Beiträge von George Bentinck

    Na endlich Bonden, hatte schon Angst du vergisst den Beitrag, dabei war doch klar, dass DU den aufmachen mußt! Vergiss bitte nicht, auch gleich den zugehörigen Erbsenzähler. ;)

    Wobei man durchaus sagen kann, das, auch wenn ich gerne noch mehr Bände aus der Feder des Autor gelesen hätte, die Reihe durchaus rund und vollendet wirkt. Es ist also fraglich, ob da überhaupt noch weitere Bände geplant waren.

    Wie ich gemerkt habe, sind die bei Wiki angebenen Erscheinungsdaten der Drinkwaterbände nicht unbedingt Erstausgaben. Mit google Books läßt sich zumindest hier bis In Distant Waters die First Edition nachvollziehen. Falls jemand noch mit Daten für die übrigen Bände dienen kann, trage ich da gerne noch in der Übersicht nach.

    Richard Wodman ist der Verfasser mehrerer marinehistorischer Romanserien. Die bekannteste ist dabei die um Nathaniel Drinkwater:


    1. An Eye of the Fleet. Sphere Books, London (1981)
    Die Augen der Flotte. Nat Drinkwaters Feuertaufe auf der Fregatte Cyclops

    2. A King's Cutter (1982)
    Kutterkorsaren. Leutnant Drinkwater in geheimer Mission vor Frankreichs Küsten

    3. A Brig of War (1983)
    Kurier zum Kap der Stürme. Leutnant Drinkwater auf Vorposten im Roten Meer

    4. The Bomb Vessel (1984)
    Die Mörser-Flottille. Leutnant Drinkwater in der Schlacht von Kopenhagen

    5. The Corvette (1985)
    Die Korvette. Kapitän Drinkwater und die Walfänger von Grönland

    6. 1805 (1985)
    Die Wracks von Trafalgar. Kapitän Drinkwater in Nelsons letzter Schlacht

    7. Baltic Mission (1986)
    Der Mann unterm Floss. Kapitän Drinkwater auf Horchposten in der Ostsee

    8. In Distant Waters (1988)
    In fernen Gewässern. Kapitän Drinkwaters Kampf mit Kap Horn

    9. A Private Revenge (?)
    Der falsche Lotse. Kapitän Drinkwater in der Chinasee

    10. Under False Colours (?)
    Unter falscher Flagge. Kapitän Drinkwaters Handstreich auf Helgoland

    11. The Flying Squadron (?)
    Das fliegende Geschwader. Kommodore Drinkwater im Kaperkrieg

    12. Beneath the Aurora (?)
    Unter dem Nordlicht. Kapitän Drinkwater im Einsatz vor Norwegens Küste

    13. The Shadow of the Eagle (?)
    Der Schatten des Adlers. Kapitän Drinkwater vor den Azoren

    14. Ebb Tide (?)
    Auf dem Grund des Meeres. Kapitän Drinkwaters letztes Kommando

    Frank Adam (bürgerlich Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp) ist Autor zweier marinehistorischer Serien und des Fachbuches "Herrscherin der Meere".


    Zwischen 2006 und 2011 erschien aus seiner Feder die Sven Larsson-Reihe:
    1. Rebell unter Segeln (2006)
    2. Unter der Flagge der Freiheit (2008)
    3. Kurs auf Sieg (2011)
    4. Auf zu neuen Horizonten (2011)

    Frank Adam (bürgerlich Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp) ist Autor zweier marinehistorischer Serien und des Fachbuches "Herrscherin der Meere".


    Zwischen 1992 und 2005 erschien aus seiner Feder die David Winter-Reihe:
    1. Der junge Seewolf (1992)
    2. Die Bucht der sterbenden Schiffe (1994)
    3. Segel in Flammen (1995)
    4. Die Bombay-Marine (1996)
    5. Der Kapitän der Zarin (1997)
    6. Verrat an Frankreichs Küsten (1998)
    7. Der König von Haiti (1999)
    8. Der Kampf um die sieben Inseln (2000)
    9. Eine Brigg zwischen Krieg und Frieden (2001)
    10. Kampf an Preußens Küste (2002)
    11. Die Eroberung der Karibik (2003)
    12. Die Guerillas und der Admiral (2004)
    13. Kanonendonner über der Adria (2004)
    14. Sieg und Frieden (2005)

    H.M.S. LONDON wurde im Jahr 1759 in den Chatham Dockyards in Auftrag gegeben und im Jahr 1766 als achtes Schiff dieses Namens für die Royal Navy zu Wasser gelassen. Sie war zunächst als Schiff zweiter Klasse mit 90 Geschützen gebaut worden. Später wurde die Geschützanzahl auf 98 erhöht. Zudem erwies sich das Design von Thomas Slade als so gut, dass in den Jahren 1779-1782 drei Schwesterschiffe (H.M.S. PRINCE, H.M.S. IMPREGNABLE und H.M.S. WINDSOR CASTLE) in Auftrag gegeben wurden, die in den Jahren 1788 – 1790 vollendet wurden. Diese drei waren von Anfang an mit 98 Geschützen ausgerüstet – Veränderungen waren dafür genauso wenig erforderlich, wie bei der Umrüstung der LONDON, da lediglich die Bewaffnung auf dem Quarterdeck erhöht wurde.


    Die ersten Jahre scheint das Schiff zunächst in Reserve gehalten worden zu sein/ als unfertige Hulk verbracht zu haben. Ihren ersten Einsatz in einer Schlacht scheint H.M.S. London im Jahr 1781 zu haben. Unter dem Kommando von Captain David Graves diente sie Thomas Graves als Flaggschiff in der Schlacht in der Chesapeake. Wie allgemein bekannt sein dürfte, war hier für die Royal Navy nur bedingt Ruhm zu ernten – daher ist es wohl nicht verwunderlich, dass sich (auch auf englischsprachigen Websites) nur wenige Informationen zur Beteiligung des Schiffes finden lassen.
    Ab September 1781 stand die LONDON unter dem Kommando von James Kempthorne (in der Karibik?). Gut ein Jahr später, im Oktober 1782 war sie in ein Gefecht mit den französischen Schiffen LE SCIPION (74) und LA SIBYLLE (40) verwickelt. Zwei Tage später wurde die LONDON am 19.10.1782 zum Flaggschiff von Konteradmiral Joshua Rowley in der Samana Bay vor der Ostküste St. Domingos (Fr.), wo die LE SCIPION von der LONDON zerstört wurde. Im April 1783 wurde sie von Jamaica zurück nach England beordert und dort im Juli abgemustert.
    Zwischen Januar 1785 und März 1787 erfolgten Reparaturen im Chatham Dockyard.


    Die LONDON wurde im Juni 1790 unter William Dommett wieder in Dienst gestellt. Ab Oktober 1790 diente sie als Flaggschiff für Konteradmiral Samuel Goodall unter dem Kommando von George Westcott und wurde bereits im August 1791 erneut abgemustert.
    Danach lassen sich erst 1793 wieder Hinweise auf das Schiff finden. Von Mai bis Juni dieses Jahres war sie, unter dem Kommando von Captain Richard Keats, Flaggschiff des Duke of Clarence (des späteren Königs William IV.). Am 22 Juli schloss sie sich als Ersatz für die beschädigte BELLEROPHONE der Kanalflotte vor den Scilly Inseln an. Sie war dabei, als man am 31. Juli die französische Flotte sichtete, ohne zu dieser aufschließen zu können. Im August war sie als Eskortschiff für den Neufundlandhandel abgestellt und im Oktober und November wieder mit der Kanalflotte auf Patrouille nach französischen Verbänden, bis die Flotte Mitte Dezember nach Spithead zurückkehrte. Im Jahr 1793 stand sie unter dem Kommando von Captain L. W. Halstead (vermutlich wieder als Teil der Kanalflotte?) und war im August des Jahres Flaggschiff von Admiral Montagu.


    Auch im Jahr 1795 war sie Teil der Kanalflotte unter dem Kommando von Konteradmiral Alexander Hood, damals noch (irischer) Baron Bridport und segelte mit dieser in die Biskay. Dort traf man auf die französische Flotte (unter dem Kommando von Konteradmiral Villaret) und konnte die ALEXANDRE, FORMIDABLE und TIGRE erobern (im Englischen als „Battle of Groix“ bezeichnet). Auch wenn man in der Navy der Meinung war, dass man bei dieser Schlacht hätte mehr gewinnen können, war die Reaktion der Öffentlichkeit positiv und Alexander Hood brachte es (zusätzlich zur irischen) auch die englische Peerswürde und die Beförderung zum Vizeadmiral ein. Als solcher nutze er in den Jahren 1796 und 1797 die LONDON auch gelegentlich als Flaggschiff.


    Im Jahr 1796 wurde die Kanalflotte in drei Geschwader aufgeteilt. Die LONDON wurde dabei das Flaggschiff von Konteradmiral Thompson, der vor Brest stationiert war. Ab Oktober oder November dieses Jahres wurde Thompson zeitweise von Vizeadmiral Colpoys vertreten, der die LONDON ebenfalls als Flaggschiff nutzte. Als die französische Flotte am 16. Dezember Brest verließ, war der Großteil der britischen Flotte aufgrund des schlechten Wetters nicht mehr vor dem Hafen stationiert, sondern vor Ushant. Captain Pellew, der mit ein paar Fregatten die Stellung vor Brest gehalten hatte, zog sich daraufhin auch nach Ushant zurück, da Colpoys keine Anweisungen hinterlassen hatte, wie beim Ausbruch der Franzosen zu verfahren wäre. An der Spithead Meuterei im Jahr 1797 war die LONDON als Teil der Kanalflotte auch beteiligt. Dabei kam an Bord zu einem Zwischenfall, bei dem ein Seemann getötet wurde. Admiral Colpoys übernahm dafür die Verantwortung und wäre fast von den Matrosen zum Tode verurteilt worden, als bekannt wurde, dass deren Forderungen vom Parlament angenommen worden waren und die reguläre Hierarchie in der Flotte wieder hergestellt wurde. Da es nicht zuletzt das frei herumkreuzende französische Geschwader war, das zur schnellen Annahme der Forderungen der Seeleute geführt hatte, kann man sagen, dass Colpoys quasi durch sein eigenes Versäumen sein Leben gerettet hat.


    Die nächsten Jahre verbrachte das Schiff dann ein wenig südlicher. Im Jahr 1798 war sie unter dem Kommando von Captain J. C. Purvis vor Lisabon, 1798 mit einem Geschwader vor Cadiz und im Jahr 1799 war sie kurzzeitig im Mittelmeer stationiert. 1800 kehrte sie aber schließlich zur Kanalflotte zurück – besonders sticht hier der 29. August hervor, an dem unter anderem auch Bootsbesatzungen der LONDON an der Invasion Ferrols teilnahmen. Dabei wurde der französische Freibeuter GUÊPE erobert und die daran beteiligten Seeleute erhielten im Jahr 1848 nachträglich noch die Naval General Service Medal.


    Im Jahr 1801 nahm die LONDON unter dem Kommando von Captain Robert Waller Otway an der Schlacht um Kopenhagen teil, allerdings nicht in Nelsons Geschwader, sondern Hyde Parkers Reserveflotte. Captain Otway selber war im Laufe der Schlacht allerdings als Kurier von Hyde Parker zur ELEPHANT (Nelsons Flaggschiff) unterwegs. Nach dem Sieg war die LONDON zumindest zeitweise in der Ostsee stationiert. Das folgende Jahr verbrachte das Schiff unter dem Kommando von Captain Morray zunächst wieder bei der Kanalflotte, um später in Plymouth vorläufig außer Dienst gestellt zu werden. In den Jahren 1803-05 wurde die LONDON dort grundlegend repariert und erst wieder im Oktober 1805 (unter dem Kommando von Captain Sir Robert Barlow) für eine neue Reise ausgerüstet.


    Im Jahr 1806 war sie als Flaggschiff Teil von Sir J.B. Warrens Squadron, das die Aktivitäten des Geschwaders des französischen Vizeadmirals Leissegues im Atlantik überwachen sollte. Im weiteren Verlauf konnten dabei von einigen Schiffen des Geschwaders die nach Frankreich zurückkehrende MARENGO und BELLE-POULE aufgebracht werden.


    Den letzten größeren Einsatz (der die Grundlage für meine Geschichte „A New Hope“ war) hatte die LONDON quasi direkt daran im Anschluss. Nachdem der eigentlich als Kommandant vorgesehene Captain E.O. Osborne ein anderes Kommando erhielt, wurde Thomas Western als neuer Kapitän ernannt. Zeitweise sah es so aus, als ob sich daran noch einmal etwas ändern würde, als die LONDON das Flaggschiff von Sir Sidney Smith werden sollte. Dieser (und damit auch sein Flaggkapitän Charles M. Schomberg) gingen aber schließlich an Bord der HIBERNIA in See. Am 17. November kam das Geschwader von Smith an der Mündung des Tajo an, um diesen zu blockieren. Als sich um den 29. November die portugiesische Königsfamilie dafür entschied, dem in Portugal tobenden Krieg dadurch zu entgehen, dass man nach Brasilien ging, stellte Sidney Smith die LONDON zusammen mit der MARLBOROUGH und BEDFORD ab, um die königliche Familie zu eskortieren. Die anschließende Überfahrt war wohl relativ unspektakulär (anders als in meiner Geschichte).


    Im Jahr 1811 befand sich das Schiff in Chatham, wo vermutlich auch der Abbruch im gleichen Jahr stattfand.


    Quellen:
    http://en.wikipedia.org/wiki/HMS_London_(1766)
    http://en.wikipedia.org/wiki/London_class_ship_of_the_line
    http://www.pbenyon.plus.com/18-1900/L/02763.html
    http://www.ageofnelson.org/MichaelPhillips/info.php?ref=1352
    Winfield, Rif: British Warships in the Age of Sail 1714-1792

    H.M.S. HANNIBAL wurde im Jahr 1782 als siebtes von acht Schiffen der Culloden-Klasse in Auftrag gegeben. Die Klasse mit 74 Geschützen wurde, wie viele andere Schiffe der Royal Navy, von Thomas Slade entworfen. Die Werftarbeiten begannen 1883 in den Blackwall Yards – in den Jahren 1785-86 wurde das Schiff in den Woolwich Dockyards vollendet und ausgerüstet. Die Kosten betrugen £31132.16.2d für den Bau und £8075.0.0d für die Ausrüstung. Im Oktober 1787 wurde das Schiff für sage und schreibe zwei Monate in Dienst gestellt (Kapitän war damals Richard Boger).


    Die erste längere Dienstzeit folgte nach der Reaktivierung und Neuausrüstung in den Plymouth Dockyards (Kosten: £5936.0.0d) im Jahr 1790. Als Kapitän wurde John Colpoys (eben jener, der später auch bei der HMS LONDON auftaucht!) eingesetzt, für den es das letzte Kommando vor seiner Beförderung zum Konteradmiral war. Von 1791 bis 1792 war die HANNIBAL als Wachschiff im Hafen von Plymouth eingesetzt. Am 11. Dezember 1792 verließ das Schiff, zusammen mit den anderen Wachschiffen, den Hafen, um sich am nächsten Tag der neu aufgestellten Flotte vor Spithead anzuschließen.
    Im Februar 1793 verfolgte sie zusammen mit der HECTOR zwei französische Fregatten. Dabei traf man auf das aus Westindien kommende, ebenfalls französische Handelsschiff ETOILLE DU MARTIN, das aufgebracht werden konnte und nach Plymouth „umgeleitet“ wurde. Einen Monat später, wurde die HANNIBAL selber, als Teil von Admiral Gardners Flotte, nach Westindien (Leeward Islands) verlegt. Dort blieb sie ein knappes Jahr und kehrte anschließend nach Plymouth zurück, wo sie ab März 1794 überholt wurde.


    Bei der Reaktivierung und Neuausrüstung (Kosten: £9111.0.0d) im August 1794 wurde John Markham als neuer Kommandant eingesetzt. Das nächste Jahr kann als absolut erfolgreich angesehen werden. So konnte 1795 im Kanal die französische 36 Kanonen Fregatte GENTILLE erobert werden und während des folgenden Aufenthalts in der Karibik zudem die Freibeuter LE GRAND VOLTIGEUR, CONVENTION und PETIT TONNERE. Zudem war HANNIBAL in dem Jahr auch Teil des Geschwaders, das die CALDICOT CASTLE zurückeroberte und die Korvette JEAN BART aufbrachte.
    Als Captain Markham, also Opfer des Gelbfiebers, im Januar des Jahres 1796 von Thomas Lewes abgelöst werden musste, endete die Glücksträhne des Schiffes. Zwar gelang am 27. Januar, gemeinsam mit der SAMPSON, noch ein Freibeuter (ALERTE) zu stellen – aufgebracht wurde dieser allerdings von der SAMPSON. Lewes selbst verstarb am 16. Juli des gleichen Jahres und wurde von Joseph Bingham ersetzt, der das Schiff, das weiter auf der Jamaica-Station verblieb, durch zwei ereignislose Jahre führte.
    Das Jahr 1798 kann (in Anlehnung an das Drei-Kaiser-Jahr) als Vier-Kommandanten-Jahr bezeichnet werden. Im April wurde Captain Bingham von Captain Robert Campbell abgelöst, dem im September Captain John Elphinston folgte. Dieser erhielt kurze Zeit später ein anderes Kommando, während die HANNIBAL ab Oktober von Captain Edward Tyrrel Smith befehligt wurde. Smith gelang es 1799 noch einmal zwei Handelsschiffe aufzubringen, bevor er 1800 von Commander John Loring abgelöst wurde, der das Schiff wieder zurück nach England überführte, wo es zunächst wieder außer Dienst gestellt wurde.


    Im März 1801 wurde HANNIBAL, unter dem Kommando von Captain Solomon Ferris wieder aktiviert. Am 6. Juni des gleichen Jahres verließ das Schiff Spithead und schloss sich am 12. Juni dem Geschwader von Admiral Sumarez in der Cawsand Bay an. Als Sumarez am 6. Juli versuchte mit seinem Geschwader aus sechs Linienschiffen eine französische Flotte von drei Linienschiffen unter Admiral Linois in der Algeciras Bay anzugreifen, gab es einen der peinlicheren Auftritte in der Geschichte der Royal Navy, der damit endete, dass sich fünf von Sumarez Schiffen wie gerupfte Hühner nach Gibraltar zurückziehen mussten. Das sechste Schiff, die HANNIBAL, war auf Grund gelaufen und hatte ihre Flagge streichen müssen. Bootscrews der CALPE wurden im Laufe der Aktion, wie die Crew der HANNIBAL, die eigentlich von ihnen geborgen werden sollte, von den Franzosen festgesetzt. Wer gerade erst „Kurs auf Spaniens Küsten“ gelesen hat, wird Captain Ferris und das blamable Gefecht in der Algeciras Bay sicher noch bekannt vorkommen. Und wer das Buch von Patrick O´Brien bis zum Ende gelesen hat, weiß auch, dass es zu einer Folgeschlacht kam, die die Engländer gewannen, so dass zumindest die Besatzungen ausgetauscht werden konnten. Die HANNIBAL selber verblieb aber bei den Franzosen und wurde von diesen in wieder in Dienst gestellt.


    Im November 1801 wurde das, nun als L'ANNIBAL bezeichnete Schiff, (zusammen mit der SPEEDY) unter Notrigg von der britischen Fregatte RACOON vor Brest gesichtet, als sie vermutlich das dortige Arsenal anliefen. Der nächste bekannte Punkt ist, dass das Schiff (zusammen mit INTRÉPIDE und FORMIDABLE) im Februar 1802 von Cadiz nach Toulon überführt wurde – dort wurde es März bis Juni des gleichen Jahres neu ausgerüstet. Am 13. Juni 1803 wurde Capitaine de Vaisseau Esprit-Tranquille Maistral als neuer Kommandant eingesetzt, der schon 1804 wieder von Guillaume Jean Noel La Villegris abgelöst wurde, der aber auch nur wenige Monate die Befehlsgewalt inne hatte.
    Durch den zunehmenden Erfolg der Karronaden wurden nicht nur britische, sondern auch französische Schiffe nach und nach umgerüstet. So wurden im Jahr 1806 zehn der 9 Pfünder-Kanonen gegen sechzehn 32 Pfünder-Karronaden ausgetauscht. Zusammen mit der Fregatte POMOME verfolgten die L'ANNIBAL im Mai 1807 die die britische Fregatte SPARTAN. Das Schiff konnte dabei unter französischer Flagge nicht mehr an die alten Erfolge Anknüpfen und die SPARTAN entkam. Zwei Jahre später folgte ein weiterer Werftaufenthalt in Toulon. Offenbar in diesem Zusammenhang wurde Capitaine de Vaisseau Louis Charles Auguste La Marre la Meillerie als neuer Kommandant der L'ANNIBAL eingesetzt.
    Überhaupt schien die Pflege des Schiffes wirklich hervorragend zu sein. Erst 1821 wurde L'ANNIBAL in Toulon zu einer Hulk umklassifiziert. Drei Jahre später wurde das Schiff schließlich abgebrochen.


    Was bis zum heutigen Tag bleibt, ist eine ungewöhnliche Geschichte von einem Schiff, das von Engländern gebaut und von Franzosen bei einer Schlacht erobert und in Dienst gestellt wurde. Quasi ein Augenzwinkern der Geschichte, die sonst reich an Schiffen ist, die scheinbar von französischen Werften für die Royal Navy gebaut wurden.


    Quellen:
    https://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Hannibal_(1786)
    https://en.wikipedia.org/wiki/…en_class_ship_of_the_line
    http://www.ageofnelson.org/MichaelPhillips/info.php?ref=1071
    http://threedecks.org/index.ph…ay_type=show_ship&id=7689
    http://www.pbenyon.plus.com/18-1900/H/02129.html