Beiträge von Richard Howe

    Zum Glück zeigt ProSieben endlich mal wieder die Folgen der ersten Staffeln. Da waren die Stories noch stimmig und Ironie & Sarkasmus strömten wie anderenorts das Blut aus den Speigatten...

    Am 31. Januar 2017 läuft bei ZDF Info von 20.15-21.00 Uhr die Waterloo-Folge aus der Dokureihe "Spuren des Krieges". Eigentlich waren für diesen Tag mehrere Dokus zu Napoleon, Wellington und Waterloo angegeben, jetzt ist nur die Folge zur Schlacht übriggeblieben.

    Man darf jetzt aber auch nicht anfangen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen... Wenn August zu Zeiten des Absolutismus im Zuge seines Kunstspleens ein Regiment in das benachbarte Preußen gegen chinesische Vasen "tauschte" ist das schon etwas anderes, als wenn Hessen und andere Fürstentümer im Lichte der Aufklärung und des sozioökonomischen Wandels ganze Regimenter allein zu dem Zweck aushoben, sie den Briten für den Kampf am Ende der Welt gegen klingende Münze zu überlassen und somit ihren Staatshaushalt zu sanieren (s. Herzogtum Braunschweig).
    Dabei handelte es sich aber weder um "Menschenhandel" (der Begriff taucht glaub ich gut 100 Jahre später, wie zu Zeiten sozialer Umwälzungen, auf) noch um "Leasing"; denn viele der Landesfürsten wollten die Subsidientruppen (die oftmals mit ca. 50% fremden Landeskindern aufgestockt wurden) nicht wiederhaben, vor allem dann nicht mehr, als abzusehen war, dass die Briten den Krieg nicht gewinnen würden.
    Also handelte es sich um ganze normale Söldner, die gegen Werbegeld und entsprechenden Sold irgendeinem Herren dienten.


    Aber das ist alles off-topic und hat mit der sächsischen Armee im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts nichts mehr zu tun. :ot:

    Das ist das gleiche Problem, welchem sich Howe schon 1776-78 stellen musste (freilich erstmal offiziell ohne Franzosen): die ewig lange und sehr verwinkelte Küste der Kolonien von Nova Scotia bis hinunter nach Florida bzw. in die Karibik hinein bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Küstenfischerei...


    Weder über den Atlantik oder in der Karibik war es möglich, ein wirklich dichtes Netz gegen Schmuggel und unerlaubte Importe (z.B. aus Frankreich und dessen Kolonien) zu spannen.

    Na ja, zumindest war Rodney zur richtigen Zeit am richtigen Ort... ;)
    Die Niederlage der eigenen Flotte und die Unfähigkeit der Spanier, Gibraltar zu erobern, verbesserte die Verhandlungsposition der Franzosen nicht gerade - und dann schickten die Briten den gefangengenommenen Admiral de Grasse auch noch mit einem Friedensangebot auf diplomatische Mission...

    Für das Jahr 1790 gibt es in der Tat nur vier Dukes königlichen Blutes (Cornwal, York, Gloucester, Cumberland), von denen drei auch dem Kronrat (Privy Council) angehörten; ansonsten zweiundzwanzig "normale" Dukes, aber nur fünf Marquistitel.

    Bücher aus der Grabbelkiste müssen ja nicht schlecht sein - gerade bei Bibliotheken und Antiquariaten lässt sich da hin und wieder mal etwas finden.
    Interessanter wird es dann, wenn man sich die Kataloge der (Fach-) Bibliotheken anschaut und ein Werk dort nicht wirklich gelistet ist.


    Spätestens mit Eintritt der Franzosen (und ihrer Verbündeten) wird aus dem britisch-amerikanischen wieder ein (alter) europäischer Krieg, bei dem die Unabhängigkeit der teuren Kolonien fast keine Rolle mehr gespielt zu haben scheint. Dazu muss man sich nur mal die Friedensverträge von 1783 anschauen: die Amerikanische Unabhängigkeit wird dort schnörkellos in wenigen Artikeln bestätigt; die Abkommen mit Frankreich & Co. dagegen sind um ein vielfaches aufwendiger gestaltet.

    Immer gerne doch!
    Gerade der Titel des ältesteten Duke-Sohnes sowie der des Esquire (bei Akademikern) sind, wie Speedy schon schreibt, reine "Wohlwollens"-Titel bzw. zugeständnisse seitens der Krone (bei Adeligen quasi ab dem Earls-Rang).
    Interessant wird es dann bei den Ausnahmen (ich denke da z.B. an mein Alter Ego, der nur drei Töchter hatte und aus Nähe zum Königshaus dann eine Ausnahme bezüglich des Titels gemacht wurde) oder auch der Namensgebung, ob da nun Orts-/Gebiets- oder Familiennamen verwendet werden. Ebenso, wenn ein Titel quasi "untergeht" bzw. dann durch die ganze Familie wandert sowie der Rang zwischen englischen/irischen Peers.


    @Aga: Interessante Frage, ob es da eine Mengenbegrenzung gab/gibt; ich glaub so spontan nicht. Mal schauen, ob es dazu irgendwo eine Angabe gibt. Hängt dann wahrscheinlich auch wieder davon ab, ob irgendwelcher Landbesitz damit verbunden ist oder ob es ein "formaler" Titel aus Großzügigkeit des Souveräns ist.

    Vielen Dank für die ausführliche kritische Rezension.
    Mir ist dieses Werk im Zusammenhang mit dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auch noch nicht in die Hände gefallen. Aber nun hätte man ja mal einen Grund, sich dieses Buch näher anzuschauen.

    Damit ergibt sich folgende Rangfolge:


    The Sovereign
    The Prince of Wales
    The Younger Sons of the Sovereign
    The Grandsons of the Sovereign
    The Cousins of the Sovereign
    ...
    Dukes
    Marquesses / Eldest Sons of Dukes
    Earls / Eldest Sons of Marquesses / Younger Sons of Dukes
    Viscounts /Eldest Sond of Earls / Younger Sons of Marquesses
    ...
    Barons
    ...
    Eldest Sons of Viscounts / Younger Sons of Earls / Eldest Sons of Barons
    ...
    Knights of the Garter, Thistle and St. Patrick (sofern nichtadelig)
    ...
    Younger Sons of Viscounts / Young Sons of Barons
    ...
    Baronets
    Knights Grand Crosses of the Bath
    ...
    Knights
    ...
    Eldest Sons of the younger Sons of Peers / Eldest Sons of Baronets / Eldest Sons of Knights
    Esquires to Knights of Orders
    Esquires
    ...

    Vor geraumer Zeit hatte ich dieses Thema schon mal angefangen, allerdings ist mir jetzt bei der Suche aufgefallen, dass es nicht mit in dieses Forum gelangt ist – ein unerträglicher Zustand – also nochmal von vorn. ;)



    In englischen Romanen und der Fachliteratur kommt man an den ganzen Lords und Earls, wenn man es nicht als reine Namenszusätze abtut, nicht vorbei. Verwirrend wird es vor allem dann, wenn in einem älteren Werk bei einer Schlacht noch Lord Weißichnicht das Kommando geführt haben soll, in einem neueren hingegen die Rede von Lord Denkenntjeder ist. Oder jemand hier als 4. Viscount of Halma und anderen Ortes als 3. Earl of Dorincourt betitelt wird, obwohl es sich dabei aber um dieselbe Person handelt.



    Ränge und Titel des britischen Adels:
    Ähnlich wie beim Militär gibt es auch beim Adel unterschiedliche Rangstufen, die sich neben der Stellung auch in Anrede und entsprechenden Insignien unterscheiden.


    Entscheidend ist, dass z.B. kein Adeliger (männlichen Geschlechts) einfach so vom Monarchen zum Earl erhoben werden kann, ohne dass dieser zuvor auch die rangniederen Titel innehatte bzw. verliehen bekommen hat. Möglich ist z.B. folgende „Generationen-Laufbahn“: 1. Generation (Großvater) wird zum Baron erhoben, also z.B. (1.) Baron of Addlethorpe. 2. Generation (Vater) wird nach dem Tod des Ahnen zum 2. Baron of Addlethorpe und für Schlachtenglück zum (1.) Viscount of Middle Fritham ernannt. Die 3. Generation wird dann zum 3. Baron of Addlethorpe und 2. Viscount of Middle Fritham, usw.



    Baron:
    Baron ist der niedrigste Rang im englischen Adel (nicht zu verwechseln mit dem nichtadeligen Baronet); ist „Right Honourable“ (recht ehrenhaft, also fehdefähig(?)) und wird mit „My Lord“ angeredet/angeschrieben. Die Kinder eines Barons sind „honourable“. Die Gattin des Barons ist die Baroness, wird ebenfalls mit „“Right Honourable“ betitelt und mit „My Lady“ angesprochen. Beide dürfen eine kleine Krone mit sechs großen Perlen tragen.[1]



    Viscount:
    Viscount (Vice-Comes) ist zweitniedrigste englische Adelstitel-/Rang, der 1440 von Heinrich VI. eingeführt wurde. Der Viscount ist „Right Honourable“ und mit „My Lord“ anzusprechen. Söhne und Töchter sind „Honourable“. Die Gattin des Vicounts ist die Viscountess und mit „My Lady“ anzusprechen.


    Die Krone des Viscounts ist mit einer Reihe aus sechszehn kleineren Perlen besetzt.[2]



    Earl (Count):
    Der Earl (Count, Compte, Comes) war bis 1337 der höchste englische Adelsrang. Der Earl ist „Right Honourable“ und wird mit „My Lord“ angesprochen. Der älteste Sohn trägt den „zweiten“ Titel des Vaters (meistens also den des Viscount). Weitere Söhne sind „Honourable“ und Töchter „Right Honourable Ladies“. Die Gattin des Earls ist die Countess, ebenfalls „Right Honourable“ und mit „My Lady“ anzusprechen.
    Die Earls-Krone wird von acht aufragenden goldenen Strahlen mit aufgesetzten Perlen geschmückt, zwischen den Strahlen befinden sich kleine goldene Erdbeerblätter.[3]



    Marquess (Marquis):
    Der Marquis ist der zweithöchste Rang des englischen Adels, eingeführt 1387 von Richard II. Der Marquis ist „Most Honourable“ (höchst ehrenhaft) und mit „My Lord Marquess“ anzusprechen/anzuschreiben. Alle Söhne sind „Lords“ und Töchter „Ladies“. Der älteste Sohn trägt wie ab dem Earls-Rang üblich, den „zweiten“ Titel des Vaters (Earl). Die Gattin darf sich „Marchioness“ nennen und ist mit „My Lady Marchioness“ anzusprechen.


    Die Krone des Marquis trägt vier große Erdbeerblätter mit dazwischen angebrachten Perlen.[4]



    Duke:
    Duke (Dux) ist der höchste Rang und Titel des englischen Adels. Erstmals 1337 an den „Schwarzen Prinzen“ von Edward III. vergeben. Der Duke ist „Most Noble“ (höchst edel) und mit „My Lord Duke“ und/oder „Your Grace“ angesprochen. Söhne sind „Right Honourable Lords“ und Töchter „Right Honourable Ladies“. Der älteste Sohn des Dukes trägt den “zweiten Titel” des Vaters und hält gewöhnlich den Titel eines Marquess (Markgraf). Egal welchen (zweiten) Titel der älteste Sohn des Dukes tragen sollte, seine Stellung ist immer dieselbe. Vom Rang befindet er sich damit zwischen Marquess und Earl wieder.


    Die Gattin des Duke ist die Duchess, sie ist ebenfalls „Most Noble“ und mit „My Grace“ anzusprechen. Die Krone des Dukes wird mit acht erhöhten Erdbeerblättern geschmückt.[5]




    Prince/Princess:
    Prinzen und Prinzessinnen sind vom Rang und Titel den Angehörigen der königlichen Familie vorbehalten. Ihr Sie werden mit „Your Royal Highness“ angesprochen.[6]




    Nichtadelige (Ritter-) Titel und Anreden:



    Baronet:
    Der erbliche Titel des Baronets (of the United Kingdom) wurde 1612 von James I. eingeführt, steht allerdings unterhalb der Adelstitel (Peerage), aber mit Ausnahme der Mitglieder des Hosenbandordens (Order of the Garter) über allen anderen Rittern (Knights). Die Gattin eines Baronets darf sich „Lady“, „Madam“ oder „Dame“ nennen bzw. ihrem Namen voranstellen.[7]



    Esquire:
    Ein Rang unterhalb des Knights, der allen persönlichen Bediensteten/Begleitern eines Ritters eines anerkannten Ritterordens zusteht und ebenfalls von allen militärischen Bediensteten des Herrschers, die mindestens im Rang eines Captain stehen, getragen werden darf; desweiteren von Barristers und Bachelors of Law sowie Masters of Arts und Bachelors of Physic. Abgekürzt zu Esq.[8]



    Pursuivant:
    „Unterherold“ bzw. („leitender“) Angestellter im Haushalt hochrangiger Persönlichkeiten; ggfs. mit Titel aus dem Wappenbuch der adeligen Familie.[9]




    [1] Boutell, Charles: English Heraldry, London und New York 1867, S. 104f.


    [2] Boutell: English Heraldry, S. 158f.


    [3] Boutell: English Heraldry, S. 112, 118.


    [4] Boutell: English Heraldry, S. 137f.


    [5] Boutell: English Heraldry, S. 117f.


    [6] Boutell: English Heraldry, S. 145f.


    [7] Boutell: English Heraldry, S. 104f.


    [8] Boutell: English Heraldry, S. 120.


    [9] Boutell: English Heraldry, S. 146.

    Da wäre es eben interessant zu wissen, ob es da wie bei den Signalen entsprechende (weitergehende) Codes gab, wonach man Herstellungsort und ggfs. Jahr unterscheiden konnte.


    Edit:


    Auch das Oxford Companion to Ships and the Sea von I. C. B. Dear und Peter Kemp verrät dazu nicht viel Neues:


    Zitat von I. C. B. Dear/Peter Kemp

    "A coloured yarn of jute laid up in a strand of rope to identify the materials from which it was made. Commercially made manila rope was marked with a black rogue's yarn, naval manila rope with red in each of two strands. Commercial sisal rope had a red rogue's yarn, naval sisal had yellow in each of two strands. Commercial hemp had no rogue's yarn, naval hemp had red in all three strands. Coir rope was marked with a yellow rogue's yarn in one strand only. Originally, rogue's yarns were used only in naval rope and indicated from their colour the ropeyard in which they were made. They were introduced to stop thieving by making the rope easily recognizable, as in the days of sailing navies naval rope was considered far superior to any other, and there was a great temptation to smuggle it out of the dockyards and sell it to owners or captains of merchant vessels."

    @Angarvater Hieß der gute Mann nicht Nolte? ;)


    @Speedy Danke für den erhellenden Beitrag. Klingt logisch und deckt sich ja mit modernen Kabrln und dem, was Lavery schreibt.
    Kommt also weniger auf die Farbe selbst als auf das Vorhandensein des Farbigen Fadens an sich an.