Warum betreibe ich Modellbau - über die Frage habe ich oft nachgedacht, besonders wenn etwas schiefgegangen ist oder ich mit dem Erreichten nicht zufrieden war.
Historische Schiffe sind meine große Leidenschaft. Ende 2008 habe ich mit Holzmodellen angefangen - mein großer Traum ist ein Modell, bei dem ich die Konstruktion des Vorbilds so genau wie es mir möglich ist nachvollziehen kann. Auf dem Weg zum Ziel bin ich bisher in viele Sackgassen gelaufen, habe mitunter das Ziel aus den Augen verloren aber auch eine Menge über mich selbst gelernt.
Als ich mich nun auf einem guten Weg gesehen habe, hat mich das reale Leben auf ein großes Projekt verschlagen ohne Möglichkeit in der gewohnten Weise mit Holz zu arbeiten. Ich habe mich den Kartonmodellen zugewandt -wohl wissend, dass mein bisheriger Anspruch an historische Genauigkeit mit einem Bausatz nicht zu realisieren ist.
Was soll ich sagen, ich habe riesig viel Spaß an den kleinen Kartonmodellen und werde die nächsten Jahre dabei bleiben. Gerade das Wissen, dass ich es nicht perfekt machen kann, hilft mir Freude am Entstehen des Modells zu haben, ohne dauernd versuchen zu müssen, es noch besser zu machen. Die Freude etwas mit eigenen Händen zu schaffen, der Weg zum fertigen Modell ist es, was mich am Hobby fasziniert.
Auch die Recherche gehört für mich zum Hobby und bei meinem nächsten Kartonmodell werde ich versuchen, dem Vorbild etwas näher zu kommen, aber nicht, den Kit neu zu erfinden.
Wenn ich in -wahrscheinlich- einigen Jahren wieder mit Holz basteln kann, hoffe ich die gerade gewonnene Lockerheit beizubehalten, aber mein ursprüngliches Ziel wieder aufzunehmen.
Beide Varianten des Modellbaus machen Spaß. Daher habe ich kein Problem damit, wenn jemand sein Modell aus dem Kasten baut, wenn er Fragen hat oder Dinge besser machen möchte, helfe ich gerne, wenn meine Anrgungen zu weit gehen, ist das auch in Ordnung.
Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und das Nebeneinander der verschiedenen Vorgehensweise und insbesondere die Akzeptanz hier, gefallen mir.