Der Bugspriet. Unendliche Weiten... Ach nee, falscher Film.
Den Bugspriet sieht man ja weiter oben schon mal rumliegen. Aber da war noch ein wenig zu bauen. Das hier sind Teile für die Violine, ein Teil bzw. zwei Teile, welche an das Ende des Bugspriets zu bauen sind.
Sie sind mit Scheibgatts ausgerüstet und dienen dann später zur Befestigung des Vorstengestags und Vorstengeborgstags. Ich war so im Bauwahn, dass ich vergessen habe, weitere Fotos zu machen. Aber das fertige Ergebnis seht ihr gleich.
Dann gibt es ja noch eine Verlängerung des Bugspriets, den Klüverbaum. Ein entsprechendes Rundholz habe ich mir zurechtgeschliffen; auch hier meint Shipyard, das Ende aus einem Kartonteil bestehen zu lassen, also wieder nur ein winziger Klebepunkt, um später ein paar Stage zu halten. Lächerlich! Also habe ich auch diese Stenge wieder aus einem Stück gefertigt. Der Klüverbaum ist zweifarbig; bis zum Eselshaupt, das Befestigungselement, welches am Ende des Bugspriets sitzt und durch den der Klüverbaum geschoben wird, ist er schwarz, dann holzfarben hell. Der Klüverbaumsattel, die Halterung für den Baum auf dem Bugspriet, wurden auch angebracht. So aus der Ferne sah das dann so aus:
Und da ich nun einmal dabei war, überlegte ich mir, dass es ja Zeit wäre, mal den ersten Baum fest einzubauen. Und da das traditionsgemäß nun mal der Bugspriet ist, musste also die Bugsprietzurring hergestellt werden. Diese Zurring ist enorm wichtig. Man schaue sich Segelschiffe an und speziell den Bugspriet. Der Bursche hat einiges auszuhalten! An ihm sind etliche Stage befestigt, die enorme Zugkräfte bewirken, und dann muss logischerweise ein Gegenpol geschaffen werden, ansonsten reißt es beim ersten Püster den Bugspriet aus dem Rumpf, und dann gute Nacht, Marie! Dafür ist die Zurring da.
Ich nahm dafür ein selbstgeschlagenes Tau, wofür ich 0,75mm-Taue von Amati verwendet hatte. Mit Blick in den Marquardt war das auch in etwa die richtige Stärke. Im Mondfeld wird auf Seite 292 sehr gut gezeigt, wie's geht, und da habe ich mich auch dran gehalten. So geht es los:
Schnell merkte ich, dass die Klampen für die Bugsprietzurring noch fehlen und ich meine erste Idee, sie erst nachher anzubringen, Quatsch ist - diese Klampen erfüllen auch beim Modell genau den Zweck, den sie auch sonst erfüllen: Sie verhindern ein Abrutschen der Zurring.
Es war nicht leicht, das recht dicke Tau durch die Schlitze der Galionsgräting zu fädeln, und manchmal hätte man vier Hände gebrauchen können. Aber am Ende war es geschafft, und ich bin zufrieden:
Der Bugspriet samt Klüverbaum ist nun fest und unwiderruflich am Schiff befestigt. Und das war dann der Moment, wo auch Freddy endgültig seinen neuen Stammplatz einnehmen durfte. Zur Feier des Tages ertönte dann natürlich "We are the champions".
Und jetzt beginnt die Zeit, in der es immer schwieriger wird, das Schiff als Gesamtansicht zu fotografieren. Mein weißer Hintergrund ist jetzt zu klein, da muss ich mir was Neues überlegen. Aber egal - so soll es ja sein!