Zitat von Deetjen:
1) Wenn Howard für eine "kleine Brigg" schon 3 Boote angibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kutter und sei er noch so klein, lediglich ein Boot mitgeführt haben soll. Sofern ein Boot an Heckdavids hing, gehe ich von einem weiteren, grösseren Boot auf Deck, an der Steuerbordreeling, aus, da unter dem Baum weder genügend Länge noch Höhe zur Verfügung steht. Andererseits soll die AVOS nur eine Besatzung von 12 Mann gehabt haben.
Wenn es überhaupt bei Kuttern einen Heckdavid gab wurde m.E. auch nur dieses eine Boot dort mitgeführt. Bei diesen doch sehr kleinen Schiffen war es eher üblich das Beiboot hinterher zu schleppen. Das ist ja sogar bei heutigen Segelyachten aus Platzgründen noch üblich.
Kriegsbriggs brauchten für diverse Einsätze diese Beiboote um z.B. bei Kommandounternehmen Kräfte befördern zu können.
12Hands reichen durchaus um so einen Kutter zu fahren.So eine Kuttertakelung kann mit einer Wache allein gewendet oder gehalst werden. Die Staatenjachten, die auch nichts anderes als Kutter waren, hatten eine Besatzung von nur sieben Hands inklusive des Skippers. Gegenüber einem Kutter war eine Brigg (auch eine kleine) schon ein richtiges "Schiff" auf dem ein Haufen Personal gebraucht wurde um die Rahsegel zu bedienen. Bei den britischen Navycuttern, insbesondere im Küstenwachdienst, waren meist deutlich mehr Hands an Bord um manövrieren und gleichzeitig die Artillerie bedienen oder Personal abordnen zu können um z.B.einen aufgebrachten Schmuggler zur Basis segeln zu können.
Soweit ich weis wurden die Kanonen (eher Kanönchen) bei Marschfahrt ausgerannt und festverzurrt gefahren. Dabei waren die Rohre tamponiert um sie vor Spritzwasser zu schützen.
Angarvater