Beiträge von Angarvater

    Well, Mylord,
    schön das die Lady Euer Gefallen findet! Tja, und die richtige merkantile Stimmung wird sich erst ergeben, wennn die Ladung eingenommen wird. Irgend etwas wird da in der Werft von Wein und anderen guten Lasten gemurmelt. Die Auftraggeber des nächsten Schiffes drängeln ja auch schon. :lol::lol:


    Aye Jessica. Ja das ist hier echtes Blattgold. Alternativ könnte man auch Blattmetall ( irgend was wie Messing) nehmen. Das ist etwas günstiger zu haben, aber spröder als Gold. Das Blattgold läßt sich ganz einfach aufbringen. Die fettfreien Oberflächen werden mit einem speziellen Kleber eingepinselt, der dann gut trocknen muß. (gibt es z.B. von Marabu)
    Dann wird das Blatt einfach,bitte sensibel vorgehen, auf die Oberfläche aufgelegt und mit weichem Tuch aufgetupft. Abkehren mit einem Pinsel, und dann die dabei entstehenden Fetzchen mit dem Pinsel auf nicht vergoldete Stellen aufkehren und an tupfen. Je nachdem ist leichtes anpolieren mit einem weichen Tuch danach auch ganz probat. Ist mit etwas Materialgefühl nicht besonders schwierig.



    Best regards Angarvater

    Aye, Speedy,


    der Winkel bleibt tatsächlich so. Ansonsten bekäme man auf diesen doch nicht sehr großen Schiffen kaum die beiden recht großen Lateinersegel an Fock und Groß dran.


    Einfach ist sehr relativ. Zumindest sind solche einteiligen Masten lange nicht so kompliziert wie die mehrschaligen Masten der Rahsegler heruzstellen.


    Regards Angarvater

    Danke für die freundlichen Worte zu meinem Schiffchen!


    Als Nächstes ging es dann an die Takelage. Abgesehen von der oben schon beschriebenen Doppelbesegelung hatten diese Schiffe keine Vor- oder Backstage. Daher wohl auch die für die Schiffsgröße mächtigen Masten, und bei Fock und Besan die starke Neigung.


    Zuerst wurden einige ordentliche Klampen benötigt, die an den Masten angeschlagen werden.


    Hier die Fertigungsschritte ( die Bilder sind etwas grobkörnig da I Phone Photos bei wenig Licht)


    Fräsen des Profils


    Das sich ergebende Strangprofil


    Nach dem Sägen bohre ich hier eine Zentralbohrung, da ich die Klampen mit Stft und Leim am Mast ansetze.


    Etwas Feilen und Schleifen ergibt dann eine brauchbare Klampe


    Mastbau ist hier nicht sehr aufwändig, da die Masten im Original aus einem Baumstamm gearbeitet wurden.
    Drechseln auf der Bank. Ich verwende für Masten und Rahen gern Ramin, da das ist gut zu drechseln und schleifen ist.


    Die Mastköpfe werden für die Scheibgatten viereckig geformt. Mache ich hier mit einem Schleifzylinder auf der Fräse. Die Winklel sind mittels Teilapparat recht genau einstellbar.


    Das Scheibgat wird gebohrt und gefräst.


    Es bietet sich an die Bohrungen für die Klampenstifte gleich mit Hilfe des Teilapparates zu bohren.


    Dann noch die Masten geteert und eingebaut.


    Best regards Angarvater

    Weiter im Bauverlauf


    Die Hauptluke mit ihren Abdeckungen. Die habe ich in Anlehnung an Mondfeld und Curti als zweigeteilte Dachform gebaut, da diese typisch für Handelsschiffe war und zum Teil heute noch ist. Insbesondere läßt sich dann nur eine Seite oder auch nur ein Teil öffnen um z.B. kleinere Ladung stauen oder löschen zu können.


    Die Lenzpumpe


    Die kleine Ladeluke auf dem Achterdeck habe ich auch als Schwerlastluke in Bogenform gebaut.


    Hier der Blick nach Achtern mit dem Kajütsniedergang und dem dahinter befindlichen Kompasshaus


    Und hier fertig mit der Tür zum Niedergang.


    Die Kapitäne, häufig auch gleichzeitig die Eigner, dieser Schiffe waren genau wie die Kapitäne der Frachter in nördlicheren Gewässern keine armen leute. N.B. sind sie es heute wohl auch nicht. Barockgemäß wurde also das Heck gut dekoriert. Das war eine ziemlich herausforderung für mich. Allein die Schmuckumrandungen von Spiegel und Seitenflächen waren problematisch. In Holz von mir garnicht zu machen. Dann fiel mir aber diese Lösung ein: 2mm Lötdraht auf Vierkant geformt lies sich gut biegen und ergab eingermaßen ordentliche Ränder.


    Gold muß sein, daher blattvergoldet. ALs Farben verwende ich bei der Gianna auch wieder Tempera. Englisch Rot, Elfenbeinschwarz und Van Dykbraun für die geteerten Holzpartien. Das war übrigens ein Hinweis der Baugang des Tampels.


    Dann kam die Schnitzereiarie dran. Akanthusornamente waren ja wohl in der Zeit der letzte Schrei. Na gut, etwas sehr holperig, aber es übt.


    Und hier das Heck mit der Ruderanlage


    Morgen kommen dann noch die Bilder bis zum aktuellen Stand des Baues


    Kindly Angarvater

    Ich mache hier mal einen Schnelldurchgang.


    Diesmal habe ich nicht klassisch mit zwei Beplankungen gebaut, sondern die Räume zwischen den Mallen mit 5mm Pappelsperrholz gefüllt, und dann auf Maß und Form geschliffen.


    Die Aussenbeplankung besteht aus Nußbaum. 7 *1mm von Fa Horschig. Sauberes Material, das sich gut verarbeiten läßt.


    Dieser eigenwillige Vorbau, den kann man eigentlich nicht als Gallion bezeichnen, ist wohl eines der Chrakteristika dieser Schiffe


    Haupt- und Achterdeck


    Blick vom Ruderstand aus über das Großdeck mit seiner Hauptluke


    Der komplette Rumpf- und Decksaufbau. Hier sind die Speigatten ganz gut zu sehen. Im Plan waren sie in Lage und Größe nur Ansatzweise angegeben, sodaß ich sie nach den üblichen Platzierungsüberlegungen eingebaut habe.

    Aye,Speedy,


    ich hab es bisher nicht so mit dem Schnitzen. Aber einen Traum schon seit meiner Kindheit nämlich den Bau einer Statenjacht. Als Junge konnte ich den damaligen Bausatz von Graupner nicht bezahlen, und hätte ihn wohl auch nicht fertig gekriegt. Nun, dafür hat mein Vater zusammen mit mir ein schönes, schwimmfähiges Segelboot gebaut.


    Indes, Träume sterben nicht. Also habe ich mich an das Schnitzen im bescheidenen Rahmen beim Bau der Pinco ( Baubericht kommt) herangearbeitet. Die Ergebnisse sind zwar noch etwas holperig, aber immerhin. Ergo: wenn die Gianna, so heißt die Kleine, fertig ist wird als nächstes eine Statenjacht auf Kiel gelegt. Dazu gibt es con Seawatch Books zwei sehr schöne Bücher, die zwar den Bau der Utrecht beschreiben, was mich aber nicht davon abhalten wird anhand der Bilder aus dem NMM daraus die Mary, die die Kaasköppe Charles II schenkten, zu machen.


    Angarvater

    Nach etlichen Bausatzmodellen habe ich im Spätsommer 14 mein erstes Scratchmodell in Angriff genommen. Da mich die etwas eigenwilligen Mittelmeerschiffe schon immer sehr faszinierten und ich mal keine Lust auf ein Kriegsschiff hatte entschied ich mich für die Pinco nach Plänen von Euromodell-Como im Maßstab 1:36.


    Ein für das Age of Sail typisches Handelsschiff im gesamten Mittelmeer. Tragfähigkeit 300Tonnen, Besatzung Kapitän und 6 Mann. Besonderheit ist, das diese Schiffe mit zwei Besegelungen ausgestattet waren. Bei guten Segelwinden fuhr man diese Schiffe mit Lateinerrigg, bei Sturm wurde auf Rahsegel umgeriggt.


    N.B. wenn ich weis wie groß die Photos sein dürfen, und ob sie ein Wasserzeichen haben müssen fahre ich mit dem Bericht und den zugehörigen Bildern fort.


    Best regards ANgarvater