Aye, Bonden,
macht für nen Taler Staat, das Schiff!
Aye, Bonden,
macht für nen Taler Staat, das Schiff!
Aye, Ladies and Gentlemen,
was noch zu machen war, war das "Hauptemblem" des Heckspiegels. Interessant war für mich, daß die Literatur Recherche ergab, daß die Niederländer je nach Geschmack Zeichen, Formen und Symbole zusammenstellten. Das ging ja auch problemlos, da sie keine Adelsgesellschaft mit sich herumschleppten, und somit auch niemand festlegte, wer welche Krone und mit wieviel Zacken wem zusprach.
Ergo habe ich mir mir ein Wappenschild zusammengestellt und geschnitzt.
Das Feld oberhalb des Wappenschildes bekommt noch eine Krone und so ein paar kleine "Bling-Bling" Elemente.
Jetzt kommen besonders nette Arbeiten. Details der Heckdeko und vor allem die Lampen.
Cheerio!
Angarvater
Hier eine "Spekulation" Die Kampfschiffe wurden, nach Hoving, auf der Basis der in Serie gebauten Pinasschiffe gefertigt. Deren große Variante deckt sich ziemlich mit der Größe der Kriegsschiffe. Wie Schiffbauer nun mal waren und sind haben die Meister die bewährten Verhältnisse, die der Konstruktion zugrunde lagen, nicht, oder nur ansatzweise geändert. Dabei, und hier kommt jetzt meine Überlegung dazu, packte die Marine ihnen plötzlich immer größere Rohre in die Pötte rein, was zur Folge haben konnte, daß die Lafetten eben bis auf oder über die Grätinge reichten. Die vorgeschlagene Variante mit den versetzten achteten Achsen der Kanonen erscheint mir als schnelle Lösung des Problems schon plausibel.
Angarvater
P.s. vielleicht ist diese zu Anfangs sehr ungewöhnliche Rohrlänge auch der Grund, warum bei alten Votivschiffen oder den wenigen überlieferten Modellen die Kanonen so ungewöhnlich, oder mit anderen Worten, so übertrieben lang sind.
Aye, Bonden,
Deine Geschwindigkeit beim Bau macht mich als Holzknecht schwindelig. Und es wird ein schönes Schiff.
Angarvater
Aye, Speedy,
Wappen oder vielleicht auch ein Einhorn oder soerwas?
Aye, Ladies, Gentlemen and fellow mates,
der Dekorahmen ist jetzt, fertig geschnitzt und vergoldet.
Und hier jetzt eingebaut.
Als Abschluss dieser Arbeit gab der Werftherr eine Runde Roten aus.
Und darum Cheerio!
Angarvater
Aye, Aye, Admiral,
paßt sich gerade ganz gut, da ein weiterer Abschnitt der Heckdeko gerade fertig wurde.
So, in der nächsten Schicht wird der obere Abschluss des Rahmens geschnitzt. Das dürfte gegenüber den Seitenteilen eine etwas unkompliziertere Arbeit werden.
Cheers!
Angarvater
Im Augenblick arbeite ich am "Schmuckrahmen" des Heckspiegels, Hier das erste "Bein"
Und eine Stellprobe.
Spannend wird es jetzt die linke Seite einigermaßen gleich der Rechten zu schnitzen.
Cheerio!
Angarvater
Hier nun der nächste Teil der Heckzier. Nachdem ich die beiden Schnitzteile nochmal überarbeitet hatte, war die Frage, wie anmalen. bei den Niederländern ist das mit den Farben so eine Sache gewesen. Gelb / Lichter Oker oder auch mal Gold. Wie nun? Also da lag noch eine ziemlich volle Tube "Altgold" ( Acrylfarbe) in der Schublade, und in Hovings Buch ist eine vom Autor restaurierte Pinas abgebildet, bei der sehr schön mit Gelb und Gold gearbeitet wurde. Das gefiel, und so ( siehe Bild) ging es golden weiter.
Aye, Mates!
Zunächst waren die Fenster der Kapitänskajüte zu machen. Die Schiffsführung sollte auch schon damals "Durchblick" haben, daher bekommen die Fenster Butzenglasscheiben, oder so?
Damit das so einwenig nach Butzenglas aussieht nehme ich Tüll, legen ihn schön glatt auf eine Frischhaltefolie und gebe gut Weißleim drauf. Ergebnis: siehe oben.
Weiter geht es mit der Deko des Hecks. um zu einem einigermaßen brauchbaren Ergebnis zu kommen mußte ich mir erstmal die Deko ausdenken ( in Anlehnung an derartige Elemente aus andern Bauplänen und etlichen Bildern), und dann anfangen Schnitzen. Um zum jetzigen Ergebnis zu kommen waren drei Probeschnitzungen nötig. Hier die Variante 2
Die war mir dann doch zu sehr heutige Zeit
Diese beiden sollen es jetzt sein. Einwenig zwischen Akanthus und Schneckenzucht angesiedelt
Die Teile werden Morgen nochmal nachgearbeitet, wozu ich heute Abend nach etlichen Stunden Schnitzerei keine Lust mehr hatte.
Cheers!
Haua, haua, ha! Was für eine Friemelei mit dem dünnen Papier. Und ich knurre schon, wenn ich mal mit 1mm Sperrholz arbeiten muß.
Saubere Sache!
Angarvater
Ach ja, das ist eine schöne Reise. Lange Weile kommt da bestimmt nicht auf. Wir haben mehrere solche Törns gefahren, und immer waren sie kurz.
Wenn Du in die Maschine willst musst Du nur den Chief fragen, dann holt der dich rein und zeigt dir den Klapperatismus gern.
Die nächsten fünf Köpfe wurden heute in einer Schicht geschnitzt. da die teile doch relativ klein sind ( 5mm breit und mit Sockel um die 13mm hoch, und dazu neigen runter zu fallen und sich zu verstecken, habe ich sie gleich nachdem sie fertiggeschnitzt waren eingebaut.
Zuerst habe ich noch überlegt dem Herren ganz links eine etwas geradere Nase zu verpassen. Aber nein, er heißt Meister Geierschnabel, und dabei bleibts.
Alle Mann auf Station!!
Best Regads
Angarvater
Peter_H Ist ja schon gut. So doll ist das alles auch nicht.
Okay, hier noch ein weiterer kleiner Schritt beim Bau des Hecks.
Jetzt werden als nächstes einige weiter "Köpfe und ein paar Fabelwesen geschnitzt, was erfahrungsgemäß dauert.
Angarvater
Geht’s nicht noch kleiner? Als „Modellbaugrobschmied“ dachte ich erst, dass ich eine neue Brille benötigte. Aber nein, einfach vom feinsten, und ganz fein gebaut.
Angarvater
Aye, Mates!
Die Gestaltung des Hecks bei dieser Pinas ist so eine spezielle Sache. Nach Hoving wurden diese Schiffe als Typschiffe gebaut. Der Reeder gab eine Pinas von xFuß Länge in Auftrag. Der Aufbau des Rumpfes lag als Typ Pinas fest, und wurde von der Werft auch nicht diskutiert. Gestaltungfreiheit hatte der Reeder nur bei den Dekorationen und dem Heckschmuck. Also an allem, mit dem er sich selber darstellen wollte, was aber die Funktion "Frachtschiff"nicht stören durfte. In den Bauzeichnungen findet sich ein überaus mit Deko beladenes Heck, im zugehörigen Buch etliche Fotos mit anderen Gestaltungen, und wenn man weitere Literatur hinzuzieht gibt es da auch weitere Gestaltungen.
Der Entwurf in den Zeichnungen ist schon sehr protzig / überladen gegenüber den andern Bildern. Auch ist die Frage nach Seitengalerien ( offen oder geschlossen) oder nur Dekoflächen sehr individuell. Ich mache daher nach meinem Gusto Seitengalerien mit etwas Deko. Und bevor jemand fragt: die Seitentaschen bekommen auch noch ihre Fallleitungen.
Hier eine Stellprobe mit den ersten beiden oberen Knien? / Balken mit ihren "Köpfen"
Einer der Herren auf Position.
Die ganze Gang auf Backbord
Und hier das Heck im heutigen Bauzustand
Da kommen noch etliche Köpfe, Fenster usw dazu.
Best regards
Angarvater
Aye, Bonden,
der Mann ist schon lange dafür bekannt, daß er, ansonsten umgänglich, bei Werftbesuchen sich zum Hobelspanzähler mausert.
Sehr schöne recherchiert, Aga. Danke.
Den Skippern der niederländischen Frachter scheint das alles nichts so wichtig gewesen zu sein wie den hochmögenden Kapitänen der Kampfschiffe, da sie wohl (nach Hoving) fast alle diesen seltsamen Löwen, fast schon jeweils eine Karikatur der Idee Löwe, als Galionsfigur fuhren. Und natürlich ihre großen Flaggen, damit die Hafenbatterien sie nicht, weil nicht akkreditieres Schiff, mal eben beschossen.
Ich denke, daß die obenstehenden Überlegungen wohl zutreffend sein werden. Die andere Frage ist dann auch zu was „Namensschilder“ gut sein sollten. Identifizieren konnte man ein in Sicht kommendes Schiff damit erst, wenn man sein Heck sehen konnte. Reichlich spät, wenn es entweder um Freund/ Feindkennung geht. Oder, und das dürfte den größten Teil der Schiffer interessiert haben, erkennt die Hafenbehörde meine Zufahrtsrechte an, und lässt mich den für uns freigegebenen Liegeplatz ansteuern, oder kommt der Zollkutter raus und führt mich in den Zollhafen zwecks Akkreditierung, Erstabfertigung und dergleichen mehr.In dem Fall war es dann schon besser beizudrehen und vor Anker abzuwarten was die lokaleAutorität machte.
Und für die Hafenautorität war es wichtig das Einlaufen entsprechend zu regeln, und im Zweifelsfall einen Eindringling mit ihren Kräften abzuweisen. All diese Identifikationen ließen sich m.E. nur mittels der auf jedem Schiff mitgeführten, großen Flaggen machen.
In Preußen galt die allgemeine Schulpflicht ab 1717, was zur Folge hatte, daß auch der einfache Dienst, wie z.B. Soldaten und Matrosen, Orders und Kennungen lesen konnten.Wie das in England war weiß ich nicht. Außerdem ( Spekuliermodus) konnte man ja mit so einem Namen „ unter sich“ seine Bildung demonstrieren. So eine Agamemnon zeigt schon, daß der Namensgeber seinen Homer gepaukt hatte, und somit nicht nur von Stand, sondern auch von hoher Bildung war.
Ich denke, daß der Schiffsraum zumindest mit Holzschutz, also wohl Tar ( Holzteer oder -Öl ) eingelassen wurde. Insbesondere in der Bilge und den unteren Partien des Laderaumes gab es immer Feuchtigkeit. Sei es durch Schwitzwasser (das gibt es auch bei Holzkonstruktionen ), Leckwasser (dicht im Sinne heutiger Schiffe waren die Holzschiffe wohl nie) und von oben kommendem Regen und überkommender See.
Im Unterschiff gab es immer Bereiche die auf Fahrt nicht oder kaum zu erreichen waren und wohl auch nie richtig trocken wurden. Ballast und Ladung lassen sich auf See schlecht verräumen um am Holz zu arbeiten. Da werden die Schiffbauer m.E. nach schon beim Bau begleitend zum Bauvortschritt Konservierung veranlaßt haben. Ich kann mir vorstellen, daß man irgendwann die Isolation gleich mit eingefärbt hat ( z.B.mit Ocker).
Und dann darf man auch nicht vergessen, daß so ein Schiff, ich rede jetzt nicht von den Königsschiffen, für die gelten andere Regeln, immer eine große Investition war, die lange Zeit auf vielen Reisen Cargo von einer Ecke der Welt zur anderen schaffen sollte. Und je haltbarer das Schiff war, um so länger konnte es fahren, und um so mehr Gewinn brachte es ein. Da ist und war zusätzliche Farbe ein Kostenfaktor, der den Ertrag nicht wesentlich schmälern durfte.
Ich finde die manchmal so erzählte Gründe für das Rot in Kampfschiffen etwas seltsam. Psychologische Hilfe für die Männer an den Kanonen mit Hilfe von Rot angemalten Wände etc., kann ich mir, zumindest im Age of Sail, nicht so richtig vorstellen. Das bisschen rote Farbe tarnte kaum das was an menschlichem Blut und Körperteilen bei direkten Treffern oder durch den Splitterregen bei Durchschüssen vergossen wurde. Die Kanoniere standen in diesem Schrecken mitten drin. Das gilt auch für die San. stationen. Die Verwundeten, die keine Narkose vor und während der Operationen bekamen, nahmen wohl kaum etwas vom Raum wahr.
Die Frage ob nicht Weiß bei der Lichtverteilung als nützlich angesehen wurde, kann eine sinnvolle Überlegung zum Thema sein.
Andererseits wird Rot oder rotes Licht auf und in Kampfschiffen bei Klarschiff zum Gefecht auch heute noch eingesetzt, da man bei relativ geringer Beleuchtungsstärke in der Farbe Rot sehr gut sehen kann. Das könnte in den Batteriedecks mit ihrer Lampenbeleuchtung auch ein denkbarer Effekt bei rotgemalten Wänden und Decken gewesen sein.