Beiträge von Angarvater

    Aye, Bonden


    Soweit gehe ich in meinen Überlegungen zwar nicht, empfinde aber manchen Schiffsständer fast als Selbstzweck. Zudem kommt für mich hinzu, dass etwas größere Modelle noch wuchtiger wirken als sie so schon sind. Ich denke dabei z.B. an die Agamemnon, die über alles immerhin 1,3 m lang ist. Eine andere Variante ist die mit den Säulenständern. Das habe ich bei der Agamemnon mal ausprobiert. Ging für mich garnicht, da ich immer das Gefühl hatte, dass der Pott gleich kentert.


    Aber wie würde Dr. Maturin sagen: Horses of corses!


    Best regards


    Angarvatr

    Damit das mit der Farbe weitergehen kann, nämlich der des Unterschiffes, habe ich jetzt den Ständer für die GH hergestellt. Wie in den letzten Jahren auch diesmal ein Acrylteil, Wandstärke 8mm.




    Um meinen Enkel Rasmus zu zitieren: Da schwebt sie dahin.



    Da das Teil funktionoert wird heute Abend die Malergang anrücken und das Unterschiff schön weiß pönen.


    Cheers!


    Angarvater

    sehr schön anzuschauen. Die Farbigkeit dieser Epoche hat was.


    Aga

    Zur Farbigkeit, will eher sagen Buntheit dieser Epoche und damit auch zu meinem Neubau ein paar Worte. Zu Anfang des Projektes habe ich , warum auch immer, mir Gedanken darüber gemacht die GH vielleicht doch als Blankholzmodell zu bauen. Insbesondere Agas und Bondens Hinweise die etwa so lauteten : .. diese Epoche war sehr bunt...brachte mich zu weiterem Nachdenken und - forschen, mit dem Ergebnis der von mir am Modell versuchsweise dargestellten Fabempfindung und der Farb- gestaltung der elizabethanischen Epoche.


    Zudem wurde mir aufgrund der Überlegungen wieder deutlich, dass es, wie ich schon in einem älteren Post schrieb, nicht so meine Sache ist meine ohnehin nicht sehr großen Tischlerfähigkeiten darzustellen zumal für Schiffe und insbesondere die Holzpötte Schutzanstriche existenziell wichtig sind.


    Best regards


    Angarvater

    @Anobium Punctatum


    Ich verwende Temperafarben aus dem Künstlerbedarf ( Schmincke und Lukas ). Mir fällt die Arbeit damit leichter als mit den Acrylaten. Leicht transparent zu arbeiten ist genauso wie Blankholzbau nicht so mein Geschmack da ich in "Groß" , ausgenommen kleine Luxusboote, keine Schiffe ohne kräftigen Korrosions- oder Errosionsschutz gesehen habe, und das waren während meiner Fahrenszeit schon so einige Kähne. Ich denke, daß die Kapitäne der damaligen Zeit sehr auf Holzschutz erpicht waren um ihre Pötte möglichst lange am Leben zu halten.


    Zwar bewundere ich bei den Könnern des Blankholzbaues ihre Handwerks- und Kunstfertigkeit, aber das ist eben nicht , wie sagt man so schön, mein Ding.


    Heute konnte ich die Malerarbeiten abschließen. Hier nun noch ein paar Bilder vom Neubau heute Abend.



    Ihre Majestät findet jetzt Ihre Insignien und das Wappen Ihres Hauses in voller Pracht am Schiff.



    Best regards and cheers!


    Angarvater

    Gentlemen!


    Vielen Dank für Euer freundliches Interesse am Neubau!


    @ Speedy Ich schätze, dass nach längerer Seefahrt von der Dekomalerei nicht mehr viel übrig gewesen ist. Soweit ich weis führte man immer eine kleine Reserve an Stockholmtar zum nacharbeiten wichtiger Bereiche mit. Dann dürfte die GH ziemlich schmucklos nach England zurückgekommen sein.


    Das Thema findet sich ja sogar in der Literatur wieder. So pönen die Jantjes auf der Surprise vor dem Heimathafen immer mal wieder ihren Kahn damit er beim Einlaufen „ship shape“ist.


    Bei Drake, und auch seinen Leuten diean der Beute beteiligt waren, kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Viel Farbe nahm viel Laderaum weg. Also wozu sollte das gut sein. Was zählte war die Beute mit der der Kasten so vollgestaut war, dass Drake sogar die Kanonen über Bord gehen lies anstatt Ladung zu reduzieren. Wie heißt das doch so nett: First things first

    Aye, Bonden,


    bin Deiner Anregung gefolgt, und habe das kleine Thema mit einigen Ergänzungen in T und T eingestellt.



    Heute war ein weiterer "Maltag" auf der Werft. Die obere Dekorreihe des Achterschiffes, etliche Strecken der dortigen schmalen Leisten, und ganz im Tudorgrün die Stützen und Rahmen der Galerie waren zu bearbeiten.



    Die Frage nach dem Heckspiegelbild habe ich entgegen den vor Längerem gemachten Überlegungen zum Bild gelöst indem ich die Königsstandarte der Queen Elizabeth I. dafür genommen habe. Darauf gekommen bin ich, da eine Replika im UK genau dieses Königswappen trägt. Nebenbei ist es durchaus möglich, daß die GH, die ja auf Befehl der Queen nach der Weltumsegelung hergerichtet und als nationales Schaustück bis 1662 in London für Besucher öffentlich zugänglich war, dies Wappen zu der Zeit trug.


    Egal, die Puristen des Modellbaues werden daran genügend zum Kopfschütteln finden. Aber wie hat schon Lessing geschrieben: manche finden ein Haar in der Suppe, weil sie den Kopf solange darüber schütteln bis eins hineingefallen ist. :):)


    Zum Verfahren: das Bild steht als gemeinfreie Datei in Wikipedia UK. In Powerpoint formatiert und den Ausdruck eingepaßt und mit Lack bearbeitet.



    Dementsprechend bekommen die Felder der Schanz der Galerie noch die Tudorrose und die Insignien der Königin.


    Cheers


    Angarvater


    P.s. Mir gefällt am Königswappen im Detail besonders das Motto semper eadem = immer das Selbe. Was
    die Queen damit genau sagen wollte hat sie nie veröffentlicht. Daher gibt es eine beachtlich Anzahl an Interpretationen dazu. Die häufigste ist wohl die, daß Elizabeth Kontinuität der Herrschaft zum Wohl des Königreiches als Regierungsstil damit postulierte. Dies insbesondere im Gegensatz zu ihrem Vater Henry VIII.
    dessen Herrschaft insbesondere in den letzeten Jahren nicht mehr berechenbar war.

    Hier beschreibe ich meine Arbeitsweise mit wasserlöslichen Farben. Dies Verfahre lassen sich aber auch gut mit Farben auf anderer Lösemittelbasis machen.


    Voraussetzung: Die Holzfläche ist sauber geschliffen entstaubt und je nach Holz einmal gewässert und dann nochmal geschliffen.


    Weichhölzer: hier stellen sich "Haare" nach dem Wässern auf. Das würde aber auch beim Erstanstrich ohne Wässern passieren.


    Hartholz: z.B. bei Schweizer Birne ( Elsbeere) tritt der "Haareffekt" kaum auf.





    Als probat hat es sich herausgestellt z.B. erst die Flächen, hier mit Deckweis, zu malen und dann vor der Weiterbearbeitung zu Lackieren.


    Ich verwende dafür Mattlack von Marabu - benzingelöst.


    Das hat den Vorteil, daß zum einen die Kapilarwirkung der Holzflächen weg ist, also keine Farbe die Abklebungen unterwandert, und fehlerhafte Bemalungen, die im nächsten Arbeitsgang aufgebracht werden, da Wasserfarbe, mit einem feuchten Tuch abgewischt werden können.


    Das hatte ich gestern Abend als mir die Gestaltung der Fläche über den blauen Elementen nach dem Entfernen der Abklebungen ganz und garnicht gefiel. Lappen naßmachen, abwischen und überlegen wie es besser gehen könnte.


    Diese Farben und Lacke lassen sich bei weiteren Lackierungen ohne Randbildung weiter führen.


    Bei dieser Matrialkombination liegt der große Vorteil darin, daß die eigentliche Farbe bei den weiteren Malerarbeiten die Lackschicht ( Kunstmaler sprechen von Fixierung) nicht anlösen kann, es also keine Vermischungen mehr gibt.


    Das lässt sich natürlich auch mit lösemittelbasierten Lacken machen. Dabei muß man nur die Schichtdicken und Lösbarkeit der Materialen beachten.

    Hmm, Gentlemen,


    es erfreut mich sehr, daß Euch meine Werkelei gefällt, macht mich andererseits auch etwas verlegen. So toll ist das nun auch wieder alles nicht.


    Der nächste Dekostreifen ist dran.


    Die Dreiecke sind gemalt. Das heißt angezeichnet und möglichst sauber mit "Masking Tape" aus dem Architekturbedarf abgeklebt. Als Farbe verwende ich auch hier Tempera. Gouache von Schminke und Lukas.
    Die Farben, die es ja in unglaublich vielen Farbtönen gibt, entsprechen nach Aussagen von Museumsarchäologen in etwa den im 16.Jahrhundert verwendeten Farbtönen.


    Als probat hat es sich herausgestellt z.B. erst die Flächen, hier mit Deckweis, zu malen und dann vor der Weiterbearbeitung zu Lackieren. Ich verwende dafür Mattlack von Marabu - benzingelöst. Das hat den Vorteil, daß zum einen die Kapilarwirkung der Holzflächen weg ist, also keine Farbe die Abklebungen unterwandert, und fehlerhafte Bemalungen, die im nächsten Arbeitsgang aufgebracht werden, da Wasserfarbe, mit einem feuchten Tuch abgewischt werden können.Das hatte ich gestern Abend als mir die Gestaltung der Fläche über den blauen Elementen nach dem Entfernen der Abklebungen ganz und garnicht gefiel. Lappen naßmachen, abwischen und überlegen wie es besser gehen könnte.


    Diese Farben und Lacke lassen sich bei weiteren Lackierungen ohne Randbildung weiter führen, da sie ihre erste Schicht leicht anlösen.




    Die Vierecke bei der Größe der Elemente von 10 x 10mm abzukleben wäre zwar möglich, wäre dann aber eine selbst mir, der gern kleinteilig arbeitet, zu viel Fummelei gewesen. Ergo habe ich mir farblich passenden Tonkarton im Künstlerbedarf beschafft und die Teile zugeschnitten und mit Weißleim angeklebt. Sieht m.E. nach dem Lackieren annehmbar aus.


    Best regards


    Angarvater

    Gut gemacht!


    Das im Bausatz vorgesehene Rack ist eines, dass vor allem bei Squareriggern insbesondere für die oberen Rahen eingesetzt wurde, da hier ja die Rahen bei der Veringerung der Segelfläche an der Stenge niedergeholt werden konnten. Allerdings müssen dazu auch die Klotjen so groß sein, dass sie und nicht die Führungselemente des Rack auf der Stenge laufen.


    Und wegen des Fachwortes „ Schamfilbemusung“ hat es wenig Zweck bei solch allgemeinwissenden
    Suchmaschinchen wie Google nachzugucken. Das ist eben eine Schutzbekleidung die heute fast nicht mehr vorkommt. Der einzige Schamfilschutz ist seit der Einführung der Stahlseile die Kleedung der Seile.


    Soweit ich weis wurden die Ruten bei diesen Lateinertakelungen auch nicht immer bei einer Wende um den Mast herumgeführt um dann auf der anderen Mastseite zu liegen. Dafür war die Bemusung
    zum Schutz des Mastes und der Rute, die dann ja lange an der selben Stelle schamfilten, schon recht Materialschützend.

    Aye, Aga,


    beim Auslaufen zur Kaperfahrt , so denke ich, wird er den Pelikan auf dem Heckspiegel gehabt haben, zumal er nach einigen Berichten vorher schon zur "Erprobung" bis zur spanischen Nordküste gesegelt ist. Ich kann mir vorstellen, daß der Fuchs Drake das ganz bewußt gemacht hat um den Spaniern seinen Pelikan vorzuführen. Und genau so gut kann ich mir vorstellen, daß die Signatur der Pelikan als das Schiff des zu dem Zeitpunkt bekannten und gefürchteten "Piraten" bekannt gemacht wurde. Das "Umtakeln" nachdem er Amerika erreicht hatte gab ihm zumindest zu Anfang gegenüber den dann viel argloseren Spaniern, vor allem denen im Pazifik einen enormen Überraschungsvorteil.


    NA ja, und die Goldene Hirschkuh ist m.E. nach auch nachträgliche Heldeneposdichtung. Wenn schon Hirschkuh denke ich, daß die einfach gemalt war. So etwas wie gute Malerei mit Blattgold im höfischen Stil dürfte da unterwegs nicht so richtig in Frage gekommen sein.


    Mal sehn was ich draus mache.

    Buildlog Golden Hind March 17.


    Die seitlichen und achteren Schanzkleider der Heckgalerie wurden fertiggestellt und die Tür eingebaut.




    An den Ecken der Galerie wurden (kampfstandmäßig)Verstärkungspfosten mit entsprechenden Bohrungen zur Aufnahme von Drehbassen eingebaut



    Offen ist die Frage der Dekoration des großen Heckspiegels und der Schanzkleider. NAch dem höeckelschen Plan ist im Spiegel des Königswappen der Queen Elizabeth I. und in den Seitenflächen die Tudorrose vorgesehen. Beides ist als sehr unwahrscheinlich vor dem AUslaufen zu Drakes Weltumsegelung anzusehen, da zwar die Königin Hauptanteiseignerin beim Bau der GH war, diese aber aus politischen Gründen gegenüber Spanien geheimgehalten wurde. Ergo hat Drake ja auch das Verwirrspiel mit dem Namenswechsel seine Schiffes als Camouflage betreiben. Der Pott hieß beim Auslaufen Pelikan und wurde umdekoriert zur
    Golden Hind.
    Die Frage ist daher wie gestalte ich diese Flächen.


    Best regards


    Angarvater

    @ Lord Croidon


    Bevor ich dieses Schiffchen anfing habe ich mich immer gewundert warum solche Haudegen wie Drake einen so seltsamen Balkon ans Achterschiff bauen ließen, da die Seefahrer dieses Schlages zwar, so denke ich, auch Genußmenschen ihrer Zeit waren aber ohne Sinn ( und sich im Deckchair sonnen gehörte bestimmt zu dieser Kategorie) solch relativ aufwändige Sache wohl kaum hätten einbauen lassen.


    Aber nach den Berichten aus der damaligen Zeit sind das eben Kampfstände in Bereichen die sonst nicht gut abzudecken waren. Es gibt zudem noch den Hinweis, daß man von da aus auch recht gut Entstehungsbrände nach Artillerietreffern löschen konnte.