Beiträge von Cunningham

    Ohne das Thema jetzt künstlich am Leben erhalten zu wollen, ich stecke noch in der Experimentierphase was die Schiffe und Trickaufnahmen betrifft. Ziel ist es möglichst preiswerte aber dennoch qualitativ hochwertige visuelle-maritime Effekte zu produzieren. Zur Option stehen Modellschiffe oder Computeranimationen. Klassischer Miniaturtrick mit Zeitraffer oder komplett CGI. Hier habe ich in beiden Fällen noch Lehrgeld zu zahlen.

    Es gibt hunderte von Romanen im historischen und marinehistorischen Bereich und sogar die schlechten Bücher würden noch einen guten Film hergeben wenn man sie optisch entsprechend in Szene zu setzen versteht aber ich selber plane aus Kosten- und urheberrechtlichen Gründen noch keine Romanverfilmung auch wenn ich das gern tun würde.


    Mir selber schwebt auch eher so ein kleiner Fantasy- oder Märchenfilm im maritimen Ambiente vor. Das gestattet mehr künstlerische Eigenkreativität und die Möglichkeit zur Improvisation. Also es geht nicht um Blockbuster sondern um ansprechend gestaltete deutschsprachige B-Movie Produktion im Ramen der begrenzten hiesigen finanziellen Möglichkeiten.

    Das ist wirklich nur rein statistisch und soll (mir) in Etwa eine grobe Vorstellung davon geben was die guten alten Filmklassiker (die ich persönlich ja so schätze) nach heutigem Geldwert in ungefähr gekostet haben.


    Also mein persönlicher Lebenstraum ist es wenigstens 1 einzigen Film mit maritim-historischen Hintergrund gemacht zu haben und daran arbeite ich wirklich hart.

    So hier mal die Inflationsbereinigten Produktionskosten berühmter Piraten- und Seeabenteuerfilme:


    1935 Unter Piratenflagge (Errol Flynn) = 22 Millionen $ (heutiger Geldwert 2017)


    1940 Der Herr der sieben Meere (Errol Flynn) = 30 Millionen (heutiger Geldwert 2017)


    1951 Des Königs Admiral (Gregory Peck) = 30 Millionen (heutiger Geldwert 2017)


    1952 Der rote Korsar (Burt Lancaster) = 17 Millionen (heutiger Geldwert 2017)


    1954 Die Fahrten des Odysseus ( Kirk Douglas) = 4,5 Millionen (heutiger Geldwert 2017)


    1958 König der Freibeuter (Yul Brynner) = 42 Millionen (heutiger Geldwert 2017)


    2003 Master and Commander = 199 Millionen (heutiger Geldwert 2017)



    Erstaunlich! "Master and Commander" kostete rein statistisch 6 - 7 mal soviel wie "Des Königs Admiral."

    Ich analysiere grade die Produktionskosten älterer Kostümfilme aus Hollywood von vor 50-60 Jahren und bin zu interessanten Ergebnissen gekommen. "Des Königs Admiral" kostete damals ca. 3 Millionen Dollar, das wären nach heutigem Geldwert etwa 30 Millionen Dollar und dieser Film war damals schon eine Blockbuster Produktion.


    Deutsche Filme mit einem Budget von 30 Millionen Euro sind äußerst selten. Im Schnitt kostet ein hiesiger Film so zwischen 4 und 8 Millionen Euro, oftmals finanziert aus Filmförderungsmitteln des Bundes.


    Für 3-4 Millionen Euro ließe sich durchaus ein günstiger kleiner Piratenschinken produzieren, in etwa so wie es die Italiener um 1960 herum gemacht haben.

    Nun in erster Linie will man ja einen Unterhaltungsfilm für die ganze Familie produzieren und da darf es ab und zu auch mal etwas lustig und albern werden ohne aber jetzt in billigen Klamauk zu verfallen. Ich bemerke bei mir persönlich eine Tendenz zum nostalgischen Romantizismus und auch eine Abneigung gegen überbordende Brutalität. Die TV-Serie "Spartacus" zum Beispiel hat bei mir richtig Hass und Ekelgefühle verursacht. Warum dieser pervertierte blutrünstige Sadismus?

    Ich beabsichtige beruflich in die professionelle Film- und TV Produktion einzusteigen. Natürlich auch in der Absicht mal einen Seeabenteuerfilm "Made In Germany" vom Stapel zu lassen. Mir schwirren da verschiedene Ideen im Kopf rum, davon auch etliche Geschichten die im Fantasy-Milieu spielen.


    Was haltet Ihr von einem Film ganz im klassischen Stil der 1940er und 1950er Jahre? Hat jemand von Euch "The Artist" oder "Hail Caesar!" gesehen?

    Ken Adam wollte ja zuerst die HMS Implacable haben und Warner Brothers hätte auch die Restauration bezahlt aber die Admiralität ließ sie lieber vorher versenken. So erzählt es Adam jedenfalls in seinen Memoiren. Man stelle sich vor ein Original 74er Veteran von Trafalgar frisch renoviert in Digital remasterten Technicolor....lecker lecker lecker....das wäre ein richtiger Augenschmaus geworden.

    Man kann eigentlich beides machen CGI und Modelle oder auch Schiffe in Originalgröße. CGI ist noch nicht ausgereift und es verlangt sachkundigere Animatoren und Grafiker besonders im Bereich Schiffstakelage aber dennoch werden wir uns daran gewöhnen müssen, das CGI den klassischen Modelltrick allmählich Stück für Stück verdrängt. Ich für meinen Teil bin eher konservativ und würde bei einer eigenen Filmproduktion Modelle verwenden, zumal CGI eine komplizierte und auch wegen der enormen Speicherkapazitäten und Animatoren eine doch recht kostspielige Sache ist. Bei Fluch der Karibik Teil 5 haben ca. 150 bis 200 CGI Animatoren und Grafiker mitgewirkt. Sieht man beim Abspann.

    Gedreht wurde der Film in den Denham Studios westlich von London. Kurz nach Fertigstellung des Films wurde die Anlage wegen Unrentabilität geschlossen und die Studiohallen zum größten Teil abgerissen. Da wo die Badewanne mit der Horizontwand einst stand ist heute ein interner Firmenparkplatz. Was mit den Schiffsmodellen passierte weis ich nicht aber 1961 - 1962 hat man ein paar davon noch mal umgearbeitet und dann für den Film "Damn the Defiant"/ "Rebellion" mit Alec Guiness wiederverwendet. Wahrscheinlich sind sie mittlerweile längst verrottet.

    Wenn man ein Filmstudiowasserbecken von 120 x 120 Meter plus 20 Meter hoher Horizontwand als Badewanne bezeichnen kann lautet die Antwort "JA". Die Modellschiffe für Filmtrickaufnahmen waren auch sehr groß, in der Regel so 4 - 6 Meter Länge und mit zwei Mann im Rumpf besetzt. Der eine bediente die Miniaturkanonen und der andere die Segel.

    Bei den Videoclips von Getty Images gibt es etwa zwei Dutzend oder mehr von Warner Brothers zum Kauf freigegebene Outtakes aus "Des Königs Admiral." Da kann man die "Lydia," "Natividad" und andere Segler aus dem Film mal ganz aus nähester Nähe und in voller Längsansicht bewundern. Ich habe mich riesig darüber gefreut.


    :huzzah::huzzah::huzzah:


    http://www.gettyimages.de/deta…k-videomaterial/568509093


    http://www.gettyimages.de/deta…k-videomaterial/511596483


    http://www.gettyimages.de/deta…k-videomaterial/166255559

    Die letzten 5 Regulationen ab 1821 finde ich persönlich auch sehr interessant, zumal ab 1839 die Fotografie aufkommt. Da gibt es etliche sehr nette Fotos von Flaggoffizieren und Seeleuten sowie Schiffs und auch Decksaufnahmen. Ich bin immer richtig Happy wenn ich irgendwo im Netz ein 160-170 Jahre altes Foto von seiner Majestät Schiffe aufstöbere.


    Ich mag auch die 8 Regulation von 1821 bis 1828. Schmale Talje, enger Rücken mit den Brustkorb betonenden Aufschlägen.

    1. Regulation getragen von 1748 bis 1767
    2. Regulation getragen von 1767 bis 1774
    3. Regulation 1774 - 1783
    4. Regulation 1783 - 1787
    5. Regulation 1787 - 1795
    6. Regulation 1795 - 1812
    7. Regulation 1812 - 1821
    8. Regulation 1821 - 1828
    9. Regulation 1828 - 1831
    10. Regulation 1831 - 1842
    11. Regulation 1842 - 1856
    12. Regulation 1856 - 1862


    Uniformkunde ist so ein Steckenpferd von mir. Von 1748 bis zum Ende der Age of Sail Era gab es 12 Uniformwechsel.

    Ahoi Gentlemen,


    habe mir gestern die Premiere angesehen. Visuell sehr aufwändig gemacht, die Darsteller werden ohne Atempause von einem bombastischen Spezialeffekt zum nächsten gehetzt. Die Handlung selber ist reine Nebensache und eigentlich nur eine aufgewärmte, innovationslose Variante der Teile 1-3. Star des 5 Films sind hier eindeutig die überbordenden Spezialeffekte.
    Von den Schauspielern sticht darstellerisch eigentlich nur Brenton Twaites als Sohn von William Turner hervor. Der junge Schauspieler bemüht sich redlich darum nicht in der digitalen Effektlawine zu ertrinken.