Beiträge von Angarvater

    Sehr gut, Gentlemen!


    Auf der Werft waren einige Fortschritte zu vermelden. Die Beplankung des Spiegels und die den oberen Teil tragenden Elemente wurde als Rohbau fertiggestellt.




    An diesen Bildern läst sich das, was ich bezogen auf den Schiffsschwerpunkt sagte ganz gut erkennen. Bei diesem Schiff ging das ja noch ganz gut. Anderenfalls hätte Drake das Horn wohl kaum überstanden. Ich finde es nur sehr interessant zu sehen, daß sich allem Anschein nach niemand in den nächsten Jahrzehnten wirklich grundlegenden Gedanken beim Bau größerer, und ich meine wirklich größerer Schiffe als die Golden Hind, über die Schwerpunktlage und die anderen Fragen der Stabilität gemacht hat.
    Denn hätte man da nicht nur einfach mal drauflos und größer gebaut wäre als bekannteste Fehlkonstruktion die Vasa nicht schon beim ersten Auslaufen abgesoffen.


    Best regards


    Angarvater

    Vielen Dank für Eure freundlichen Worte zu meinem Nebau!



    Sehr elegante Rumpfform....jaja, damals konnten die noch schöne Schiffe bauen hail
    LG
    Peter


    M.E. Ist das mit der Eleganz so eine Sache. Die im Verhältnis zur Rumpfgrösse doch sehr hohen Vor- und Achterkastelle ergaben auf der Kreuz, die bei den möglichen Winkeln am Wind so schon eine mühsame Angelenheit war, eine recht hohe Abrift und auch nicht gerade ein tief liegendes Metazentrum.


    Was ich unglaublich finde ist, daß Drake, Frobisher und wie sie alle hießen mit diesen Kähnen rund um die Kugel gesegelt sind und das zumindest meistens bis nach Hause zurück geschafft haben. Wenn ich mir eine Umsegelung des Horns damit vorstelle packt mich schon ein leichtes Grausen. Selbst mit einem stabilen und nicht ganz kleinen Schiff zeigt einem die See dort immer wie mächtig sie ist und wie klein man selber trotz ein paar Tausend Wellenkw ist.


    Darum: Raise your Glas and then: Three Cheers to all the oldtime Sailors!


    Best regards


    Angarvater

    Das kommt wohl sehr darauf an wer und wo so ein Bratspill gemacht wurde. Insbesondere aber auch darauf ob man genügend geeignetes Holz hatte um die „Welle“ aus einem Stück fertigen zu können. Bei der Replika der Utrecht wurde aufgrund der Recherchen vor und während des Baues ein recht massiver Eichenstamm als Spill zugerichtet. Die Holländer hatten ja keine geeigneten Eichenwälder und bezogen ihr Schiffsbauholz per Floß über den Rhein. Da kam es dann auch nicht auf ein Stück mehr für das Spill an. Verwendet man Nadelholz läst sich daraus eine prima Welle machen die sich gut mit Hartholzbrettern bekleiden lässt. Das gibt dann eine höhere Abriebfestigkeit und durch die Eckigkeit eine ordentliche Traktion beim Hieven.


    Um es nicht zu vergessen: feine Konstruktion und sehr schöne Arbeit!


    Angarvater

    Zitat von Deetjen:
    1) Wenn Howard für eine "kleine Brigg" schon 3 Boote angibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kutter und sei er noch so klein, lediglich ein Boot mitgeführt haben soll. Sofern ein Boot an Heckdavids hing, gehe ich von einem weiteren, grösseren Boot auf Deck, an der Steuerbordreeling, aus, da unter dem Baum weder genügend Länge noch Höhe zur Verfügung steht. Andererseits soll die AVOS nur eine Besatzung von 12 Mann gehabt haben.



    Wenn es überhaupt bei Kuttern einen Heckdavid gab wurde m.E. auch nur dieses eine Boot dort mitgeführt. Bei diesen doch sehr kleinen Schiffen war es eher üblich das Beiboot hinterher zu schleppen. Das ist ja sogar bei heutigen Segelyachten aus Platzgründen noch üblich.
    Kriegsbriggs brauchten für diverse Einsätze diese Beiboote um z.B. bei Kommandounternehmen Kräfte befördern zu können.


    12Hands reichen durchaus um so einen Kutter zu fahren.So eine Kuttertakelung kann mit einer Wache allein gewendet oder gehalst werden. Die Staatenjachten, die auch nichts anderes als Kutter waren, hatten eine Besatzung von nur sieben Hands inklusive des Skippers. Gegenüber einem Kutter war eine Brigg (auch eine kleine) schon ein richtiges "Schiff" auf dem ein Haufen Personal gebraucht wurde um die Rahsegel zu bedienen. Bei den britischen Navycuttern, insbesondere im Küstenwachdienst, waren meist deutlich mehr Hands an Bord um manövrieren und gleichzeitig die Artillerie bedienen oder Personal abordnen zu können um z.B.einen aufgebrachten Schmuggler zur Basis segeln zu können.


    Soweit ich weis wurden die Kanonen (eher Kanönchen) bei Marschfahrt ausgerannt und festverzurrt gefahren. Dabei waren die Rohre tamponiert um sie vor Spritzwasser zu schützen.


    Angarvater

    Glas oder nicht Glas? Meine Schiffe liegen offen auf ihren Liegeplätzen im Haus, und werden bedarfsweise abgestaubt. Das Problem ist nämlich, daß die Glaskästen schon recht groß werden.
    Wenn beim „Aufklaren“ mal etwas zu Bruch geht gibt es eben eine Werftliegezeit.



    Ich habe ja beide, also die Agamemnon und die Pegasus gebaut, und muß sagen, daß beide Bausätze in Ordnung sind. Bei beiden bot es sich an über das, was der Bausatz bietet hinaus noch
    weitere Details zu fertigen. Muß aber nicht sein.


    Ich habe beide Kits bei Cornwall Models( UK) gekauft da sie dort deutlich günstiger zu haben waren.


    Best regards
    Angarvater

    Genau vor diesem Problem stand ich beim Bau der Utrecht. Um den Rumpf sauber zu formen habe ich das Spantengerüst relativ genau an dem der „großen“ Utrecht orientiert. ( nicht so perfekt wie bei einem Admiralitätsmodell, sollte ja auch nicht zu sehen sein). Als ich die Back schon mit Decksplanken geschlossen hatte kam mir der Gedanke den Rumpf im weiteren auszubauen und daraus ergab sich dann die Idee das Deck backbords offen zu lassen. Mit dem Gedanken diese ganze schöne Arbeit unter Deck verschwinden zu lassen konnte ich mich nicht anfreunden.

    Moin Deetjen,


    die Luksülls liegen auf den Decksbalken auf, und die Planken werden gegen das Soll gestoßen und auf den selben Balken wie das Süll genagelt. Würde man einen umlaufenden Rahmen um das Süll einbauen müßten die Planken und der Umlauf auf zusätzlicher Unterkonstruktion aufgebracht werden. Das gebe einen Haufen unnötige Nähte und Befestigungspunkte.


    Best regards


    Angarvater

    Wenn man auf einem solch kleinen Schiff überhaupt ein Beiboot an Deck mitnehmen wollte dürfte das der einzige Platz sein an dem das möglich
    wäre, ansonsten paßt das Ding nicht zwischen die Masten ( Nagelbank, Kombüsenschornstein usw sind im Wege). Das heißt natürlich, daß das nur auf Marschfahrt machbar ist. Im Gefechtszustand steht da eine Kanone in der hinter dem Beiboot befindliche Stückpforte. Auf Marschfahrt kann man das Stück längsdecks an die Bordwand laschen. Eventuell, um das Boot unter zu bringen, mußte die Kanone vorlicher oder achterlicher versetzt angelascht werden.Ansonsten wurden Beiboote, wie auch heute noch bei kleinen Jachten, achtern mitgeschleppt.


    Auf die Idee Beiboote mittels David am Heck mitzuführen kam man erst relativ spät.