, 9 Jahre nachdem Vernon die Ausgabe verdünnten Rums eingeführt hat. In der englischen Wiki ist auch erwähnt, dass verdünnter Rum schneller verdirbt als unverdünnter.

    Zitat von "Speedy"

    Hinzu kommt, dass er mit dem Fortgang der Reihe zunehmend dazu neigt, historische Ereignisse einfach abzuarbeiten. Eventuelle Probleme - Fallen, Verrat oder Intrigen - sind nach spätestens 1 1/2 Seiten abgearbeitet.


    Ich finde, dieses Problem fängt schon im ersten Band an. Dort hetzt er schon von einer Heldentat zur nächsten Gefangennahme und Flucht und dann weiter. Allerdings gibt er dem historischen Kontext wesentlich mehr Raum, was den ersten Band sehr gut lesbar macht (und auch die ersten Folgebände). Aber die Fülle an Problemen (Fallen, Verrat, Intrigen, was auch immer), hätte für vier Bände gereicht.

    Außer natürlich, dass der Text vielleicht doch als Spoiler gekennzeichnet werden sollte, kann ich Bonden hier nur voll und ganz zustimmen (ich hab den Band auf englisch gelesen).


    Auch ich fand den von Bonden schon beschriebenen Versuch mancher Offiziere, Ihre Gier nach dem "Bergelohn" für das Sklavenschiff moralisch zu rechtfertigen, äußerst gelungen geschildert. Dasselbe gilt für den zweiten, actionlastigen Teil des Romans. Selbst das, was Hayden mit seiner winzigen Crew zuwege bringt kommt glaubwürdig rüber.


    Für mich ist Russell momentan der beste lebende Autor marinehistorischer Romane.

    Der erwähnte Fehler in der Kontinuität bei O'Brian ist ja nicht nur hier und in den beiden Vorgängerforen ausführlich diskutiert worden. O'Brian hat glaube ich selbst einmal dazu Stellung genommen und erklärt, wenn er noch mal von vorne anfangen könnte, würde er die Geschichte weit vor dem Jahr 1800 beginnen, um mehr Zeit zur Verfügung zu haben. Er hat eben einfach nicht damit gerechnet, dass aus dem Roman "Kurs auf Spaniens Küste" mal ein 20-teiliges Werk werden sollte.

    Ich muss auch sagen, das hat Adam gut hinbekommen. David Winter als Hannoveraner mit englischer Verwandtschaft in der Royal Navy, das geht sicherlich historisch durch. Aber in mangelnder historischer Genauigkeit lag Adams Schwäche sowieso nie.


    Eher hat mich schon bei diesem ersten Band gestört, wie verschwenderisch Adam mit der Fülle Abenteuern umgeht, die sein Held erlebt. Da hätte er sich durchaus auf etwas weniger beschränken und das dann sauberer und detailreicher durcherzählen sollen. Aber an dieser Stelle ist das noch Jammern auf hohem NIveau.

    So schwierig sind die nicht zu lesen, allerdings gewöhnungsbedürftig, weil Lambdin einige Charaktere einen völlig übertriebenen Dialekt/Akzent sprechen lässt, der den Lesefluss etwas stört.