Beiträge von Richard Howe

    @AotF: dafür müsste ich mit noch mehr Chemie die alte Farbe erstmal wieder runter bekommen... das ist auch das nervige an diesen klassischen Modellbaufarben, dass einige quasi 5x aufgetragen werden müssen, dann aber von der Oberfläche wie Lack aussehen (klar, die Gig vom Kapitän hat einen Emaille-Rumpf) und gerade das genannte Algengrün damals auch jegliche Holzstruktur ertränkte, obwohl ich das mit einem großen Pinsel mehrmals runtergewischt habe.... Und die Planung für das Nelson-Muster war auch falsch, ich hätte als Grundierung die komplette Bordwand oberhalb der Kupferung oker bemalen sollen und dann die Streifen mit schwarz darüber ziehen... ;)


    Angarvater: Für einen Anfänger wäre "mehr" auch "zu viel", da sollte man selbst kleine Modelle nicht unterschätzen und das drückt dann unglaublich schnell auf die Motivation, wenn man gewisse Arbeitsschritte 200x machen muss um dann beim 190. festzustellen, dass man es verkehrt gemacht hat...
    Bei mir hat es dann auch eher Spielcharakter, quasi wie früher mit Bauklötzen oder Lego was zusammenzubauen.
    Und Holz ist als Material einfach toll, es fühlt sich gut an und notfalls kann man sich einfach ein Stück nehmen und solange daran herumsägen, schleifen, schnitzen und bohren bis es einem gefällt. Bei vorgefertigten Plastik geht das nicht und reparieren schon gleich gar nicht (außer mit Sekundenkleber - willkommen bei Henkel & Co.).

    Bei mir liegt (mittlerweile im Keller, *hust*) seit 2007 ein angefangener Plastikbausatz der Vic von Aircraft/Heller herum. Nachdem die Farbe fürs Deck aber wieder so ein seltsam fester Oliv-Algendreck-Farbton und nicht helle Eiche war und die Wanten hätten auch "geklebt" werden sollen, war meine Lust wie gefühlte 15 Jahre zuvor beim ersten Revell-Bausatz auch wieder erloschen... ;)


    Mittlerweile bin ich auch zu der Überzeugung gelangt, das eigentlich Holz das einzig wahre (Grund-) Baumaterial für ein Segelschiff ist; traue mich aber nicht wirklich an das Material in dem Umfang heran. Was mich nochmal interessieren würde, wäre dieses Schnittmodell: nicht zu groß und man erhält mal einen sonst nicht möglichen Einblick in ein Schiff.

    Wirklich eindrucksvoll!
    Das Rigg kommt bei der Beleuchtung einfach perfekt rüber, wie ein feinst koordiniertes Spinnennetz, in dem sich die Toppsgasten und Midis herumtummeln... :)

    Mondfeld schreibt etwas ganz ähnliches; dass z.B.ab Mitte des 18. Jahrhunderts der untere Teil wie der Schiffsrumpf auch gekupfert wurde. Gehalten wurde das Ruder von mindestens 4 "Fingerlingen", wobei die unter Wasse liegenden wie gesagt meistens aus Bronze oder Messing gefertigt waren, nur gelegentlich wurden Überwasserfingerlinge aus Eisen verwendet. Die Gehrung zwischen Ruder und Steven soll min. 45° betragen haben.

    Das habe ich mich auch oft gefragt, allerdings mehr in Richtung der (angeblichen) Geheimsignale bzw. Erkennungscodes; nach dem Motto: "Das Signal ist korrekt, aber veraltet - Feuern sie, Hardy!" Woher weiß man am anderen Ende der Welt, wenn z.B. die Admiralität nach einem Spionagefall die Erkennungszeichen wechseln musste, welches das korrekte Signal ist? Aber gut, das ist dann ein ganz anderer Fall...


    Ich kenne es nur von den Geschwadern her, dass den Schiffen jeweils eine Flagge zugewiesen wurde, z.B. eine rote Flagge an der Flaggstenge des Fock-, Groß- oder Besanmasts.
    Schöne Übersichten gibt es vom "1. Juni": Table of flags worn by British ships at the Battle of the Glorious First of June, 1794 und Camperdown: Table of flags worn by British ships at the Battle of Camperdown, 11 October 1797.


    Ob jetzt jedes Schiff so eine Art drei- oder vierstelligen Code aus Zahlen oder Buchstaben (z.B. des Namens) hatte, keine Ahnung (ich denk mal, das war die eigentliche Frage... ;) )

    Und es wird noch link-lastiger... ;)


    Simon Harrison hat sich vor einigen Jahren die Mühe gemacht, die Daten einschlägiger Nachschlagewerke als Datenbank zusammenzufassen. Seit dem kann man unter Three Decks - Warships in the Age of Sail allerhand Daten zu Schiffen und Offizieren suchen und finden.


    Unter British Battles findet man hauptsächlich kurze Infos und Bilder zu Gefechten an Land, daneben aber auch Infors zu einer Reihe Seegefechte mit britischer Beteiligung.

    Ja, der Abschnitt mit der Tempelstory mutet schon etwas seltsam an... ;) Wahrscheinlich als reiner Gegenpol gedacht...
    Es lässt sich ja auch immer schlecht nachvollziehen, was der Autor wirklich schreiben wollte und nachher schreiben musste.

    Das wäre sonst ja auch sehr komisch, wenn der Lieutenant auf einmal einen bzw. Ränge überspringen würde, solange es dienstältere und ranghöhere Offiziere gibt... der Rang und die Seniorität innerhalb des Ranges dürften entscheidend sein:


    "Of Rank and Command.
    II. Admirals, Vice and Rear Admirals, Captains and Lieutenants, shall rank in their respective Classes, according to the Seniority of their Commissions.
    [...]
    VI. Commanders of Fire-Ships, Sloops, Yachts, Bomb-Vessels, Hospitals, Store-Ships, and other Vessels, though they may have command by Junior Captains in Ships of Post, while they keep Company together, either in Port, or at Sea; but without Prejudice to their Seniority afterwards.
    [...]
    XIV. In the Absence of the Captain of any His Majesty's Ships, the Senior Lieutenant shall have Charge of the Ship, and be answerable for the Duty of the Captain. If there be no Lieutenant, the Master shall command, and after him the Second Master; but if by Loss in Battle, or other Accident, all these Officers shall be wanting, the Command shall devolve in Succession, upon the Boatswain, Gunner, Carpenter.
    "


    Quelle: Council of His Majesty [George III.]: Regulations and Instructions relating to His Majesty's Service at Sea, 13th Edition, London 1790, S. 7f., 10.