Beiträge von Speedy

    Es ist immer schwierig, wenn ein Autor das Werk eines anderen fortsetzt. Wirklich überzeugen konnte mich bislang keine derartige Fortsetzung. Aber wenn man Fan ist, möchte man einfach sehen, wie es weitergeht. Ein vervollständigter Band 21 von POB wäre für uns sicherlich auch nicht schlecht gewesen.

    Die Turuma war die meistgebaute Klasse der Schärenfregatten. Mit bis zu 36 m Länge und rund 220 Mann Besatzung entsprach sie hinsichtlich der Größe am ehesten einer herkömmlichen Fregatte. Die Bewaffnung der insgesamt 14 (plus eine Königsyacht) für die Armeeflotte gebauten Turumas differierte stark, ebenso die Anzahl der Ruder. In der Regel kann man jedoch von 22 - 24 12 Pfündern in zwei Geschützdecks sowie zwei 18 Pfündern als Jagdgeschütze im Bug ausgehen. Hinzu kamen bis zu 24 Drehbassen entlang der Reling. Neben der dreimastigen Polackertakelage mit Rahsegeln an Fock- und Großmast und einem Lateinersegel am Kreuzmast wurden sie von 16 bis 22 Paar Rudern mit jeweils 4 Ruderern pro Ruder angetrieben. Die Ruderbänke befanden sich oberhalb der Geschützdecks.
    Den größten und an schwersten bewaffneten Typ der Schärenfregatten stellten die Hemmema dar. Sie waren bis zu 43 m lang. War der Prototyp noch mit 18 12 Pfündern und 4 3 Pfündern bewaffnet so rüstete man die fünf Nachfolger mit 24 36-Pfündern und 2 14 Pfündern aus. Sie waren als Vollschiffe getakelt und hatten 20 Paar Ruder mit 4 Ruderern pro Ruder. Anders als bei der Turuma befanden sich hier die Ruderbänke zwischen den Kanonen im Geschützdeck. Neben den sechs schwedischen Hemmemas baute die russische Marine ebenfalls sechs Stück auf der Grundlage erbeuteter Schiffe.

    1760 wurde in Stralsund der erste Prototyp einer Schärenfregatte gebaut. Entgegen den Angaben in der Wiki handelte es sich um eine Udema. Das Design orientierte sich noch sehr stark an der Schebecke, jedoch hatte die erste Udema nur zwei Polackermasten und trug Rahsegel. Erst später wurde noch ein kleiner Kreuzmast mit Lateinersegel installiert, den auch die folgenden zwei Udemas erhielten. Dass es bei nur drei Udemas blieb hatte seinen Grund im ungewöhnlichen Design, das seiner Zeit zwar voraus war, doch die Zeit und die technischen Möglichkeiten waren halt noch nicht reif dafür.
    Die Bewaffnung bestand aus zwei 18 Pfündern (fehlt beim Prototyp) auf der Back und zwei 8 Pfündern (nur beim letzten Schiff der Klasse) auf dem Poopdeck. Die Hauptbewaffnung waren jedoch neun 12 Pfünder, die als eine Art Zentralbatterie entlang der Kiellinie auf Drehlafetten aufgestellt waren und so nach beiden Richtungen feuern konnten. Da sie sich auf demselben Deck wie die Ruder befanden, konnte entweder gerudert oder gefeuert werden und auch die Bedienung der Segel war unmöglich. Später rüstete man die Masten mit einer Art hoch angebrachten Luggersegeln aus, die auch im Kampf bedient werden konnten und so zumindest etwas Manövrierfähigkeit boten.
    Aufgrund ihrer Mängel wurden die Udemas fast ausschließlich beim Stockholm-Geschwader eingesetzt, das nicht so exponiert war.
    Der kleinste Typ der Schärenfregatten war die Pojama, deren erstes Exemplar ebenfalls 1760 in Stralsund gebaut wurde. Ihr Design war eine Mischung aus Schebecke und Galeere mit einer Ketchtakelung jedoch ohne Brahmstenge am Großmast. Bewaffnet war sie mit bis zu vier 12 Pfündern am Bug und am Heck (jeweils zwei) sowie zwölf 3 Pfünder Drehbassen. Auch das war nicht die Antwort auf die Anforderungen der Armeeflotte und man baute nur vier Stück.

    Woodman geht es ja immer darum, seine Helden so einzusetzen, dass sich ihre Handlungen historisch gut begründen lassen, inklusive der Begründung, weshalb wir ihre Taten in keinem offiziellen Geschichtsbuch finden. Dafür muss er die ausgetretenen Pfade verlassen oder halt wie im Vorgängerband besonders kreativ sein.

    Zitat von "Aga"


    Nun die Marqueesa - da weiss ich noch nicht ob sie in den nachfolgenden Bänden wieder auftaucht, sie könnte anstrengend werden.
    Aber auch meine Empfehlung: unbedingt lesen.


    Aga


    Sie bleibt uns noch eine Weile erhalten. Aber was heißt denn hier anstrengend? Sie ist halt eine selbstbewusste junge Frau. ;)

    Zitat von "Griffiths"


    Etwas übertrieben hat PoB dies bei 'Tödliches Riff' und den folgenden Bänden, die ich zwar mit für die besten der ganzen Serie halte, aber leider ist die historische Genauigkeit (sowieso bei ihm nich dolle) und auch die Wahrhaftigkeit über Bord gegangen. Aus meiner Sicht an der Grenze zu Fantasy, besonders der Aufstieg Maturins zu diesem Tempel im Vulkankrater!


    Das ist schon eine interessante Aussage. Einerseits mit die besten Bände der Reihe und das dann versehen mit dem großen ABER. ;)
    Ich persönlich denke, gerade das macht doch den Reiz der endlosen Reise aus. POB lässt seine Personen irgendwie aus Raum und Zeit fallen und genau dadurch nimmt er seine Leser mit auf diese Reise. Jedenfalls ging es mir so, dass ich genau diese Mischung aus der Unendlichkeit des Ozeans und dem Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben beim Lesen direkt empfand und das deckt sich ja mit dem, was seine Protagonisten fühlen. Dieser Ausflug zum Tempel setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf. Einerseits fragte man sich, was das alles soll und andererseits war es schön und friedlich, wie ein überhöhter Gegenpol zu all den kriegerischen Erlebnissen, auf denen wir Jack und Stephen bis dahin begleitet haben.


    Noch ganz kurz zur historischen Genauigkeit. POB schreibt nicht wie Woodman Geschichten, die sich nahtlos in die wahre Geschichte einfügen lassen. Er vermittelt eher Lebensgefühle, obwohl er sich in weiten Teilen der Reihe schon reale Vorgänge nimmt und diese bearbeitet.

    Die Sloops werden beide jeweils von einem Commander befehligt.
    Während des Gefechts, da gebe ich Dir recht, dürfte nicht die Zeit gewesen sein, das Kommando zu übergeben, obwohl genau das ja z.B. in der Schlacht bei Trafalgar geschah. Hier handelt es sich aber um ein kurzes Gefecht, das vielleicht eine Stunde oder zwei dauert und mitten im Nahkampf lässt sich da kaum die Kommandogewalt auf ein anderes Schiff transferieren.
    Aber wie schaut es nach dem Gefecht aus? Der 1. Leutnant des post ships ist ja nun dienstuender Kommandant bzw. man müsste sehen inwiefern der eigentliche Kommandant über den 1. Leutnant seine Autorität weiter ausübt. Oder etwa doch der dinestälteste Commander???

    Da ich ja meine Geschichte evtl. doch noch fortsetzen werde, möchte ich eine Frage klären, die mir der tatsächliche historische Rahmen aufwirft.
    Es geht um die Kommandoverhältnisse in einem kleinen Geschwader der Royal Navy im 18. Jahrhundert. Das Geschwader besteht aus einer 6th rate und zwei Sloops. In einem Gefecht fällt der Kommandant der 6th rate (und gleichzeitige Geschwaderchef) verwundet aus und sein 1. Leutnant übernimmt das Kommando des Schiffes. Aber wie schaut es mit dem Kommando über das Geschwader aus? Was denkt ihr?

    Ich weiß, das Spiel ist schon ein wenig älter, doch ich habe es mir erst letztes Jahr zugelegt, als es mir in einer Neuauflage von Koch Media recht günstig über den Weg lief.


    Die Grafik fand ich ganz nett anzuschauen, doch die Bedienfreundlichkeit, bzw. deren Fehlen und die etwas grottige und unübersichtliche Bedienungsanleitung haben mir das Spiel ziemlich rasch verleidet. Genau genommen genügten mir bereits ein paar Übungsfahrten um einzusehen, dass ich wohl doch lieber weiter beim guten alten Age of Sails 1 bleibe.

    Wenn etwas dafür nötig war, meine Liebe zu Segelschiffen und Seeabenteuern zu wecken, dann war es definitiv diese Fernsehserie und ihr Star, Terence Morgan alias Sir Francis Drake, war neben Meister Nadelöhr mein erster Held.


    Im Original bestand die Serie aus 26 Folgen in zwei Staffeln, die 1961 und 1962 in schwarz/weiß produziert wurden. Die einzelnen Folgen waren 20 - 25 Minuten lang, die hauptsächlich in Studiokulissen gedreht wurden. Es gab aber auch Außenaufnahmen für die u.a. eine Replik der Golden Hind gebaut wurde.
    13 Folgen wurden deutsch synchronisiert und 1967/68 in der ARD ausgestrahlt. 6 Folgen schafften es sogar bis ins DDR-Fernsehen.
    Inzwischen können die "deutschen" Folgen käuflich erworben werden. Die beiden einzeln verkauften "Staffeln" umfassen 6 bzw. 7 Folgen.
    Natürlich erreicht die Serie nicht das Niveau heutiger Produktionen, doch ähnlich wie die Macher von "Raumpatrouille" glich man finanzielle und technische Defizite durch liebevolle Improvisation aus.


    Für mich war es ein nostalgischer Ausflug in meine maritime Vergangenheit. Natürlich ließ mich mein inzwischen geschärfter Blick das eine oder andere Details erkennen, das falsch, unlogisch oder auch ärgerlich war, doch dem Charme der Serie tut es keinen Abbruch.


    Bei 2.0 hatte ich ja noch einen kurzen Überblick zu den einzelnen Episoden gegeben, der leider verloren gegangen ist. Bei Gelegenheit werde ich hier auch noch etwas dazu posten.

    Höhere Kosten, kann ich mir schon vorstellen. Allerdings spricht man halt auch eine deutlich größere Zielgruppe an.


    Im 5. Band seiner Drinkwater-Reihe verlässt Richard Woodman die eingefahrenen Gleise der marinehistorischen Literatur und schickt seinen Helden als Kommandanten der Korvette Melusine in die Gewässer um Grönland, wo er die englische Walfangflotte aus Hull beschützen soll. Bei dieser Gelegenheit lernt der Leser natürlich auch viel über den Walfang zu jener Zeit und das auf eine sehr spannende Art und Weise, denn die Action kommt auch abseits der üblichen Kriegsschauplätze nicht zu kurz.


    Dieser Band gehört zu den wenigen Büchern der Reihe, die nicht vom Master übersetzt wurden.

    Alles klar. Wie lautet also die Aufgabe? Lesen!


    Um nicht nur zu schreiben, Manöver um Feuerland gefällt mir nicht als Romanvorlage, möchte ich natürlich auch konstruktiv sein und erklären, was meiner Meinung nach die bessere Wahl gewesen wäre. Nein, da fällt mir keiner meiner Favoriten von der endlosen reise ein, sondern ein Buch, das ich eher weniger mag, obwohl ich inzwischen dank der Hörbuchfassung zunehmend seine Qualität erkenne.
    Ich meine Band 2 - Feindliche Segel.


    Dieses Buch hätte doch alles, was so ein erfolgreicher Kinofilm braucht. Ein wenig englisches Landleben á la Jane Austen. Starke Frauen und große Gefühle. Irrungen und Wirrungen, Eifersucht zwischen Freunden, eine abenteuerliche Flucht durch Südfrankreich und zwischendurch immer wieder nette Scharmützel mit einem Showdown gegen die spanische Silberflotte am Ende. Ich glaube mit diesen Zutaten hätte man auch die besten aller Ehefrauen, Freundinnen und Geliebten mehrfach ins Kino gebracht.