Beiträge von Bonden

    Der Peter ist viel zu bescheiden. Er baut auch noch ein Schloss. :D


    So, jetzt aber:


    Hier spricht die Oberste Werftaufsicht!


    Dem durch die normative Kraft des Faktischen gestellten Antrag auf Erlaubnis zur Belegung eines Werftplatzes für den Bau eines weiteren Schiffs des Königs wird hiermit statt gegeben.
    Der Werftmeister Peter_H wird beauftragt, unverzüglich, ohne schuldhaftes Zögern, den Kutter Speedy fertig zu bauen und ausrüstungsreif zu machen. Wir haben keine Minute zu verlieren! Über seine Aktivitäten möge er regelmäßig der Obersten Werftaufsicht und der Admiralität - in dieser Reihenfolge! - Bericht erstatten. Auf diesen Berichten hat er künftig deutlich zu machen, dass diese tatsächlich auch von ihm höchstselbst gefertigt wurden. Für die bis heute eingereichten Berichte genügt die bereits eingereichte eidesstattliche Erklärung, dass es sich um selbst verfasste Berichte handelt.
    Die bisher vorgelegten Berichte lassen die Vermutung aufkommen, dass den hohen Anforderungen derAdmiralität an die Qualität ihrer Schiffe im vollen Umfang Genüge getan wird. Die Oberste Werftaufsicht wünscht dem Werftmeister Peter_H daher weiterhin viel Erfolg!


    :D

    Thema Wasserzeichen


    Die Dienstälteren werden sich erinnern: In einem von vielen hier intensiv genutzten früheren Forum gab es mal erhebliche Probleme mit Urheberrechten, die zu kostenintensiven Auseinandersetzungen führten. Im Ergebnis einer schwierigen Zeit haben wir dann festgelegt, dass Bilder, die im Forum eingestellt werden, immer ein Wasserzeichen zu tragen haben, mit dem man deutlich macht, dass dieses Bild auch wirklich dem gehört, der es einstellt. Das kostenlose Programm Irfanview ist dafür bestens geeignet, schnell runtergeladen und installiert und kinderleicht zu bedienen. Gern dürft ihr aber auch andere Programme nutzen.


    Auch wenn man davon ausgehen kann, dass speziell bei eigenen Bauberichten die Frage des Urheberrechtes kein Thema ist, bittet die Oberste Werftaufsicht darum, diese Festlegung auch hier einzuhalten. Letztendlich schützt ihr euch auch davor, dass nicht so nette Menschen eure Bilder hier einfach mal irgendwo hinkopieren und als die ihrigen ausgeben.


    Danke für euer Verständnis! fr18

    Danke, @Jessica Read für diese tolle Empfehlung! :* Ich bin grad hin und weg vom Auftaktband einer tollen Krimireihe, die in den 20er Jahren in Berlin beginnt. Kommissar Gereon Rath weiß aber auch zu begeistern. Wortwitz, Spannung, Berliner Herz und Schnauze und das alles im spannenden geschichtlichen Umfeld der verrückten Zeit, bevor die braune Brut die Macht in Deutschland an sich riss - ich habe schon ein paar mal haarscharf das Aussteigen aus der Bahn verpasst, weil ich derartig tief im Buch versunken war.


    5 von 5 Overstolz! Und das vom eingefleischten Nichtraucher Bonden. :D:5*:


    Titel: Frankreichs Seekriege gegen England 1793-1815 (Die Napoleonischen Kriege - Band 6)
    Autor: Detlef Wenzlik
    Verlag: Roger Zörb GmbH, Hamburg
    ISBN: 3931482057
    Erscheinungsjahr: 2000
    Sprache: Deutsch
    Thema: Genau wie der Titel es beschreibt
    Beschreibung: Im ersten Teil wird der Kampf um die Seeherrschaft zwischen Frankreich und England bis zum Ausbruch der Revolution beleuchtet. Im nächsten Abschnitt geht es dann um die Seekriege der französischen Republik gegen England, ehe es dann in Teil 3 sehr ausführlich um "Napoleons Kampf gegen England" geht. Der abschließende 4. Teil widmet sich dem Thema Kontinentalsystem und Kontinentalsperre.
    Zahlreiche schwarz-weiße Abbildungen - Repros zeitgenössischer Darstellungen sowie Karten und Übersichtsgrafiken, zum Beispiel über die einzelnen Phasen der Seeschlacht von Trafalgar - ergänzen den umfangreichen Text. Speziell Trafalgar wird viel Raum eingeräumt, man erfährt hier im Gegensatz zu so vielen anderen Büchern, in denen etwas über Nelsons letzte Schlacht zu lesen ist, auch viel darüber, wie es den anderen Schiffen erging.


    Das Buch ist derzeit nur antiquarisch zu bekommen; aktuell heute unter dem Amazon-Link für stolze 94 Tacken. (Für den Preis hätte ich es nicht gekauft...)


    So, dann will ich mal Aufklärung betreiben.


    Bei der Festlegung der exakten Position der Püttingswurst habe ich mich streng an die Vorgabe im Schrage gehalten: "Sie wurden in einer Distanz von 0,685 bis 0,700 der Masttoplänge von der Unterkante der Längsalinge entfernt mit Kreuzbindselungen auf die Außenseiten der Unterwanten gelascht."
    Nun, zumindest dachte ich, dass ich mich an diese Vorgabe gehalten habe. Dummerweise kollidierte aber meine Definition des Masttop mit der des Herrn Schrage. Hat mir ja auch niemand gesagt, dass es in dem Buch auch eine Seite 18 gibt! :cursing: Ich meine, welches Buch hat schon eine Seite 18? Nun, dieses hat eine Seite 18, und da heißt es, dass der Masttopp der Teil des Mastes ist, der von der Oberkante des Hummers (oder auch Unterkante Längssalinge) bis zur Oberkante des Eselshauptes reicht.


    Ich will euch jetzt nicht mit meiner eigenen Definition langweilen, nur so viel: Ein Eselshaupt kam darin überhaupt nicht vor. Allerdings fing mein Masttop viel weiter unten an... :D


    Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Püttingswurst war viel zu weit unten. 11 mm am Modell, das macht bei einem Maßstab von 1:72 wieviel? Na, wer weiß es als Erster? :P


    Der entscheidende Hinweis in Form einer freundlichen Frage kam im "Götterforum" - und wenn man dann weiß, dass man so einen Bock geschossen hat, überlegt man nicht lange, ob man das jetzt trotzig so lässt oder eben zurückbaut.


    Bei mir ging das mit dem Überlegen dann so: Da saßen diese zwei Teufelchen auf meinen Schultern. Auf der linken einer in Marineblau gekleidet, und der flüsterte mir ins Ohr: "Reiß es runter, los, reiß es runter!" Der auf der rechten Schulter war in Navyrot gekleidet und meinte: "Hast du nicht gehört, was er gesagt hat? Los, runter damit!" chainsaw


    Nun, und somit war mein heutiger Abend ausgefüllt, ich war weg von der Straße, habe keine Dummheiten gemacht, und jetzt sieht mein Schiffchen fast wieder genau so aus wie vorher.


    Ich hatte aber mächtigen Bammel, dass ich beim Ablösen der beiden Püttingswanten und der Wurst die Wanten so schlimm beschädige, dass... Aber das blieb zum Glück aus. Und der angenehme Nebeneffekt bei der Sache: Da, wo die Wurst vorher saß, gab es ja doch ein paar Kleberreste auf den Wanten. Die habe ich aber nicht abgekratzt, sondern im Gegenteil noch verstärkt, indem ich dafür gesorgt habe, dass auf dieser Linie alle Wanten reichlich mit Sekundenleim getränkt werden. Denn eins war nach den neuen Erkenntnissen klar: Ich habe die Wanten viel zu weit gekleedet. Also den Sekundi trocknen lassen, dann an der Kleedung unterhalb dieser Stellen so lange rumpuhlen, bis sie sich lösen, vorsichtig abwickeln bis zum Kleberpunkt und sauber abschneiden. Geile Sache das, mache ich jetzt auch bei allen anderen Wanten. So hab ich dann da auch eine schöne gerade Linie. ^^


    So, dann noch ein par Bilder für euch:



    Zuerst einmal vielen Dank für die netten Kommentare, @Aga @Speedy @AnobiumPunctatum und @Lord Croidon :thumbup:


    Irgendwie wollte ich das alte Jahr nicht gehen lassen, ohne wenigstens noch ein klein bissel was an meinem Schiffchen gewerkelt zu haben.


    Und so ging es heute also um die Wurst! Und zwar um die erste Püttingswurst. Püttingswürste waren gekleidete Taustücke, die zur Befestigung der Püttingswanten und der Schwichtschenkel dienten. Püttingswanten seht ihr gleich, die Schenkel kommen später.


    Für meine Püttingswürste habe ich mir kein Tau gekleedet, sondern mich für einen recht starren Blumendraht entschieden. Der ließ sich auch gut kleeden und bietet die Gewähr, sich nicht durch ein paar Zugkräfte, die unweigerlich auf die Wurst einwirken werden, gleich zu verbiegen.
    Mein erster Versuch des Anbringens ging irgendwie schief. Ich hatte mir mit Klebeband auf den Wanten die Linie markiert, auf der die Wurst befestigt werden sollte, habe dann mit Ponal Turbo meine Wurst gegen die Wanten gepresst und musste dann feststellen, dass es doch schief war. Warum auch immer. Also wieder runtergefetzt, die hässlichen Kleberflecken so gut es ging entfernt und letztendlich die Methode angewandt, die auch früher am Original üblich war - mit gutem alten Tau!
    Beginnend beim vorderen Want, habe ich also die Wurst mit einer Kreuzbindselung befestigt. Dann wurde das andere Ende ebenso befestigt, dabei immer Blickkontrolle mit Augenmaß und im Zweifel auch mit dem Lineal, und schließlich, als Höhe und Ausrichtung stimmten, Want für Want festgebindselt. Und so sah es dann aus:


    Jetzt wollte ich wissen, wie ich mit den Püttingswanten klar komme. Dafür kleedete ich mir ein Tau, das etwas dünner als die Wanten ist und die selbe Stärke hat wie später die Stengewanten. Püttingswanten sind immer komplett gekleedet. Wozu dienen sie? Nun, zum einen werden diese ja später auch mit Webleinen versehen und bilden so das letzte Stück Weg der Seeleute, wenn sie in die Mars oder noch höher müssen. Aber der Hauptzweck ist ein anderer: Die Püttingswanten geben den Stengewanten, also denen der "zweiten Etage", den nötigen Halt - genauso wie das die Rüsteisen am Rumpf für die Unterwanten tun. Außerdem halten sie die Marsplattform nach unten fest.


    An ein Ende band ich einen Haken ein und hakte diesen in das Püttingseisen der Stengewantjungfer, welches unten aus der Marsplattform schaut, ein. Mit dem anderen Ende wurde dann ein Rundschlag um ein Unterwant sowie um die Püttingswurst gemacht und dann mit zwei Bindselungen an das Wanttau gelascht - und genauso habe ich es auch gemacht. Für die Bindselung war der Einsatz einer Nähnadel gut, wie man auf folgendem Bild sieht:


    Und schon sitzt die erste Püttingswant. Nee, sie steht, gehört ja schließlich zum stehenden Gut. :D



    Hier oben wird es übrigens richtig spannend! Schon beim ersten Want muss man darauf achten, den Zug nicht zu schlaff und nicht zu stark anzusetzen. Zu schlaff: Klar, die Püttingswant hängt auf halb acht und erfüllt ihren Zweck nicht. Zu stark: Ein Knick nach außen in der Unterwant.
    Beim ersten bekommt man das noch hin, aber schon, wenn Püttingswant Nummer 2 gesetzt wird, merkt man, was passiert, wenn man dieses zu straff zieht: Die Püttingswant Nummer 1 wird schlaff. Also "ganz vorsichtig jetzt, ganz behutsam". (Das war ein Filmzitat - wer errät, aus welchem Film, darf zur Belohnung "Master and Commander" gucken. Und wer noch zusätzlich errät, dass das Leutnant Pullings vor der finalen Schlacht mit der Acheronsagt, darf ihn sogar zweimal gucken! :P )


    Nun, ich darf berichten, dass sich beide Püttingswanten gut vertragen und stramm wie eine Eins stehen. Und ich berichte nicht nur in Wort, sondern auch in Bild:


    Die weiteren Würste und Wanten setze ich dann im kommenden Jahr - aber ich habe jetzt einen Plan, wie es geht, und ich habe auch bereits weitere Taue dafür gekleedet.


    Was ich auch realisiert habe, ist die Schlangenleine zwischen Großstag und Großborgstag. Immerhin haben wir ein Kriegsschiff des Königs im Bau. Da soll es vorkommen, dass man auch mal unter Feindbeschuss gerät. Falls nun ein Stag durch einen Glückstreffer beschädigt wurde, konnte es durch diese Leine am Herabfallen gehindert und schnell repariert werden.
    Bei dieser Leine habe ich geschummelt, ich gebe es zu. Normalerweise wurde sie immer abwechselnd an die beiden Stänge gebändselt; ich habe mit nur einem langen Taustück gearbeitet - der Ringstek macht's möglich. Ich weiß mich mit diesem Trick aber in prominenter Gesellschaft, insofern hab ich da kein schlechtes Gewissen.


    So, die Werft macht jetzt dicht für dieses Jahr - draußen hängt ein Zettel, könnt ihr alle mal gucken:

    Neeeiiin!!!!!!!!!! dash

    @Speedy Keine Panik!


    Das als Vorwarnug für das, was jetzt kommt. :D


    So, es gibt wieder Neuigkeiten. Zuerst das, was ihr ja mittlerweile schon gewohnt seid:


    Richtig, da fehlen die Stage des Großmastes! =O Wo sind sie denn hin? ?(


    Nun, sie wollten noch ein wenig aufgehübscht werden. Das Borgstag bekam einen Einfachblock für die Talje der Hahnepoten. Das Großstag bekam mächtig was aufs Auge gedrückt, im wahrsten Sinne des Wortes: Am Auge des Großstages wurden vier Leitblöcke für die Fockbrassen und Vormarsbrassen angebracht und auch gleich die festen Enden der dazugehörigen Taue mit Halbsteg und Bindselung befestigt, außerdem noch in Höhe der ersten Luke an Deck die beiden anderen Leitblöcke für die Vorbrambrassen. Auf die Balsaholzstückchen, um die ich die Taue gewickelt habe, habe ich die Nummer aus dem Schrage geschrieben, damit ich später weiß, welches Tau das ist. Man ist ja nicht mehr der Jüngste, da vergisst man ja mal schnell was...



    Die Einfachblöcke für die Hahnepoten an Fock und Besan hab ich direkt am Schiff angebracht.


    Dann galt es noch, die Marsplattformen an Groß und Besan mit den Netzen zu versehen und anzubringen. Da muss man schon mal Druck machen, dass die Plattformen auch brav da bleiben, wo sie hin sollen.


    Nun zu den Hahnepoten. Diese Konstruktion sollte das Unterschlagen der Marssegel, also der Segel in der "zweiten Etage" des Mastes, unter die Marsplattform verhindern. Dafür wurde ein Tau durch Löcher in der Vorderkante der Marsplattform sowie durch eine sog. Spinnenjuffer, auch Spinnenkloben genannt, geführt; das alles wurde dann mittels einer Talje festgesetzt.


    "Talje festgesetzt" - auch so ein Begriff, der immer wieder verwendet wird und den vielleicht nicht alle gleich verstehen. Also: Ich hatte ja eben gezeigt, dass ich auf den Borgstagen an Fock und Groß sowie am Besan einen Block angebracht habe. Das ist ein Teil der Talje. Ein zweiter Block wird an die Spinnenjuffer gebunden; das zweite Bild zeigt diese Teile auf der Schneidematte. (Da ich ein englisches Schiff baue, dachte ich mir, ich lege mal zur Darstellung der Größenverhältnisse nicht die obligatorische 1-Cent-Münze daneben, sondern ein Five-Pence-Stück.) Man sieht in dem Bild, dass am Ende des Blockes ein Tau befestigt ist. Das ist das Taljereep, dieses wird dann durch den auf dem Stag befestigten Block geführt, dann durch den anderen Block und dann straff gezogen und mit Rundschlägen und halben Schlag vorläufig am Stagtau festgemacht. Ich habe diese Talje als erstes realisiert, natürlich noch ohne sie festzusetzen, denn das Gegenstück in Form von Tau in der Spinnenjuffer fehlte ja noch.


    Die Hahnepoten selbst anzubringen hat richtig Spaß gemacht, zumal ich mit dem Endergebnis recht zufrieden bin. Hier ein paar Bilder: