Beiträge von Bonden

    Danke, @Angarvater Und was ich grad eben "entdeckt" habe: Das war noch nicht alles an Spaß rund um den Großmast, ich sage nur "Drehreep der Großrah". Und ich hab es ja schon an anderer Stelle geschrieben:

    Zitat von Bonden

    Beide holenden Enden wurden an Deck geführt, wo sie an beiden Seiten des Mastes je durch ein Takel, bestehend durch einen zweischeibigen oberen und dreischeibigen unteren Block, der an Deck in einen Augbolzen eingehakt war, geschoren und mit mehreren Rundschlägen gesichert wurden.

    Aber jetzt weiß ich wie es geht. :D

    So, jetzt gibt es wieder was Spannendes und was zum Lesen und was zum Schauen. :D


    Eingangs erzähle ich euch allen eine kleine Geschichte: Mein Maschinenpark ist ja sehr übersichtlich. Motorgetrieben ist da nur meine Proxxon. (Nun ja, und die selbst verbesserte Reeperbahn. Die Kleedemaschine hat einen 1-BH-Antrieb. Nee nee, BH steht hier für Bonden-Hand.)
    Für die Proxxon gibt es ja viele tolle Sachen, die man da in das kleine Bohrfutter spannen kann, u.a. eben auch Bohrer. Die haben einen kleinen Schaft, mit dem man dann auch sehr gut ohne die Maschine, nur mit den Fingern, Löcher bohren oder - wie bei den Blöcken - erweitern kann. Leider gibt es im Baumarkt nur die Stärken 0,5 mm und 0,8 mm. Also es gibt natürlich noch viele andere Stärken, aber ich wollte eben auch 0,6 und 0,7 mm haben, und die bietet leider kein Baumarkt an. Also habe ich mich erfolgreich im Netz umgetan. Aber beim Bestellen ist mir wohl ein Fehler passiert: Die 0,6er kamen richtig, aber für das Maß 0,7 mm bekam ich den hier im Bild zu sehenden langen dünnen Wicht:


    Das zur Vorgeschichte. Jetzt wenden wir uns wieder dem Anbringen des stehenden Gutes am Besanmast zu. Da kommt nach den Wanten auch ein Stag. Am Besan ist es nur eins, dort wird kein Borgstag gefahren. Am Großmast hatte ich im unteren Bereich schon vor einiger Zeit vorbereitend einen Leitkragen mit einer Kausche angebracht und war davon ausgegangen, dass am Ende des Besanstags ebenfalls eine Kausche eingebunden wird und diese beiden dann mittels Taljereep verbunden werden. Ein Blick in meine heilige Fibel, den Schrage, verriet mir aber, dass dem nicht so ist. Der Leitkragen dient tatsächlich nur zum Durchleiten des Stages. Es wird durch die Kausche des Leitkragens geführt, bekommt dann am Ende eine Kausche eingebunden, und diese wird mittels Taljereep an einem Augbolzen, der hinter dem Großmast ins Deck eingelassen ist, steif gesetzt.
    Da war nun guter Rat teuer. Zur Erinnerung, es geht um das mit Nr. 22 bezeichnete Tau:


    Rund um den Großmast ist die sog. Mastbeting, und kurz hinter dem Mast fängt das Achterdeck an. Also wie da unten jetzt einen Augbolzen einlassen?
    Und da kam dann mein Fehlkaufbohrer ins Spiel! Ideal, sage ich euch! Durch die Kausche des Leitkragens gesteckt, diese diente als Führung, und dann vorsichtig, mit sanftem Druck, mit den Fingern den Bohrer gedreht, bis endlich das Deck durchbohrt war:


    Dann habe ich aus starkem Blumendraht einen großen Augbolzen geformt und diesen dann mit einem recht langen Stück Draht am Ende in die frisch gebohrte Öffnung gezwängt, wobei auch Sekundenleim im Spiel war. Das war eine äußerst diffizile Angelegenheit, ich wollte nicht abrutschen und dabei die Mastbeting beschädigen und auch den Augbolzen nicht verbiegen. Aber hier seht ihr das Ergebnis - irgendwie war er plötzlich drin und sitzt bombenfest:



    Nun die nächste Überlegung: Das Stag hat ja oben am Mast ein großes Auge mit der Stagmaus. Und die Kausche des Leitkragens ist grad mal so groß, dass das Stagtau knapp durchpasst. Also musste die Kausche am Ende des Stags direkt am Schiff eingebunden werden. Und zuvor musste die richtige Länge ermittelt werden - Schrage schreibt, dass diese Kausch etwa einen Meter über Deck war. Also Stagauge um den Masttop, festziehen, Stag durch die Leitkausche stecken und Maß nehmen. Das hab ich mit einer gegenläufig arbeitenden Pinzette gemacht - man sieht sie im ersten Bild schon am unteren Bildrand:




    Jetzt das Tau ein Stück zurückziehen, schön vorsichtig, damit die Pinzettenmarkierung nicht verloren geht, und das Stagauge wieder vom Masttop holen. Dann sanft das andere Ende so weit es geht Richtung Bordwand ziehen, die dritte Hand dicht ans Schiff stellen und das Tau dort zum Kausche einbinden fixieren.



    Der "Rest" war dann fast nur noch Spaß. Ein Taljereep wurde an der Stagkausche befestigt und dann mit zwei Pinzetten und viel Geduld das Stag steif gesetzt. Und so sieht es jetzt aus:


    Das Taljereep ist noch nicht endgültig fest, auch hier behalte ich mir noch die Möglichkeit des Nachspannens vor.


    Tja, und damit sind dann alle Unterwanten und alle Stage der Untermasten gesetzt.


    Das liest sich jetzt wahrscheinlich viel komplizierter als es letztendlich war; ich hab mich jedenfalls riesig gefreut, dass am Ende alles gut geworden ist.

    Ich bin derzeit u.a. mit den Unterwanten des Besan beschäftigt. Und da man ja ständig den Blick über des gesamte Modell schweifen lässt, ist mir ein blöder Fehler aufgefallen, der dann mal wieder zu einer - wenn auch sehr kleinen - Abrissaktion geführt hat. An sich nicht der Rede wert, aber mich hat es schon mächtig gestört. Also, was ist passiert?


    Ich bemerkte, dass die beiden hinteren Wanten nicht richtig im Masttop auflagen. Hier kann man genau sehen, wie das hinterste Wanttau im oberen Bereich das Tau davor kreuzt.


    Anstatt neben dem vorigen Wantenpaar lagen auf beiden Seiten die hintersten Wanttaue über diesen und kreuzten sie dann auf dem Weg nach unten. Das lag daran, dass das Auge, welches ich da eingebunden hatte, nicht passte. Man benötigt dort ein "unsymmetrisches" Auge; der Part, der bugwärts um den Masttop liegt, muss bedeutend länger sein als der, der heckwärts zeigt. Also wurden diese Wanten wieder gelöst, Stag und Borgstag kamen nochmal runter, damit ich die Wanten "scherenfrei" abbekam. Dann wurde das Auge neu gefertigt, wieder aufgelegt, die Wanten wieder steif gesetzt und die beiden Stage wieder angebracht.
    Und so sieht es jetzt aus – kreuzungsfrei, wie es sich gehört.


    Und ich weiß jetzt, wie ich es am Besan - denn der hat auch eine ungerade Zahl an Wanten (5) - besser mache. ^^

    Im Kino verpasst, Kritiken mal so, mal so gelesen, heute dann auf Videoload auf den Schirm geholt:



    Ich fühlte mich auf das Beste unterhalten! Das ist auf jeden Fall einer der besseren Superheldenstreifen - in dem Fall ja richtigerweise Superheldinnen. Er hat sogar phasenweise richtig Tiefgang, und die Action ist toll, aber nicht von diesem höher-schneller-weiter-hektischer-Wahn getrieben, der leider in letzter Zeit viel zu oft Filme kaputt macht. Da geb ich gern mal 4 von 5 Göttertötern. :4*:


    Ich bin noch einen Kommentar zum Buch das Mittelmeer schuldig.
    Um es kurz zu sagen, es ist nach 1/3 in die Ecke geflogen. Es war einfach zu langatmig und Langweilig geschrieben.

    Wikipedia klärt uns darüber auf, dass eine Biografie die Lebensbeschreibung einer Person ist. So habe ich das Wort bisher auch verstanden, deshalb war ich schon etwas verwirrt, dass da wirklich eine Biografie über das Mittelmeer geschrieben wurde. Wann wurde es denn geboren, wer waren seine Eltern, hat es Geschwister, was machen die beruflich, wann wurde es eingeschult, welchen Beruf hat es erlernt, mit wem ist es verheiratet, hat es Kinder, und wenn ja, wie wurden die gezeugt? :D


    Aber egal, welcher Begriff im Titel steht - gefallen muss es! Und das hat es ja offenbar nicht. Tja... :|