Beiträge von Speedy

    Arte 26.1.2015 17.30 Uhr


    Ich weiß, der Film wird zu einer ungüsntigen Zeit ausgestrahlt, es ist ja auch eine Wiederholung.
    Das Thema des Films ist die Geschichte hinter Moby Dick. Damit meine ich nicht nur die bekannte Geschichte des US-Walfängers Essex.
    Daneben gab es nämlich eine ganze Reihe ähnlicher Vorfälle. Der Film untersucht den Wahrheitsgehalt der dokumentierten Vorfälle und
    kommt dabei zu einem überraschenden Ergebnis.

    Wie sagt unser Admiral, der 1st. Lord Watermark, immer so schön? MACHEN! Also mach ich mal.


    Fast jeder, mal der staunend vor einem Schiffsmodell stand, sagt sich irgendwann, das möchte ich auch mal machen.
    Mir geht es auch so, doch seien wir mal ehrlich, mit dem Selbermachen ist das gar nicht so leicht, denn was uns Modellbauer so präsentieren ist oftmals große Kunst. Und wer ist schon der geborene Künstler? Mir geht es auch so. Von der Natur mit zwei linken Händen gesegnet, was für einen Linkshänder wie mich eigentlich eine gute Voraussetzung wäre, bestehen beide Hände leider aus jeweils fünf Daumen. :oops:
    Trotzdem habe ich als Kind recht gute Flugzeugmodelle gebaut und so versuchte ich mich vor ein paar Jahren mit dem Plastikmodell einer Britischen Bomb Ketch. Ich kam auch recht gut voran, bis eine zauberhafte damals dreijährige Agentin mit einem französisch klingenden Namen (!) und eine Katze mit ebenfalls französischem Hintergrund in die Werft eindrangen und mein Werk zerstörten. Bei der Reparatur stieß ich dann rasch an meine Grenzen und wann immer ich den Niedergang in meine Kajüte benutze, fällt mir dieses Monument meines Scheiterns ins Auge. Soviel zur Vorrede.


    Trotzdem lässt mich das Thema irgendwie nicht los. Ich bin in etlichen Modellbauforen angemeldet(sogar auf der dunklen Seite der Macht) und verfolge in stiller Ehrfurcht, wie die Könner ihres Fachs wahren Modellbau zelebrieren. Einen dieser wirklichen Könner haben wir sogar hier an Bo(a)rd, obwohl ich manchmal den Eindruck habe, er ist sich seiner mittlerweile erworbenen Klasse nicht einmal so recht bewusst. Aber trotz aller Bewunderung vor diesen Meistern und trotz des Bewusstseins, deren Klasse niemals erreichen zu können, nagt es seit längerer Zeit in mir. Ich möchte ein Schiffsmodell besitzen und ich will es selbst gebaut haben.


    Gegenwärtig gibt es drei Schiffe, die mich beschäftigen und die es in die engere Wahl geschafft haben, wobei ich bei Segelschiffen schon Wert darauf lege, dass sie ein Rigg aufweisen, das zumindest einigermaßen zu bewältigen ist:


    1. SMS Sachsen (1878)


    Ich weiß, es ist ein Dampfschiff und sogar ganz ohne Segel, doch es ist ein ganz eigenartiges Schiff das in seiner Skurilität schon wieder schön ist.
    Eigentlich möchte ich es sogar doppelt bauen, denn es gibt zwei ganz markante Bauzustände mit vier (die berühmte Zementfabrik) und später als Linienschiff mit einem Schornstein. Es gibt sogar einen recht bekannten Modellbaubogen von diesem Schiff, doch irgendwie sehen alle gebauten Modell nach Papier aus, weil grundsätzlich auf eine Bemalung verzichtet wird. Außerdem zeigt das Modell die Sachsen in einem Bauzustand, in dem sie meines Wissens niemals in Dienst gestellt war, wichtige Teile der Bewaffnung und Technik fehlen einfach. Aber es gibt ein interessantes Projekt einer kleinen Modellbaufirma, noch in diesem Jahr einen Resinmodellbausatz auf den Markt zu bringen. man wird sehen.


    2. Schoner Bluenose


    Es handelt sich um einen bekannten kanadischen Fischereischoner, der auch sehr erfolgreich Segelrennen gefahren ist. In Kanada ist er ein nationales Monument und es gibt einen Nachbau von ihr. Wer sich alte Filmaufnahmen der Bluenose unter vollen Segeln anschaut, wird sich sofort in sie verlieben, oder er hat kein Herz. Es gibt eine Reihe Modelle der Bluenose bzw. der Bluenose II auf dem Markt, doch leider ist es halt ein Fischerboot und ich brauche schon ein paar Kanonen...


    3. Tender Ringle


    Die Ringle ist ein amerikanischer Baltimoreschoner, den Jack Aubrey von seinem Freund Heneage gewann. Es ist ein fiktives Schiff, aber es ist eines von Jack Aubreys Schiffen. Natürlich gibt es kein Modell davon und was das WWW für das mögliche Vorbild der Ringle hält, ist in meinen Augen grober Unfug, weil für einen Tender einfach überdimensioniert. Es gibt schon einige Baltimore Schoner als Modellbausätze zu kaufen, doch neben dem Rigg sehe ich das Beplanken als zweite große Hürde. Trotzdem gäbe ein Modell, das in Frage käme, weil es einen vorgefrästen Rumpf besitzt. Nur leider stimmt da die Bewaffnung nicht und im Maßstab 1:100 finde ich einfach keine Karronaden, die ich zukaufen könnte.


    Das sind so die Probleme, die mich beschäftigen, wenn ich das Forum mal nicht mit vitaminreichem Spamm versorge. Vielleicht habt ihr ja auch eure Träume oder Projekte.

    Für mich war die Drinkwater-Reihe ja die Einstiegsdroge in die Welt der maritimen Romanserien und bis heute nimmt sie deshalb einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein. Das Leben und Sterben an Bord der Kestrel hat mich beim ersten Lesen auch sehr mitgenommen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
    Besser als Ned kann man den Roman einfach nicht beschreiben.

    Ich kann nur immer wieder sagen, wer die Victory baut, verdient meine Hochachtung und wahrscheinlich auch ein gerütteltes Maß an Mitleid. Wenn ich nur an das Rigg denke. Oder die Takelung der Geschütze. Da hat mich neulich schon Bonden mit seiner Mercury schwindelig getakelt. :shock:

    Ist wahrscheinlich nur etwas zu klein geraten. Aber tatsächlich ein Super-Eröffnungsposting. :lol:


    @AotF: Deine Bounty sieht wirklich hübsch aus. Ich freue mich schon auf Deinen Bericht.
    Ich muss gestehen, dass ich mich schon länger damit befasse, selbst mal wieder etwas zu bauen, aber vielleicht können wir ja mal einen Thread zum Thema Bauprojekte eröffnen.

    Ich kann mich Deinen begeisterten Worten nur anschließen. In unserer Familie waren alle von 4 bis 53 hellauf begeistert.

    Ich hatte ja in 2.0 schon eine Übersicht über die kursächsische Armee zur Zeit August´s des Starken gegeben. Hier mal ein kurzer Extrakt daraus zur Organisation der Armee:


    Grob gesagt bestand die kursächsische Armee aus der Garnison Dresden und vier so genannten Generalaten, man könnte sie als Territorialkommandos bezeichnen sowie den Festungen.


    Dresden war der Sitz des Generalquartiers (Oberkommando + Generalstab) nebst dem Generalgerichtskollegium. Die Garnison bestand aus der Garde du Corps (das spätere Gardereiterregiment), zwei Infanterierregimentern und der Artillerie, wobei es auch Artilleriekommandos auf den Festungen Sonnenstein (Pirna), Königstein, Wittenberg, Pleißenburg (Leipzig), Stolpen, Freiberg, Torgau und Senftenberg (?) gab. Teile der Garde du Corps waren in der Umgebung von Dresden in Garnison.


    Das 1. Generalat umfasste den Kurkreis und den Leipziger Kreis. Der Stab saß in Wittenberg.
    An Truppen bestand das 1. Generalat aus 2 Kürassier- und 3 Infanterieregimentern.


    Das 2. Generalat bestand aus den thüringischen Gebieten Merseburg, Naumburg und Zeitz mit Sitz in Zeitz. Es bestand aus Karabiniergarde (schwere Reiter), einem Dragoner-, einem Kürassier- und zwei Infanterieregimentern.


    Das 3. Generalat umfasste Vogtland und Erzgebirge mit Sitz in Freiberg. Die Truppen bestanden aus einem Kürassier-, einem Dragoner- und drei Infanterieregimentern.


    Das 4. Generalat befand sich in der Lausitz mit Sitz in Dahme. Es bestand aus zwei Dragoner- und zwei Infanterieregimentern.


    Neben der regulären Infanterie bestanden noch acht sogenannte Invalidenkompanien, deren Soldaten aufgrund von Alter oder Behinderung nur noch bedingt einsetzbar waren. Diese stellten die Besatzungen der Festungen.


    Quelle: Die Armee Augusts des Starken v. Reinhold Müller

    Dänemark, obwohl während des größten Teils der napoleonischen Kriege neutral, gehörte zu den großen Verlierern. 1813 musste der Staatsbankrott erklärt werden und im Vertrag von Kiel ging 1814 das Königreich Norwegen an die schwedische Krone verloren.
    Bereits zuvor hatten die beiden britischen Angriffe auf Kopenhagen (1801 und 1807) Dänemark des größten Teils seiner Marine beraubt. Während des sich anschließenden Kanonenbootskrieges gingen sämtliche verbliebenen größeren Kriegsschiffe verloren. So bestand die königlich-dänische Marine nach der Aufteilung der ehemals dänisch-norwegischen Marine über folgende Einheiten:


    3 Briggs
    1 Schoner
    3 schwimmende Batterien
    43 Ruderkanonenboote
    sowie einige kleinere Segelboote


    Der Wiederaufbau der Marine besaß aufgrund der geografischen Lage Dänemarks und seiner Handelsinteressen eine gewisse Priorität. Der Auftrag dazu erhielt der Werftdirektor Kapitän Andreas Schifter, ein verdienter Marineoffizier und Schiffbaumeister. Unter seiner Regie wurde die Marine im Lauf der nächsten jahre auf folgende Stärke gebracht:


    6 Linienschiffe
    6 Fregatten (8 waren geplant)
    8 Briggs (Korvetten)
    80 Ruderkanonenboote


    Damit war die dänische Marine natürlich nur noch ein Schatten ihrer selbst und konnte nicht mehr als Seemacht betrachtet werden. Dieser Niedergang wurde durch anhaltende finanzielle Probleme bestärkt, denn die Marine war nicht einmal mehr in der Lage, diesen bescheidenen Schiffsbestand im Dienst zu halten. So bestand die Marine tatsächlich nur aus den Wachschiffen im Öresund und im Großen Belt sowie einem Schiff in Dänisch Westindien. Um dieses überhaupt unterhalten zu können wurde eine spezielle Zuckersteuer erhoben. Daneben wurde in den Sommermonaten ein kleines Schiff als Schulschiff vorübergehend in Dienst gestellt.


    Paul Quincys erster Roman hat mich von Anfang in seinen Bann gezogen. Das war kein Wunder und zugleich große Kunst.
    Die Handlung beginnt nämlich unvermittelt in der stürmischen Biskaya. William Turner steht auf dem Achterdeck seiner Shark und wettert einen veritablen Sturm ab.
    Dabei gleiten seine Gedanken immer wieder in die Vergangenheit ab und wir erfahren, wie er zu seinem Kommando im Dienste des englischen Geheimdienstes kam.
    Durch diesen Kunstgriff gestaltet Paul Quincy das schon gefühlte einhundert Mal gelesene "Ritual" des Sitzens im Warteraum der Admiralität, des ersten Anbordkommens usw. irgendwie neu.
    Natürlich, auch er arbeitet diese Stationen ab, doch zugleich haben wir ja noch diesen Sturm abzuwettern. das war neu, das war originell, damit hatte er mich am Haken.
    Ein weiteres Plus bei Paul Quincy sind seine Dialoge. Bei ihm wird geredet, wie der Schnabel gewachsen ist. Das ist zwar zunächst ungewohnt, aber es ist stimmig.
    Die weitere Handlung entwickelt sich zu einer gelungenen Mischung aus Seeabenteuer und Agentenstory. Mehr möchte ich hier nicht verraten.
    Auf jeden Fall ist diese Buch die perfekte Urlaubslektüre.


    Soeben habe ich diesen Band zu Ende gelesen und da uns Bonden vollkommen zu Recht auffordert, das Forum mit substantiellen Beiträgen zu füllen, hier meine Rezension:


    Dieser Band ist mein eindeutiger Favorit in der gesamten Reihe, denn diesmal verläuft die Handlung zu großen Teilen vollkommen unvorhersehbar.
    William Turner erhält den Auftrag, kurz vor seiner Hochzeit eine kurze Kurierfahrt zu erledigen. Doch ehe er sich versieht, ist er schon wieder an einer ganz großen Sache dran, die seine Pläne ziemlich durcheinander wirbelt. Statt sofort nach Antigua zurückzukehren, verschlägt es ihn bis auf den Delaware River und nach Sandy Hook. Und wenn man schon von Paul Quincy an die Hand genommen wird, erlebt man nicht nur eine sehr spannende Geschichte, man erfährt auch viele große und kleine historische Details und lernt auch eine Menge über navigatorische Feinheiten der befahrenen Gewässer. Das alles erfolgt, wie sollte es auch anders sein, in einem angenehmen Plauderton, als säße der Autor dem Leser bei einem guten Glas Rotwein direkt gegenüber. Und der Humor kommt dabei auch niemals zu kurz.
    Fünf von fünf Sternen.


    Wann immer ich dieses Buch in die Hand nehme, frage ich mich, warum man diesen Stoff noch nicht verfilmt hat. Dieser Roman hat doch einfach alles, was Hollywood - zumindest früher - liebt.
    Ein strahlender Held, eine schöne Marchesa, tödliche Gefahren und eine fiese Intrige. Und selbst die maritimen Teile der Handlung ließen sich doch heutzutage ganz bequem umsetzen. Und wer es mag, ohne lange Vorrede gleich mitten in die Handlung geworfen zu werden - bitteschön. Wir lernen Leutnant Ramage in einer völlig aussichtslosen Situation kennen, im Angesicht des Feindes, als einziger Überlebender Offizier auf einer sinkenden Fregatte vor einer feindlichen Küste. Welches Buch kann spannender beginnen?
    Aber sei es drum, auch ohne Verfilmung ist dieser Roman immer wieder lesenswert. Und da die Reihe gerade eine Neuauflage erfährt, kann sie sich auch der Neueinsteiger problemlos zulegen.
    Meine Empfehlung: unbedingt lesen