Beiträge von Bonden


    Wenns fertig ist und gut aussieht, werde ich diesen Post natürlich vehement verleugnen, schliesslich leben wir in Zeiten von alternativen Fakten :lol

    Immer nach dem Motto: "Aber vor 5 Minuten warst du doch noch genau gegenteiliger Meinung?" - "Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen!" :D


    Klar, das Blattgold muss schon im Kontext mit der sonstigen Farbgebung stehen, aber ich bin mir sicher, das wird am Ende fantastisch aussehen!
    Und alles andere sieht jetzt schon fantastisch aus. :thumbup:

    Und diesmal ganz ohne erstmal alles wieder abreißen und neu machen? search
    Du wirst doch nicht etwa nachlässig. :D

    Ja liest du denn meine Beiträge nicht?


    Zitat von Bonden

    Es gab ein paar sehr zeitintensive "Besonderheiten", so manche Wantjungfer wurde bis zu dreimal eingebunden und dann wieder gelöst.

    :D


    @Angarvater Ja, das Takeln ist schon ein ständiger Quell der Freude. Und ich glaube, dass an dem Punkt bei so manchem Modellbauer der spontane Entschluss gefasst wird, es doch lieber bei einem schönen Rumpfmodell zu belassen... :lt:

    Es geht derzeit recht langsam auf meiner Werft voran, obwohl ich jedes Wochenende fleißig am Werkeln bin. Aber heute kann ich mal wieder eine kleine Erfolgsmeldung verkünden: Die Unterwanten am Fockmast stehen jetzt alle!
    Es gab ein paar sehr zeitintensive "Besonderheiten", so manche Wantjungfer wurde bis zu dreimal eingebunden und dann wieder gelöst... Den meisten Spaß hatte ich, als sich eine der Rüstjungfern vom Rüsteisen löste. Und dazu die Preisfrage: Mit Blick auf den Fockmast - wo, meint ihr, passiert sowas, wenn sowas passiert? Richtig: Genau hinter dem Schweinsrücken/Ankerscheuer! :cursing: Also musste ich den seeeehr vorsichtig abpulen, das Rüsteisen reparieren bzw. ersetzen und dann wieder das Teil dranpappen. Immerhin, man sieht nichts mehr davon. Ein Glück auch... :whistling:
    Im Schnitt benötige ich je Wantpaar zwischen einer und zwei Stunden.


    Kleinere Abweichungen bei der Höhe der Wantjungfern werden beim späteren endgültigen Steifsetzen noch korrigiert. Darüber hinaus bin ich da voll und ganz bei einer Kartonmodellbaufreundin, die zu diesem Thema anderswo schrieb:


    Zitat

    Die Vorstellung von schön gleichlangen Taljen an den Rüsten ist Modellbau-Ästhetik. Man kann sich heute kaum mehr vorstellen, wie nervig dieses Naturfaserzeugs war: wenn die Wanten nass warn, hingen sie durch und mussten nachgespannt werden. Trockneten sie, zogen sie sich wieder zusammen und spannten extrem, mussten also wieder gelöst werden. Ja, sogar das Herumschwanken in der Flaute tat dem Tauwerk nicht gut: Zug - Lose – Zug – Lose … Natürlich reckten sich die Wanten und Pardunen nicht alle gleich, also waren dann auch die Taljen nicht schön ausgerichtet. Aber sooo realitätsnahe muß es ja nicht sein.


    Jetzt kommen als nächstes Stag und Borgstag sowie die Püttingswürste, Schwichtschenkel und Püttingswanten.


    Hier nun was zum Gucken:




    Ein genauerer Blick zum Masttop. Gekleedete Wanttaue sehen einfach nur geil aus! :thumbup:


    Habe heute eine Folge gesehen, in der es u.a. um Vampire ging. Irgendwann wurde auch Bart zum Vampir, woraufhin Marge meinte: "Wir müssen was unternehmen! Heute saugt er den Leuten das Blut aus, und womöglich fängt er morgen an zu rauchen!" :lt:


    Sagte ich schon, dass ich die Simpsons mag? :hurra2:

    Freunde gepflegter Fantasy-Romane sowie Fans des PC-Games "The Witcher" kennen Sapkowski als Schöpfer von Geralt, dem Hexer. Noch vor seiner Geralt-Sage schrieb er aber die Narrenturm-Trilogie. Sie spielt in Schlesien und Böhmen im 15. Jahrhundert, die Hussitenkriege toben und ein junger Medicus flüchtet vor der Inquisition und einem Ehemann, dem er Hörner aufgesetzt hat. Sapkowski mischt auch hier schon Fantasy-Elemente mit in die Handlung. Ich bin beim ersten Band und finde ihn, nachdem der Einstieg etwas mühsam war (eine Unmenge von Namen, hätte es zu der Zeit schon Telefone gegeben, würde man denken, er hat aus dem Telefonbuch der Region einen Roman gemacht...), mit jeder Seite immer besser.



    Ansonsten mal Caleb Blakeney fragen. Er hat an Bord der Gorch Fock soviel Blut vergossen, dass er schon beinahe mit dem Schiff verwandt ist.


    Ach nee, das war ja jemand anders und auf einem anderen Schiff. :D


    Aber Caleb ist da viele Jahre drauf gefahren, der hat bestimmt alles genauestens ausgemessen. :P

    Und damit es hier auch was Neues zu sehen gibt:


    Freitag hatte ich ein kleines Päckchen in der Post: Nachschub an Takelgarn, da ich ja etliche Taue neu schlagen will, und ein feines Kettchen. Das gab mir Gelegenheit zu einem kleinen Intermezzo - wer will schon immer nur Wanten anbringen...
    Weiter vorn hatte ich ja gezeigt, wie ich die Sorgleine angebracht hatte: Falsch! Sie hing zu sehr durch, hätte so teilweise ständig im Wasser gehangen, was dem Material ja nicht wirklich gut tut.


    Damit nicht alle hektisch in meinem Baubericht blättern müssen, hier zum einen das Vorher-Bild und zum anderen die Erklärung, bevor dann das Nachher-Bild folgt:


    Zitat von Bonden

    Sorgleinen? werden jetzt einige fragen, was soll das denn? Nun, ich habe ja eben erläutert, wie das Ruder am Achtersteven befestigt wird. Nun stellt euch vor, es ist rauhe See, Brecher treffen auf das Schiff, schütteln es unkontrolliert durch. Da kann es schon mal passieren, dass das Ruder aus den Scharnieren springt - und dann ist Platsch und Geschrei und Ruder weg. Nicht aber, wenn man eine Sorgleine hat! Die war zumeist keine wirkliche Leine, sondern eine Kette. Das wusste auch Shipyard und hat eine Kette aus Messing mitgeliefert. Nach dem Brünieren sah sie gut aus, und witzigerweise ging sie mir beim Rausholen aus der Brünierbrühe kaputt - und das so ziemlich in der Mitte. Passend, wollte ich sie doch eh teilen. Zur Befestigung am Schiff habe ich die beiden Teile jeweils an beiden Enden mit einem kleinen Augbolzen verbunden.


    Auf dem Bild ist deutlich zu sehen, dass die beiden Ketten zu tief hängen. Ich hatte mich schlau gemacht und gelernt, dass es verschiedene Befestigungsvarianten gibt. Außerdem erfuhr ich, dass die Sorgleinen auch dazu dienten, im Falle von Störungen an den Rudertaljen mit ihnen eine Art Notsteuerung zu realisieren. Jemand hatte mich in dem Zusammenhang damals darauf hingewiesen, dass die Sorgleinen mittels weiterführender Taue an den Rumpfseiten belegt wurden. Ob ich diese Taue noch anbringe, weiß ich noch nicht - die Historiker-Experten führen dazu höchst interessante Diskussionen, die ich jetzt hier aber nicht referieren möchte.
    Mir war wichtig, die Sorgleinen neu zu bauen; mittels der Kette aus meiner heutigen Lieferung war das dann auch möglich. Ist gar nicht so einfach, so eine feingliedrige und vor allem wie eine Schiffskette und nicht wie geklauter Schmuck aussehende Kette zu bekommen.
    Und hier nun das Nachher-Bild. Jetzt baumeln die Ketten nicht permanent im Wasser; so soll es sein.


    Wie gesagt, nur ein kleines Intermezzo, aber der Baubericht wäre unvollständig, wenn ich nicht darüber berichten würde. 8)