Beiträge von Speedy

    1 - die Kapitänskajüte, unterteilt in große Kajüte, Arbeits- und Schlafkammer

    Dort befanden sich bei vielen Linienschiffen auch die Kammern des Masters und des 1. Leutnants


    2 - die Offiziersmesse mit den Schlafkammern der Messemitglieder an den Seiten

    Diese Szene finden wir im 18. Band wieder und wir können sie werten als höfliche Verneigung in Richtung Forester und auch als Lebewohl für den Helden Lord Ramage, der Kapitän im 2. Band wurde und bis zum 18. Band nicht wirklich befördert wurde.

    Hier muss ich einmal korrigieren. Tatsächlich wird Ramage erst am Beginn des 7. Bandes (Diamantriff) zum Captain befördert. Bis dahin ist er ein einfacher Leutnant, den man nur aus Höflichkeit Captain nannte.


    An diesem Buch scheiden sich die Geister. Folgt man den Rezensionen auf Amazon, so scheint es eine Menge Fans zu haben.

    Erinnert man sich an Diskussionen auf der dunklen Seite der Macht oder im Rettungsboot, so wurde der Roman hier deutlich kritischer gesehen.


    Zeit der Handlung sind die Jahre 1801 bis 1804. Nach den Kämpfen in der Adria genießt Sir David das Leben zu Hause. Doch nicht lange und er muss wieder hinaus.

    Diesmal wird er mit der Superb als Interimskommandant ins Mittelmeer entsandt. An Bord hat er eine große Kriegskasse, was natürlich Begehrlichkeiten weckt.

    Natürlich ist Sir David vorgewarnt, doch erstaunlicherweise braucht er diesmal mehr als 1 1/2 Seiten, um die Verräter zu entlarven. Da kommt direkt einmal Spannung auf.


    Nach der Mission im Mittelmeer kann sich Sir David wieder ins Private zurückziehen und schließlich bricht der Frieden von Amiens aus und das Unheil über die geplagten Leser herein: Mit einer zur Jacht umgebauten Brigg bricht Familie Winter ins Mittelmeer auf. Zwar wird die Handlung nun mit rachsüchtigen Albanern, französischen Spionen und Berberpiraten garniert, doch Spannung kommt hier einfach nicht auf. Dafür wird die arme Brigg von Tonnen an Liebesschmalz geflutet und samt des Romans fast versenkt.


    Glücklicherweise, wenn auch viel zu spät, bricht endlich wieder ein Krieg aus.


    Der Friede von Amiens war für jeden Schriftsteller eine ziemliche Herausforderung. Forester ließ seinen Hornblower sich als Whistspieler über Wasser halten. POB schickte Jack und Stephen aufs Land und schließlich auf der Flucht vor Jacks Gläubigern nach Frankreich. Frank Adam mussten seinen Helden einen auf Bildungsbürger machen lassen - und ist krachend gescheitert. Das liegt nicht nur an seinen sozialen Ambitionen, mit denen er sich bei Sir David und Lady Britta austobte. Diesmal hat er sich auch einige echte Schnitzer erlaubt. Da lesen die Herren aus Romanen von Sir Walter Scott und die Damen aus Gesellschaftsromanen von Jane Austen. Spoileralarm! Frank Adam hat ganz vergessen, zu erwähnen, wo die Winters ihre Zeitmaschine versteckt haben, denn da war er irgendwie mindestens 10 Jahre zu früh dran und Jane Austen hat ohnehin anonym veröffentlicht.

    Tja, wer stolz auf seine Recherche ist, sollte sorgfältig recherchieren oder frei nach dem alten Spruch: Hättest Du geschwiegen, wärst Du ein Historiker.

    Ansonsten nervt der geradezu überbordende Hass auf Lord Nelson. Diese Absätze sind schwer zu ertragen.


    Fazit: Der Roman ist um ein Drittel zu lang. Ohne die Episode mit der titelgebenden Brigg könnte man ihn als recht gut beurteilen, so bleibt es nur bei einem genügend. :2*:

    Diese kleine Kapelle sieht ja wirklich toll aus. Steht sie bei Dir in der Gegend?

    Die Türen zur Kajüte und auch in den achternen Bereich könnte man auch komplett plastisch und verglast darstellen, aber seien wir ehrlich, wenn man später nichts mehr davon sieht, macht es dann Sinn? Für mich nicht, dennoch erlaube ich mir die Spielerei, dass ich einige Türen offen darstelle...

    Bonden würde an dieser Stelle sagen: "Weil ich weiß, dass es da ist..."


    Aber wenn Du die Tür offen lässt, kann man ja hineinschauen. Also müsstest Du die jeweiligen Räume einrichten. :hmm:

    Danke für den tollen Bericht. Wenn ich bedenke, dass ich in meiner Hamburger Zeit fast täglich nur wenige Meter von der Handelskammer entfernt Mittagspause gemacht habe, ohne zu ahnen, welche Schätze sich dort verbergen...

    Aber von den echten Hamburgern schien das auch niemand zu wissen, denn die kannten doch mein Faible für Segelschiffe.


    Und jetzt, um Dich nicht zu enttäuschen: "Geh an die Ruder Bonden "

    Ich habe jetzt mit Band 1 begonnen und bin bereits auf der ersten Seite über einen Widerspruch gestolpert. Shardlake befindet sich in Surrey, um nach Übertragungsurkunden von Wäldern eines Klosters an ein Mitglied des Oberhauses zu suchen. Nachdem er damit Erfolg hatte, hält er sich noch einige Tage auf dem Landsitz des besagten Oberhausmitgliedes, einem gewissen Sir Stephen auf. Da räufeln sich mir die Zehnnägel auf und ich bin von tiefer Trauer erfüllt. Warum will man einen historischen Roman schreiben, wenn man nicht einmal die Basics beherrscht? Um C.J. Samson nicht Unrecht zu tun, warf ich einen Blick ins Original und siehe da, dort handelt es sich um ein "member of parliament". Da steht also kein Wort vom Oberhaus. Demnach wollte also eine unwissende Übersetzerin offenbar eine persönliche Note einbringen - und scheiterte kläglich.

    Vom Master weiß ich noch, dass er einmal davon berichtete, Fehler im Originaltext, die im Widerspruch zu seinem Wissen standen, behutsam korrigiert zu haben. Aber der Mann kannte sich immerhin aus.

    Ich werde meine Frau, für die ich ja das Buch eigentlich erworben habe, vorwarnen, dass sie die Fehler im Buch nicht dem Autor zuschreiben soll, denn sie nimmt es mit den Tudors sehr genau.

    Das klingt ziemlich spannend. Eigentlich bin ich kein Fan der Tudor-Zeit, im Gegensatz zu meiner Gemahlin, aber durch sie werde ich laufend damit konfrontiert. Ich werde ihr mal diese Romanreihe ans Herz legen und die Bücher wahrscheinlich anschließend selbst lesen.


    Edit: Ich habe mal mit Amazon verlinkt und mir gleich Band 1 besorgt.

    Na das stimmt uns doch hoffnungsfroh. fr18

    So richtig Hoffnung hat er nicht gemacht. Er hat einfach keine Zeit mehr fürs Schreiben, aber zugleich schrieb er, dass die Story seiner Meinung nach so gut ist, dass es eigentlich schade wäre, sie nicht zu schreiben. Na ja, ein wenig Hoffnung steckt schon drin.