Beiträge von Speedy

    Die fürchtest Du mit Recht, denn nach alles was man hört, haben diese Machwerke nicht, aber auch gar nichts mit Karl May zu tun, außer dass die Protagonisten Winnetou und Old Shatterhand heißen gemein.
    Nicht umsonst versucht der Karl May-Verlag, gegen diese Pseudo-Schei... vorzugehen.


    Karl May-Verlag klagt

    Nun kenne ich die "Festung" nicht, aber wenn da die gleichen Charactere drin vorkommen, wie im Boot, dann wird es schonmal so gruselig.
    Wie soll ein Groenemeyer, Prochnow, Ochsenknecht, Semmelrogge etc das machen?
    Gerade wen da eine Amouröse Affäre drin vorkommt, denke ich das das richtig schlimm wird... so Richtung Untergang der Pamir.


    Aga

    Soweit ich mich erinnere kommen in Die Festung nur noch der Kriegsberichter und der Alte vor. Die Handlung ist stark landlastig bis auf eine dramatische Flucht in einem U-Boot.
    Aber Herz und Schmerz kommen auch vor, da Buchheim ja schildert, wie er eine junge Französin aus dem Widerstand (seine spätere Ehefrau) kennenlernt. Da geht es im Buch sehr dramatisch zu, die Auflösung gibt es dann erst in Der Abschied.


    Der Roman erzählt die bekannte Geschichte vom Verlust der USS Philadelphia 1803 vor der Küste von Tripolis, sowie ihrer Rückeroberung und Zerstörung durch USS Intrepid im darauffolgenden Jahr.
    Erwin Welker hat die historischen Ereignisse sehr gut recherchiert und es trotz des daraus resultierenden engen Korsetts der Fakten sehr gut verstanden, darum herum eine spannende Handlung zu gestalten.
    Die Helden dieser Rahmenhandlung sind die Brüder Paul und John Wagner, die gemeinsam auf der USS Philadelphia als Matrosen anheuern, die der Zufall aber vor den dramatischen Ereignissen um USS Philadelphia trennt, so dass einer das Schicksal ihrer Besatzung teilt, während der andere Bruder an der Fahrt der USS Intrepid teilnimmt.
    Als ich das eBuch vor zwei Jahren las, hatte ich hinsichtlich Formatierung und Lektorat noch einige Kritikpunkte in meiner Amazon-Rezension zu bemängeln, die jedoch inzwischen abgestellt sein sollen.
    Deshalb gibt es von mir auch eine klare Lesempfehlung, obwohl es diesmal nicht um unsere Royal Navy geht. :5*:

    Die angedrohte Verfilmung scheint Wirklichkeit zu werden. Angeblich wird eine 8teilige Serie in Kooperation von Bavaria und Sky gedreht.
    Inhaltlich soll sie sich an Das Boot anschließen. Fraglich ist jedoch, ob Buchheims Roman Die Festung die Grundlage bildet, denn dieser ist ja zu weiten Teilen ziemlich landlastig.
    Andererseits böte er eine dramatische Liebesromanze.


    Das Boot II


    Der Schriftsteller Ludwig Renn, geboren als Arnod Vieth von Golßenau war ein königlich-sächsischer Offizier. Er erlebte den Weltkrieg vom ersten bis zum letzten Tag an der Westfront, zunächst als Zugführer, später als Kompaniechef und zeitweise führte er ein Battailon.
    In seinem Roman schildert er seine Erlebnisse aus der Sicht des Soldaten Ludwig Renn (dessen Namen er später annahm), der am Tage der Mobilmachung zum Gefreiten befödert wird. Ihn lässt er seinen eigenen Weg an die Front, die Kämpfe in Belgien, den Vormarsch bis zur Marne und schließlich lange, zermürbende Jahre im Stellungskrieg erleben. Er wird mehrfach verwundet, aber er überlebt. Dabei macht er Karriere, wird ausgezeichnet und befördert. Ludwig Renn bedient sich einer nüchternen, militärischen Sprache und kommt damit immer sehr rasch auf den Punkt. Zugleich ist er auch ein sehr guter Beobachter, der Wert auf Details legt. Das macht sein Buch für mich so lebensnah. Man spürt förmlich die Erschöpfung endloser Märsche. Man spürt den Hunger und Durst im Schützengraben, die unendliche Müdigkeit angesichts permanenter Lebensgefahr. Man atmet auf, wenn die Gruppe aus der vordersten Front abgezogen wird und einige Tage hat, sich in zwar zerstörten Dörfern, aber mit richtigem Grün zu erholen. Dann geht es wieder nach vorn. Das Sterben geht weiter und meist wird es nur kühl distanziert registriert. Nur wenn die unmittelbare Umgebung betroffen ist, bleibt ein kurzer Augenblick der Trauer. Für mehr lässt der Kampf ums nackte Überleben keine Zeit. Er schildert absolut grauenhafte Bilder, doch man spürt zugleich die Abstumpfung des Beobachters, der schon viel zuviel davon gesehen hat-


    Ludwig Renn war Kommunist, doch in seinem Roman spielt Politik keine Rolle. Bei ihm gibt es keine herzzerreißende Geschichten, die auf die Sinnlosigkeit des Krieges hinweisen sollen. Er schildert nur was tatsächlich war und überlässt dem Leser seine Wertung. Das wird auch der Grund für den großen Erfolg des Romans nach seinem Erscheinen gewesen sein. Die ehemaligen Soldaten, die das Grauen des Stellungskrieges miterlebt hatten, erkannten sich darin wieder. Für mich ist Krieg der beste Antikriegsroman über den 1. Weltkrieg. Unbedingt lesenwert. :5*:


    Dreimal Franz Treller innerhalb einer Woche. Das zeigt, das der gute alte Franz auch heute noch durchaus gut lesbar ist, und dass es sich bei seinen Romanen nicht gerade um die dicksten Wälzer handelt.
    Aber die sind ja zum größten Teil ohnehin eine Mode unserer heutigen Zeit.


    Zur Handlung:


    Die Geschichte spielt zu Beginn des Siebenjährigen Krieges am und auf dem Ontariosee. Wie bei Franz Treller üblich ist man sofort mitten in der Action und fühlt sich diesmal zugleich stark an James Fenimore Coopers Lederstrumpf erinnert. Dort gerät im 3. Band Der Pfadfinder der Schoner Swallow auf dem Weg zum Gebiet der Tausend Inseln in einen Sturm. Hier ist es die Sloop Molly, ein kleiner Einmaster, die in einem Sturm zu den Tausend Inseln abgetrieben wird. An Bord der Molly befinden sich der Skipper, ein Farmer, der seine Ernte auf der Molly zum nächstgelegenen Hafen bringen lässt und dessen Sohn. Selbst schon in höchster Seenot treffen sie auf ein indianisches Kanu, das zu sinken droht. Nur einer der darin befindlichen Indianer kann gerettet werden. Die Molly strandet an einer der Tausend Inseln und zufällig stoßen die Schiffbrüchtigen auf das Versteck einer Piratenbande. Zugleich können sie das Schicksal eines jüngst verschwundenen Schiffes klären, das im Auftrag eines englischen Adeligen gekapert wurde, weil sein darauf befindlicher Cousin zwischen ihm und einem Peers-Titel steht. Natürlich soll der rechtmäßige Titelerbe gerettet werden, doch als das endlich gelingt, werden die Helden vom Kriegsausbruch überrascht und verlieren ihr Schiff an die Franzosen. Es folgt ein abenteuerlicher Zug durch die Wälder, um die heimatliche Farm zu erreichen. Der gerettete Indianer, der junge Oberhäuptlich der Miami steht ihnen bei, denn er will seinen Stamm rechtzeitig erreichen, damit dieser vertragsgemäß auf Seiten der Engländer in den Krieg eintritt.


    Fazit:


    Zwar gibt es auch hier wieder viele "Zufälle", doch sind diese nicht so ärgerlich wie im Roman Der Letzte vom Admiral. Das Buch lässt sich gut lesen nur die Recherche ist diesmal leider völlig daneben. Der Hafen, den die Molly anlaufen will, entstand erst im 19. Jh., die Huronen, die hier eine große Rolle spielen waren damals bereits nur noch in Resten existent (den Irrtum wird er von Cooper übernommen haben) und aus Georg Washington wird der große Held, der den Siebenjährigen Krieg im Alleingang gewinnt. Solche Fehler tun natürlich weh, wenn man sich ein wenig mit der Materie auskennt. Trotzdem ist das Buch sehr unterhaltsam.


    :4*:


    Angeregt durch den guten Abenteuerroman "Verwehte Spuren" war ich natürlich auch auf die maritimen Ergüsse Franz Trellers gespannt.
    Der Roman fängt auch gut an, ohne lange Vorrede steckt man mitten in der Handlung, die Segelmanöver sind sehr anschaulich beschrieben.
    Aber bereits im zweiten Kapitel nimmt der Roman eine Wendung und als geschulter Karl May-Fan erkennt man den Schwenk in Richtung Kolportage-Roman.
    Die Geschichte, sie spielt im Jahr 1880, bleibt zwar weiterhin sehr seelastig und ist wirklich in einer gut lesbaren Sprache geschrieben, doch die "Zufälle" nehmen mit
    fortlaufender Handlung derart zu, dass man geneigt ist, die Waldröschen-Romane & Co dagegen als große Literatur zu betrachten. Hier erkennt man dann auch
    den Grund, weshalb Franz Treller mittlerweile weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Er hatte über alles gesehen ganz einfach nicht die Klasse eines Karl May.


    Zum Inhalt:


    Der Sohn eines auf See gebliebenen Hamburger Kapitäns macht mit seinem Cousin und einem gemeinsamen Freund einen Segeltörn in der Elbmündung. Bei einem Segelmanöver im Sturm geht er über Bord und wird für tot gehalten.
    In Hamburg ist die Trauer bei der Mutter und ihrem Bruder, einem vermögenden Senator natürlich groß und der überlebende Cousin, Sohn einer weiteren Schwester des Senators mit einem Spanier wird vorsorglich enterbt. Aber der Vermisste ist nicht tot. Zufällig befand sich das Beiboot einer Bark in der Nähe und konnte ihn retten. Aufgrund ungünstiger Umstände kann er nicht auf ein nach Hamburg gehendes Schiff übergeben werden. Also bleibt er an Bord, was ihm sehr recht ist, denn er möchte unbedingt Seemann werden, nur die Mutter war wegen des Schicksals des Vaters dagegen.
    An Bord freundet er sich mit dem jungen 1. Steuermann an, dessen Herkunft ihm selbst unklar ist. Er weiß nur, dass man ihn als Baby in einem Rettungsboot mitten im Indischen Ozean fand und mit nach Hamburg nahm.
    Die Reise der Bark Roland füht an die Küste Papua Neuguineas, wo der Kapitän im Auftrag seiner Reederei Kopra bei einem Kannibalenstamm einhandeln soll. Dabei gibt es Probleme und der Kapitän verliert sein Leben. Der 1. Steuermann übernimmt das Kommando und findet in den Papieren des Kapitäns einen weiteren Auftrag. Es geht um die Bergung eines Schatzes, der einem Hamburger Konsul gehörte, der vor 25 Jahren mit seinem neugeborenen Sohn auf der Heimreise von Ceylon nach Hamburg auf See blieb. Wenn ich jetzt noch verrate, dass der enterbte Cousin ausgerechnet für die Reederei arbeitet, der die Bark Roland gehört, müsste eigentlich jeder wissen, wohin sich die Handlung entwickelt. Ach, das Schicksal des Hamburger Kapitäns und Vaters des Helden klärt sich übrigens auch noch auf - rein zufällig durch eine Robinsonade.


    Fazit:


    Das Buch liest sich wirklich sehr flott, doch die wundersamen Zufälle der Handlung machen die ganze Geschichte ziemlich vorhersehbar. Trotzdem sind die vielen Abenteuer des bzw. der Helden wirklich spannend und die exotischen Schauplätze wecken das Fernweh. So zwischendurch kann man das Buch wirklich mal lesen, muss man aber nicht.
    :3*:


    Diesen Roman habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt. Sein Autor, Franz Treller, war ein Zeitgenosse Karl Mays und soll bis in die 1960er Jahre recht populär gewesen sein.
    Nun, als ich diesen Roman entdeckte, hörte ich zugleich zum ersten Mal von Franz Treller. Inwischen bin ich längst am Ende der Handlung angekommen und ich muss sagen,
    das Buch und sein Autor waren wirklich eine Entdeckung für mich. Die Sprache ist für unsere heutige Zeit zwar altmodisch, aber nicht so sehr, dass es für den unbedarften Leser gleich zu einem totalen
    Kulturschock ausartet.


    Zur Handlung:


    Kurz nach dem Krieg von 1870/71 sucht ein preußischer Grafensohn in den Wäldern Michigans nach seiner verschollenen Schwester. Diese war vor Jahren mit dem Gutsverwalter durchgebrannt und nach Amerika ausgewandert.
    Nach einem Indianeraufstand verliert sich ihre Spur und die ihres Sohnes. Ihr Bruder findet unter den weißen Siedlern und den Indianern Freunde und mit deren Hilfe macht er sich auf die Suche.
    Dabei sind einige Kämpfe gegen feindliche Indianer und weiße Banditen zu bestehen, wobei Franz Treller auch für die Handlungen der feindlichen Indianer durchaus Verständnis aufbringt.
    Die Geschichte endet natürlich mit einem Happy End, das für den heutigen Zeitgeschmack sicherlich etwas heftig ausgefallen ist.


    Fazit:


    Wie schreibt @Bonden immer so schön? Ich habe mich jederzeit gut unterhalten gefühlt. Auch mit der Recherche für seinen Roman hat sich Franz Treller wirklich Mühe gegeben. Da muss er sich vor seinen bekannteren Zeitgenossen
    nicht verstecken. Natürlich schwingen ab und zu nationalistische Töne an, die bei Karl May deutlich verhaltener klingen, doch das war nun einmal der Geist der Zeit im Überschwang der Reichseinigung.
    Stilistisch würde ich den Roman bei Friedrich Gerstäcker mit einem Schuss Cooper einordnen. Wer einen unterhaltsamen Abenteuerroman mit reichlich Wild West-Romantik sucht, kann hier nicht viel falsch machen.
    Kritisch anzumerken wären lediglich einige Druckfehler, die beim Scann der gothischen Schrift aufgetreten sind. Dafür verdient der Verleger eine Rüge, aber letztendlich bewerte ich hier den Inhalt und deshalb gibt es fünf von fünf Tomahawks.


    :5*: