1. Tag, , Samstag, Silvester
Zugreise, harmlos.
Axel versucht im Abteil 1. Klasse mir sein Lieblings-Computerprogramm zu erklären. Kam nicht dazu, mal in meinen mitgebrachten Cornwell zu gucken. Eine neue Form von Sadismus. Bei solchen Freunden.....
Axel war auch mal unter dem Namen "Blacksmith" im alten Forum. Wir haben zwar ein Faible für Modelleisenbahnen gemeinsam, aber beim nassen Element happert es bei ihm. Vielleicht klappt´s noch.
Am Abend Ankunft bei Freund Dirk in Hagenow. Dunkelheit umfängt uns. Dank unserem einheimischen Freund finden wir wenigstens noch eine griechische Gaststätte, die uns mit körperlicher Labsal versorgt.
Silvestersalut dem Herrn sei Dank minimal , so konnte man im Schlafe Kraft schöpfen, für die morgige Aufgabe.
2. Tag, Sonntag, Neujahr
An den Bahnhof zum Sturm auf Hamburg.
Linienschiff Axel in der Mitte, flankiert von den Fregatten Herbert und Dirk stoßen wir in bester britischer Keilformation durch alle Reihen ins Herz des Feindes an den Hamburger Hbf. Doch statt uns festzusegeln, halsen wir, schlagen einen Bogen um die Flanke nach Altona und lassen den Gegner verwirrt und angeschlagen zurück, bereit zum zweiten Angriff.
Nachdem wir unser Gepäck schon mal im Hotel deponiert und unser informatives Gespäch mit der Dorte hatten, umsegeln wir den Feind im Süden, stoßen über den Zollkanal vor und entern die Speicherstadt. Wir wissen, wo wir die "Pfeffersäcke" am leichtesten erschüttern können.
Hamburg versucht uns mit Treppen aufzuhalten, aber umsonst.
Das "MiWuLa" (Miniatur-Wunder-Land) wurde planmäßig erstürmt und der Rest des Tages gehörte den Modellbahn-Enthusiasten.
Das Thema ist nun für die Meisten hier eigentlich OT, aber wenn man schon mal in Hamburg ist, kann man sich diese riesige Modellbahn ruhig betrachten. Es sind weniger die Züge als die vielen kleinen Details, die das Ganze anschauenswert machen. Maritim schrammte nur auf den Norwegenteil der Anlage mal die "AIDAprima" die Duckdalben an der Kaimauer ( Das Fahren und Steuern der Schiffe im Maßstab 1:87, aber im 30000 Liter Becken haben sie noch nicht ganz im Griff), und die "Cap San Diego" lag stilvoll am Ladekai.
Wir verbrachten den ganzen Tag in unseren Kindheitsträumen. Leider gab meine Digitalkamera nach 10 Minuten auf Grund alter Akkus den Geist auf ( somit bekomme ich auch keinen Ärger mit Lady Alderian, weil ihr Gemahl Bilder von Hamburger Deerns beguckt).
Wie Freund Axel meinte, guck mit den Augen, nicht mit der Kamera, und lass die Eindrücke auf dich wirken. Da ich ohnehin kein großer Photograph bin , gab ich ihm recht.
Am Abend schlichen wir Spione des Königs durch die dunkle Stadt gen Altona , fluchten über unsere wunden Füße und bezogen im Meinninger-Hotel in Altona erst mal unser Zimmer.
Das Meinninger ist wie eine groß geratene Jugendherberge, Luxus ist nicht, aber preiswert und die Zimmer sind sauber. Wenn man nur schlafen, duschen und frühstücken will, reicht es aus.
Diesmal war die Anke an der Rezeption, und beriet uns bei der Suche nach Smut und Kombüsen.
Drei Vorschläge stellten sich eher nach Schnellimbiss heraus, türkisch, thailändisch und italienisch, doch nach der Durchquerung des Bahnhofs HH-Altona entdeckten wir etwas Ansprechendes. Bei "Schweinske" konnte man sich durch die ganze Sau, äheem , das ganze Schwein futtern und so klang der Neujahrsabend bei Schnitzel, Schweinebraten und viel Bier aus.
Die örtliche Polizei soll angeblich zur Nachtstunde in Altona fremdländisches Jodeln gehört haben, aber das war sicher ein Irrtum, schließlich gibt es dort keine Berge mit zünftigem Echo.
Fortsetzung folgt