Beiträge von Bonden

    In die S-Bahn einsteigen, letzten freien Sitzplatz ergattern, iPhone zücken, ins Forum gucken und dann diese Bilder sehen - und Bumms, hat der Tag Struktur. :D


    Sehr saubere Arbeit, wie gewohnt also von Dir. *Daumenhoch*

    Ahoi Jessica, ohne Bilder ist das ja alles nur die halbe Miete, also her mit den Knipsergebnissen! Und nicht vergessen: ... na Du weißt schon. :D


    Gruß,


    Bon-Den-Wasser-Zeichen, Oberster und Einzigster Jediwerftaufseherwasserzeichenbewahrungsmeister :P

    Paul Quincy? Ole Groothus? Manch einer, der in Sachen maritim-historischer Literatur bisher nur mit Foresters Hornblower, Kents Bolitho, Woodmans Drinkwater, Popes Ramage und O'Brians Aubrey/Maturin unterwegs war, wird sich wundern, warum denn diese beide Namen hier einen Extra-Thread haben. Hier kommt die Auflösung:


    Paul Quincy und Ole Groothus sind Pseudonyme für Uwe D. Minge. Wer war nun dieser Uwe D. Minge?


    Geboren am 22. Mai 1944 in Mohrin/Neumark, wuchs er in Berlin (West) auf. Frühzeitig stand für ihn fest, dass einzig die Seefahrt für ihn das Lebensziel ist. Folgerichtig heuerte er als Schiffsjunge an und machte das, was man gemein hin "durch die Ankerklüse auf das Achterdeck" nannte - das heißt er, er befuhr anfangs als Matrose und später als Schiffsoffizier die Weltmeere. Die Zeit auf See endete irgendwann, und er begann einen sehr langen Landurlaub. Dennoch blieb er der Schifffahrt treu, stellte sein Wissen als Sachverständiger für Boote und Yachten sowie als und professioneller Segellehrer zur Verfügung. Viel wichtiger aber: Er begann eine Karriere als Übersetzer für maritim-historische Romane und Fachbücher. Und genau hier haben wir den ersten Bezug zum Thema dieses Boards: Zahlreiche der oben genannten Romanreihen wurden durch Uwe D. Minge ins Deutsche übertragen und so einer breiten Leserschaft im deutschsprachigen Raum nahegebracht.
    Als die Verlage aus wirtschaftlichen Erwägungen davon Abstand nahmen, englischsprachige maritim-historische Romanreihen, die erfahrungsgemäß nicht ansatzweise die Verkaufs- und damit Erlöszahlen von Harry Potter und Co. bringen, ins Deutsche übersetzen zu lassen, entschloss sich Uwe D. Minge, selbst Romane zu schreiben. So entstand unter dem Pseudonym Paul Quincy die Reihe um den Leutnant der Royal Navy William Turner, der in der Zeit der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung in den Gewässern der Neuen Welt spannende Abenteuer erlebt. Als Ole Groothus begann er die Geschichte der Zwillingsbrüder Peter und Paul Morin, die im Siebenjährigen Krieg spielt, zu erzählen. Beide Romanreihen sind spannend, amüsant, lebendig und lehrreich geschrieben; und so verschieden sie auch geschrieben sind - man weiß beim Lesen beider Reihen sehr schnell um die Liebe des Autors zur See und den Männern, die auf hölzernen Schiffen und unter geblähten Segeln allen Gefahren und Widrigkeiten trotzen.


    Für uns - und damit meine ich diejenigen in diesem Board, die bereits in einem früheren, ähnlich gelagerten Forum aktiv waren - war Uwe D. Minge der "Master", ein Freund, ein Mentor, ein großartiger Mensch. Wir hatten das Vergnügen, mit ihm gemeinsam viele schöne Stunden zu verbringen. Egal ob in Berlin, in Hamburg, in Großenhain, in Flensburg oder bei ihm zu Hause in Falkensee - stets waren seine Lesungen, der Klönschnack mit ihm, das Fachsimpeln und das Spaß haben, seine spannenden Geschichten aus seinem eigenem Leben, aber auch seine Kochkünste und seine grenzenlose Gastfreundschaft unübertroffen.


    Paul Quincy, Ole Groothus, Uwe D. Minge - eben unser "literarisches Dreigestirn" - starb am 27. November 2013.


    In unseren Herzen lebt er fort; wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.