Beiträge von Speedy

    Bilder kommen wenn, nun ja @Bonden, Du kennst das Spiel.


    Ich kann nicht gerade sagen, dass ich im Sommer unendliche Lust darauf habe, an meinem Schiffchen zu bauen, zumal die Temperaturen in meiner kleinen Kammer schon bei etwas Sonnenschein rasch auf Saunaniveau steigen, aber dafür kann man ja für viele Arbeiten auf die Terrasse ausweichen, wenn die Arbeit im Gärtchen das zulässt.

    Zunächst einmal würde ich diesen Film schon eher bei den historischen Filmen ansiedeln.


    Es handelte sich hier um die britische Verfilmung von 2012. Sie war als Zweiteiler angelegt, was die Dauer des Films erklärt.
    Obwohl man sich wirklich viel Mühe gegeben hat (das war keine Billigproduktion) und auch sehr gute Schauspieler verpflichtet wurden,
    hat mich diese Verfilmung nicht so recht überzeugen können. Da sind der ZDF-Vierteiler und auch die Verfilmung mit Orson Wells deutlich weiter vorn.
    Auf die Schnelle konnte ich keinen Wiederholungstermin ausmachen.

    Es ist nicht so, dass ich in den letzten Monaten vollkommen tatenlos war. Inzwischen ist die Reelingabdeckung drauf und der Bau der Decksaufbauten könnte beginnen.
    Allerdings gefällt mir die Kupferung des Ruderblatts nicht so recht und bevor ich oben weiter mache, muss unten alles fertig sein. Aber noch konnte ich mich nicht überwinden, die alte Kupferfolie zu entfernen und das Ruder nochmal neu mit Kupferblättchen zu versehen. Um den Druck ein wenig zu erhöhen, habe ich mich heute überwunden und mal etwas tiefer ins Portemonnaie gegriffen. Der Brexit macht es möglich, die von mir schon länger gewünschten Karronaden sind in Summe 10 EUR billiger geworden. Wenn ich die kleinen Schmuckstückchen endlich auf meiner Werft habe, wird das meinen Arbeitseifer erheblich steigern und dann geht es endlich weiter, falls es unterm Dach nicht zu heiß wird.

    Die fürchtest Du mit Recht, denn nach alles was man hört, haben diese Machwerke nicht, aber auch gar nichts mit Karl May zu tun, außer dass die Protagonisten Winnetou und Old Shatterhand heißen gemein.
    Nicht umsonst versucht der Karl May-Verlag, gegen diese Pseudo-Schei... vorzugehen.


    Karl May-Verlag klagt

    Nun kenne ich die "Festung" nicht, aber wenn da die gleichen Charactere drin vorkommen, wie im Boot, dann wird es schonmal so gruselig.
    Wie soll ein Groenemeyer, Prochnow, Ochsenknecht, Semmelrogge etc das machen?
    Gerade wen da eine Amouröse Affäre drin vorkommt, denke ich das das richtig schlimm wird... so Richtung Untergang der Pamir.


    Aga

    Soweit ich mich erinnere kommen in Die Festung nur noch der Kriegsberichter und der Alte vor. Die Handlung ist stark landlastig bis auf eine dramatische Flucht in einem U-Boot.
    Aber Herz und Schmerz kommen auch vor, da Buchheim ja schildert, wie er eine junge Französin aus dem Widerstand (seine spätere Ehefrau) kennenlernt. Da geht es im Buch sehr dramatisch zu, die Auflösung gibt es dann erst in Der Abschied.


    Der Roman erzählt die bekannte Geschichte vom Verlust der USS Philadelphia 1803 vor der Küste von Tripolis, sowie ihrer Rückeroberung und Zerstörung durch USS Intrepid im darauffolgenden Jahr.
    Erwin Welker hat die historischen Ereignisse sehr gut recherchiert und es trotz des daraus resultierenden engen Korsetts der Fakten sehr gut verstanden, darum herum eine spannende Handlung zu gestalten.
    Die Helden dieser Rahmenhandlung sind die Brüder Paul und John Wagner, die gemeinsam auf der USS Philadelphia als Matrosen anheuern, die der Zufall aber vor den dramatischen Ereignissen um USS Philadelphia trennt, so dass einer das Schicksal ihrer Besatzung teilt, während der andere Bruder an der Fahrt der USS Intrepid teilnimmt.
    Als ich das eBuch vor zwei Jahren las, hatte ich hinsichtlich Formatierung und Lektorat noch einige Kritikpunkte in meiner Amazon-Rezension zu bemängeln, die jedoch inzwischen abgestellt sein sollen.
    Deshalb gibt es von mir auch eine klare Lesempfehlung, obwohl es diesmal nicht um unsere Royal Navy geht. :5*:

    Die angedrohte Verfilmung scheint Wirklichkeit zu werden. Angeblich wird eine 8teilige Serie in Kooperation von Bavaria und Sky gedreht.
    Inhaltlich soll sie sich an Das Boot anschließen. Fraglich ist jedoch, ob Buchheims Roman Die Festung die Grundlage bildet, denn dieser ist ja zu weiten Teilen ziemlich landlastig.
    Andererseits böte er eine dramatische Liebesromanze.


    Das Boot II


    Der Schriftsteller Ludwig Renn, geboren als Arnod Vieth von Golßenau war ein königlich-sächsischer Offizier. Er erlebte den Weltkrieg vom ersten bis zum letzten Tag an der Westfront, zunächst als Zugführer, später als Kompaniechef und zeitweise führte er ein Battailon.
    In seinem Roman schildert er seine Erlebnisse aus der Sicht des Soldaten Ludwig Renn (dessen Namen er später annahm), der am Tage der Mobilmachung zum Gefreiten befödert wird. Ihn lässt er seinen eigenen Weg an die Front, die Kämpfe in Belgien, den Vormarsch bis zur Marne und schließlich lange, zermürbende Jahre im Stellungskrieg erleben. Er wird mehrfach verwundet, aber er überlebt. Dabei macht er Karriere, wird ausgezeichnet und befördert. Ludwig Renn bedient sich einer nüchternen, militärischen Sprache und kommt damit immer sehr rasch auf den Punkt. Zugleich ist er auch ein sehr guter Beobachter, der Wert auf Details legt. Das macht sein Buch für mich so lebensnah. Man spürt förmlich die Erschöpfung endloser Märsche. Man spürt den Hunger und Durst im Schützengraben, die unendliche Müdigkeit angesichts permanenter Lebensgefahr. Man atmet auf, wenn die Gruppe aus der vordersten Front abgezogen wird und einige Tage hat, sich in zwar zerstörten Dörfern, aber mit richtigem Grün zu erholen. Dann geht es wieder nach vorn. Das Sterben geht weiter und meist wird es nur kühl distanziert registriert. Nur wenn die unmittelbare Umgebung betroffen ist, bleibt ein kurzer Augenblick der Trauer. Für mehr lässt der Kampf ums nackte Überleben keine Zeit. Er schildert absolut grauenhafte Bilder, doch man spürt zugleich die Abstumpfung des Beobachters, der schon viel zuviel davon gesehen hat-


    Ludwig Renn war Kommunist, doch in seinem Roman spielt Politik keine Rolle. Bei ihm gibt es keine herzzerreißende Geschichten, die auf die Sinnlosigkeit des Krieges hinweisen sollen. Er schildert nur was tatsächlich war und überlässt dem Leser seine Wertung. Das wird auch der Grund für den großen Erfolg des Romans nach seinem Erscheinen gewesen sein. Die ehemaligen Soldaten, die das Grauen des Stellungskrieges miterlebt hatten, erkannten sich darin wieder. Für mich ist Krieg der beste Antikriegsroman über den 1. Weltkrieg. Unbedingt lesenwert. :5*:


    Dreimal Franz Treller innerhalb einer Woche. Das zeigt, das der gute alte Franz auch heute noch durchaus gut lesbar ist, und dass es sich bei seinen Romanen nicht gerade um die dicksten Wälzer handelt.
    Aber die sind ja zum größten Teil ohnehin eine Mode unserer heutigen Zeit.


    Zur Handlung:


    Die Geschichte spielt zu Beginn des Siebenjährigen Krieges am und auf dem Ontariosee. Wie bei Franz Treller üblich ist man sofort mitten in der Action und fühlt sich diesmal zugleich stark an James Fenimore Coopers Lederstrumpf erinnert. Dort gerät im 3. Band Der Pfadfinder der Schoner Swallow auf dem Weg zum Gebiet der Tausend Inseln in einen Sturm. Hier ist es die Sloop Molly, ein kleiner Einmaster, die in einem Sturm zu den Tausend Inseln abgetrieben wird. An Bord der Molly befinden sich der Skipper, ein Farmer, der seine Ernte auf der Molly zum nächstgelegenen Hafen bringen lässt und dessen Sohn. Selbst schon in höchster Seenot treffen sie auf ein indianisches Kanu, das zu sinken droht. Nur einer der darin befindlichen Indianer kann gerettet werden. Die Molly strandet an einer der Tausend Inseln und zufällig stoßen die Schiffbrüchtigen auf das Versteck einer Piratenbande. Zugleich können sie das Schicksal eines jüngst verschwundenen Schiffes klären, das im Auftrag eines englischen Adeligen gekapert wurde, weil sein darauf befindlicher Cousin zwischen ihm und einem Peers-Titel steht. Natürlich soll der rechtmäßige Titelerbe gerettet werden, doch als das endlich gelingt, werden die Helden vom Kriegsausbruch überrascht und verlieren ihr Schiff an die Franzosen. Es folgt ein abenteuerlicher Zug durch die Wälder, um die heimatliche Farm zu erreichen. Der gerettete Indianer, der junge Oberhäuptlich der Miami steht ihnen bei, denn er will seinen Stamm rechtzeitig erreichen, damit dieser vertragsgemäß auf Seiten der Engländer in den Krieg eintritt.


    Fazit:


    Zwar gibt es auch hier wieder viele "Zufälle", doch sind diese nicht so ärgerlich wie im Roman Der Letzte vom Admiral. Das Buch lässt sich gut lesen nur die Recherche ist diesmal leider völlig daneben. Der Hafen, den die Molly anlaufen will, entstand erst im 19. Jh., die Huronen, die hier eine große Rolle spielen waren damals bereits nur noch in Resten existent (den Irrtum wird er von Cooper übernommen haben) und aus Georg Washington wird der große Held, der den Siebenjährigen Krieg im Alleingang gewinnt. Solche Fehler tun natürlich weh, wenn man sich ein wenig mit der Materie auskennt. Trotzdem ist das Buch sehr unterhaltsam.


    :4*: