Beiträge von George Bentinck

    So richtig drive bekommt das Buch aber erst wieder auf der Polychrest und zum Schluss wird's wieder richtig POB.

    Sorry, aber das ist nur ein Teil von POB - die Ausflüge an Land und die Spionagetätigkeit von Stephen, die sich mehr oder weniger durch alle Bände ziehen, gehören auch zu ihm. Damit muss man sich dann einfach arrangieren.

    Nun ja, das Problem ist eben, dass das hier ein Forum für marinehistorische Literatur und nicht marinehistoficton (um Adams Werk mal richtig einzuordnen, ob es das Wort nun gibt oder nicht) Literatur ist. Den meisten hier ist es eben Vieles zu fiktiv und zu wenig historisch...

    Bei Uwe D. Minge (um ihn mal von seinen Autoren alter Ego abzukoppeln) besteht definitiv nicht die Gefahr, dass er aus der braunen Ecke kommt. Viele hier im Forum hatten noch die Ehre ihn persönlich kennenlernen zu dürfen und sind bemüht sein Andenken hoch zu halten, was dann auch die extreme Verteidigungshaltung einiger erklären dürfte (nicht wahr Speedy?). Der Mann war ein international herum gekommener Seemann. Die sind, bei allem was sie in ihrem Berufsleben gesehen haben, in den meisten Fällen (so auch in seinem) weltoffen und Neuem aufgeschlossen.


    Gerade als Quincy (z.T auch als Ole Groothus) neigte Minge allerdings dazu, den einen oder anderen klischeehaften Charakter einzubauen - soviel Kritik sollte nicht verboten sein. Klischeehaft im Sinne politischer Propaganda war da aber meiner (durchaus linksgrünversifften) Meinung nach nie etwas. Eine solche Kritik kann ich bei Deetjen aber auch nicht herauslesen, sondern nur das die Sprechweise ihm nicht gefällt und einfach zu klischeehaft ist.
    Dazu sollte man eine Lesung von uns Uwe erlebt haben. Dann weiß man, wie gerne er selber in seine Charaktere hinein geschlüpft ist. Insbesondere Dialekte dienten ihm dann dazu den Charakter lebendig werden zu lassen. Ob es nun realistisch war, dass ein jüdischer Bänker im Bereich der britischen Kolonien in Amerika jidisch sprach, kann ich nicht beurteilen (gewöhnlich hat Minge da aber gut recherchiert) - ich habe aber dadurch eine (zugegebenermaßen schablonenhafte) Vorstellung von dem Charakter.

    Da ich beim Kauf nicht auf die Seitenzahl geschaut habe, war ich doch überrascht, dass der Roman so dick ist (409 Seiten) als er ankam.

    Das war mir auch aufgefallen und ich denke der Verlag hat da ein Druckbild (Zeichengröße und Ränder) gewählt, dass die Anzahl der Seiten nach oben getrieben hat. Den ersten und zweiten Band habe ich zwar nicht zum Vergleich zur Hand, aber wenn ich mir die Ullstein-Ausgaben anderer Bände so ansehe, sind die erheblich dünner.

    Es sind ja nicht nur die historischen Uniformen, sonder auch das britische Marschzermoniell. So herrlich im Viereck zu marschieren - das sieht schon immer wieder toll aus.

    Dem gibt es meiner Meinung nach kaum noch was hinzu zu fügen, wobei es (wie immer) in Einzelfällen sicher auch auf die Situation und Personen ankam. Da zudem schon der Punkt soziale Herkunft fiel, kann ich mir vorstellen, dass ein Sohn eines Peers auch als Midi gute Chancen hatte als Gentleman auf Ehrenwort freigelassen zu werden.

    Euren berechtigten Einwenden entnehme ich, dass ich es vermutlich nicht gelesen habe, oder der Autor Stuss geschrieben hat. Im Übrigen, klar die Fenster (die im Übrigen auch etwas über das Heck hinausgingen, so dass es nicht unbedingt zum Äußersten kommen mussten, damit ein Fenster einen Schuss ab bekam) mögen ein kleines Problem gewesen sein aber trotzdem wäre es ein weiteres Indiz dafür, dass die Dinger ausgebaut wurden. Da Indizien aber keine Fakten sind, wäre es interessant, wer außer Howe vielleicht noch etwas Konkretes findet.

    Hmm, die Frage ist gut und auch ich bin mir nicht sicher, ob wir die schon hatte. Ich weiß daher nicht, woher meine Meinung kommt, dass die Scheiben in jedem Fall ausgebaut wurden - Ergebnis einer Diskussion oder schlicht und ergreifend Überzeugung, dass man eine solche Gefahrenquelle (viel Spass den Umstehenden beim Treffer in eine Scheibe) in jedem Fall vorher ausgebaut haben wird.
    Das trotzdem Ersatzscheiben an Bord waren, ist ja kein Widerspruch - man muss ja auch Sturmschäden oder (gerade auf längeren Reisen) normale Materialermüdung reparieren können.

    Sehr umfangreich und wie ich meine fehlerfrei ... zu erwähnen bleibt eigentlich nur noch die Sache mit den Witwen. Wenn beispielsweise ein Earl stirbt und eine Witwe hinterlässt, wir diese als Countess Dowager bezeichnet, während sein ältester Sohn als nächster Earl und dessen Frau als zugehörige Countess nachrücken.
    Queen Mum, die Mutter von Lizzi II. wäre entsprechend als Queen Dowager zu bezeichnen gewesen. Da das aber bei ihrer persönliche Anrede (weiterhin) auf Queen Elizabeth hinausgelaufen wäre, wählte sie selbst Her Majesty Queen Elizabeth The Queen Mother. Dazu kam sicher auch noch, dass Lizzis Großmutter (Mary, the Queen Dowager - Ehefrau von Georg V.) bei ihrer Thronbesteigung noch lebte, was die Sache noch verwirrender machte.