Beiträge von Angarvater

    Danke Aga, aber so eine richtige Arbeitsanleitung ist das ja nun nicht. Da fehlt noch einiges.


    In der letzten Zeit war Blöcke und Takel anfertigen Haupttätigkeit im Dockyard.


    Die oberen Stropps der Wanten sind gekleedet und geteert, da sie dauerhaft am Mast angeschlagen werden.


    Insgesamt ist die Takelage so eines Mittelmeerkauffahrteischiffes eine gegenüber den Squareriggern " unserer Zeit" eine ziemlich einfach Angelegenheit.
    Interesseant ist aber, daß die gesamte Takelung auf Effizienz ausgerichtet ist. Beispielsweise die Wanten von Groß- und Fockmast. Hier werden mehrfachübersetzte Taljen so eingesetzt, daß sie von den wenigen Hands ( so eine Pinke wurde von 6 bis 7 Matrosen + Schiffer gefahren) gut zu handhaben sind. Zumal die Besegelung, wenn Schwerwetter aufzog, relativ schnell auf Rahsegel umgetakelt werden konnte.


    Noch deutlicher ist das an den Zügen für das Aufholen der Ruten zu sehen. Beim Groß ein neunfach Zug, bei der Fock ein sechsfach Zug. Aber die kommen am Modell erst demnächst dran.


    Soweit für Heute. Als nächstes werden die Wanten der Fock getakelt und dann kommen die Ruten der Lateinersegel in die Fertigung. Glücklicherweise haben sich Mylady bereiterklärt die Segel zu nähen. Welch Erleichterung!


    Best regards Angarvater

    Derzeit habe ich die Marlborough Biografie (Teil eins) von W.S.Churchill in Arbeit. Churchills Sprache ermöglicht es mir ,selbst in der Übersetzung, dieses sehr umfängliche Buch fast wie einen Roman zu lesen.

    Zitat von "Bonden"

    Der größte Fehler bei POB ist, dass er starb, ohne die Reihe mit mindestens weiteren zehn Bänden ordentlich zu beenden! :evil:


    Aye, Admiral,


    Du hast es auf den Punkt gebracht!


    Trotzdem: Three cheers for POB !!!


    Angarvater


    (wo bei allen guten Göttern haben sich die beiden Jungs mit den Krügen im Smiliegefilde versteckt?)

    Ich meine, daß diese schönen Reihen ja kaum oder garnicht als Darstellungen historisch genauer Abläufe gedacht und geschrieben worden sind. Das Versetzen einer Erzählung in eine andere Zeit eröffnet doch dem Schreiber unglaubliche Gestaltungsmöglichkeiten. Wer kann sich denn heutzutage wirklich in die fachlichen Gedanken und auch die Empfindungswelt eines Seemannes im Age of Sail hineinversetzen. Sicher, die See ist immer noch in ihrer erhabenen Größe die Selbe wie vor langer Zeit. Nur dürfte es schon ein großer Unterschied sein, ob ich mit einem Segelschiff fast allen Launen und Kapriolen von See und Wind ausgeliefert bin, oder meine 40000 KW anlaufen lasse und gegenan fahre, oder dann einlaufe wann ich es will.


    Die wirklich gesicherten historischen Fakten beschränken sich im Wesentlichen auf die Kalenderdaten, die wenigen offiziellen Dokumente und persönlichen Aufzeichnungen. Und POB beschränkt sich in literarischer Freiheit darauf seine Helden in einer weit zurück liegenden Zeit, von der der heutige Leser nur weis, daß es da keine Maschinen,kein Telefon usw. gibt anzusiedeln. Die Historischen Eckdaten bestimmen doch nur den ungefähren Zeitrahmen, und sollen wohl auch nicht mehr sein. Er hätte auch einleitend sagen können: once upon a time there was.....


    Im Übrigen wird dieser literarische Kunstgriff ja in anderen Genres auch benutzt. Starwars, Der Herr der Ringe usw. Immer werden eigene Universen geschaffen und es kann sich der Leser von seinen Helden dothin mitnehmen lassen.


    In sofern ist für mich diese schöne Paradieswelt, die Maturin im Krater erlebt, eine herrliche Reise in eine mir nicht zugängliche aber fasziniernde Traumwelt.

    Interessant ist für mich, daß alle paar Jahre immer wieder Segelfrachterideen auftauchen. Von den Rotorseglern, über den Schleppdrachen bis hin zu diesem norwegischen Projekt. spannenderweise immer in zeitlicher Nähe von ernsthaften Aktionen der Regierungen Schadstoffemissionen bei der Frachtschifffahrt runter zu regeln.Ob da wohl ein Zusammenhang besteht?

    Soweit der Postcaptain nicht ofiziel als dienstunfähig eingestuft ist bleibt er Geschwaderchef. Bei einem großen Verband wie bei Trafalgar ist die Weitergabe des Kommandos beim Ausfall des Erstkommandierenden von Vornherein festgelegt. Das gilt m.E.nach auch für solche kleinen Verbände. Also nach dem Postcapt. der dienstältere der beiden Commander. Der 1. Offizier wird das Gefecht, sofern es sich um eine kurze,heftige Batallie handelt, als stellvertretender Kommandant zu Ende führen. Zieht sich die Aktion hin, wird auch dabei die Führung des Verbandes auf den dienstälteren Commander übergehen.

    Zwei Möglichkeiten entweder mit einer Nadel durch das zu Kleedende Seil durchstechen, oder mit einem halben Schlag am Seil festknoten.kommt auf die Seilstärke an.
    Ich sichere die Anfangs- und Endstelle immer mit wenig niedrig viskosem Kleber
    Angarvater

    Da Bonden nach dem Kleeden fragte hier eine kurze Darstellung meines Verfahrens.


    Ich mache das mit der hier gezeigten "Kleedemaschine"










    Zum Kleeden verwende ich häufig 0,3mm Polyestergarn. Das fusselt nicht, und ergibt eine schön dichte Kleedung.


    Zu Anfang habe ich das mit Hilfe einer kleinen Spule gemacht, und die einfach immer schön um das Want gedreht. Das war mir aber schon bei der Pegasus zu ineffektiv. Daher diese kleine Vorrichtung, die sich immer wieder gut bewährt. Im weiteren hatte Sir Joseph mal so eine kleinere Handkleedemaschine beschrieben.


    Best regards Angarvater

    Ich habe mir gestern,nach freundlichem Hinweis ihrer Ladyschaft , das Ganze angesehen. Es gab einige Seltsamkeiten im Kommentar, da waren dem Textschreiber wohl etliche Begriffe anscheinend nicht so ganz kar. Etliche Szenen wurden mehrfach wieder eingeblendet, was ihren Aussagewert aber auch nicht erhöhte. Das es kein schiffstechnisch/historischer Fachbericht werden würde war schon gleich klar. Es gab viele kurz angesprochene Fakten, die aber nicht sehr deutlich und erläuternd. So wird z.B.ein paar mal gesagt, daß die Schiffbauer zu der Zeit keine Pläne sondern " Tabellen" oder ähnliches verwendeten. Dazu zeigte man den Shipwright mit seinem Zirkel auf Zeichnungen, in deren Äste Spanten u.a. Bauteile gemalt waren, herumgreifen. Dann der Sprung : Sägekuhle- Zuschnittlager - Spantenaufbau. Wäre schön mal, wenn auch nur kurz, zu zeigen wie das denn so gemacht wurde. Vom Plan bis zu diesem Riesenkahn. Aber es war auch kein richtiger Kintopp. Da waren ja durchaus einige Handlungsstränge( z.B.die schöne Kerzenzieherin, die dem Untergang entkommt und dabei Ihren Mann verliert) aus denen man eine schöne, dramatisch ergreifende Geschichte hätte machen können.
    Der Teil "Bergung und Ausstellung" war schon eine für mich deutlich bessere Reportage.


    Insgesamt: es war eine ganz nette " Infotainment" Sendung, die hinter den Möglichkeiten doch deutlich zurück blieb. Zwar nicht zum Abschalten, aber für mich auch nicht zum nochmal Ansehen.


    Angarvater

    Danke für die freundlichen Worte.
    Laß das man besser mit der Umbestellung. Jetzt ist nämlich erst mal Schluß mit Blöcken! Der Neubau muß fertig getakelt werden, und es wird schon wieder wegen des nächsten Auftrages gedrängelt. :D


    Angarvater

    Obwohl Gianna nur ein kleines Schiff ist werden circa 110 Blöcke benötigt. Insbesondere deshalb, weil die Skipper diese Schiffe ja immer mit zwei Besegelungen fuhren. Dabei blieben die jeweils gerade nicht aufgebrachten Segel ( in diesem Fall sind das die Rahsegel) fertig an den Rahen angeschlagen auf Deck in Bereitschaft. Also mit dem ganzen Takelgeschirr.


    Die Violinblöcke habe ich konventionel, also aus einem Stück Holz mit simulierten Scheiben hergestellt.
    Die anderen in Schichtbauweise. Also aus zusammengeklebten 1mm Wallnußstreifen.


    hier ein " Blockstreifen"


    Nach dem Trennen und Beschleifen entstehen dann ganz ordentliche Blöcke


    Die Scheiben der Blöcke mache hier, bei den kleinen Exemplaren, aus 3mm Lötdraht


    Bei den größeren Blöcken verwende ich Messingscheiben ( 4 - 5 mm )


    Einwenig mit Maschine und Hand schleifen


    Hier die Ergebnisse:


    Und hier einbaufertig in den Varianten seilgestroppt und mit Eisenstropp.


    Cheers Angarvater

    Und selbst wenn man gefahren ist kann man sich, oder besser kann ich mich nicht wirklich in die Situation dieser Männer auf diesen Schiffchen hineinversetzen. Ich schreibe ganz bewußt Schiffchen. Denn selbst so eine Victory oder eine Ylland sind im Verhältnis zum Beispiel zu einem Containerfeeder in der Ostsee klein und zerbrechlich. Garnicht zu reden von den Schiffen auf großer Fahrt. Nur allein der Gedanke daran, daß so ein schöner Segler so weit überliegt, daß seine Rüsten eintauchen macht den Frachtschiffmann sehr nervös. Oder auch die normale Krängung bei guten Segelwinden, und das dann auch noch bei schwerem Wetter!!!!!


    Und dann noch: keine gute Maschine im Schiff mit der man ordentlich fahren kann. Oder auch so ein Ankermanöver. Dutzende von Hands, die sich elendig abmühen den Schlickhaken aufzuholen.
    Wenn ich das alles so bedenke, finde ich, daß die Autoren das schon ganz prima darstellen.
    Für mich ist die Geschichte und die Chraktere wichtiger. N.B. so ganz dicke Fehler, z.B. bei den geographischen Gegebenheiten sind mir bisher noch nicht aufgefallen.


    Angarvater